Wo Tabellenführer zur Beute werden – TSV Friedberg
Die Volleyballer des TSV Friedberg stehen wieder auf dem fünften Platz der 3. Liga Ost, eine mehr als solide Position. Der Besuch des Tabellenführers TSV Deggendorf endete in Friedberg ebenso wie die seiner Vorgänger aus Gotha und Dachau: Sieg für Friedberg. Noch vor kurzem plagte die Herzogstädter Sorgen um einen möglichen Abstieg und nun stehen sie nur noch einen Katzensprung hinter den drei Spitzenreitern aus Gotha, Dachau und Deggendorf, als deren Nemesis sie sich bereits erwiesen haben.
Nachdem sie das Hinspiel noch 0:3 verloren haben, verstärkten sich die Friedberger für das Rückspiel: Die Cheerleading-Gruppe „In Motion“ vom TV Augsburg stärkte den Volleyballern den Rücken und sorgte für ordentliche Stimmung in der Hans-Böller-Straße.
Auf Trainer Hannes Müllegger lastete der Druck besonders schwer: Vor dem Spiel stand seine Truppe nur 4 Punkte vom ersten Abstiegsplatz entfernt, das Fiasko aus der Hinrunde durfte sich nicht wiederholen.
Der erste Satz glich zunächst einem langsamen Abtasten: Fast abwechselnd punkteten die Teams bis zur Hälfte des Satzes, bis die Friedberger sich einen kleinen Vorsprung ausbauten, den sie bis zum Ende des Satzes halten konnten. Kapitän Julian Birkholz beendete den ersten Satz mit einem Ass. (25:22)
Im zweiten wackelte die Friedberger Souveränität, durch Leichtsinnsfehler und eine spürbare Nervosität machten sie sich das Leben selbst schwer. Der Schiedsrichter unterstütze den Abwärtstrend durch einige fragwürdige Entscheidungen und auch die beiden Auszeiten konnten den Satz nicht mehr retten. (16:25)
Ob es der Auftritt der Cheerleader oder die zehnminütige Pause war wird ein Rätsel bleiben, doch im dritten Satz zeigten sich die Hausherren wieder von ihrer besten Seite: Ruhig, konzentriert, schlagkräftig. Stefan Erhardt verwandelte Aufschlag um Aufschlag und brachte sein Team schnell mit 7:1 in Führung. Die Gäste wirkten überrascht und wurden trotz Auszeiten und Taktikwechsel vom Friedberger Comeback überrannt. (25:13)
Den Zuschauern bot sich ein würdiges Finale im vierten Satz. Zwei wieder ebenbürtige Kontrahenten schenkten sich keinen Raum bis zum 13:13 in hochkonzentrierten, versierten Ballwechseln. Nun war Benni Sauerstein mit dem Aufschlagf dran. Und Punkt, Punkt und nochmal Punkt. Als seine Serie beendet war stand es plötzlich 17:13 und auf dem Gesichtern der Gästen war die Resignation deutlich zu erkennen. Friedberg gewinnt den Vierten. (25:18)
Trainer Hannes Müllegger ist mit der Leistung seines Teams zufrieden: „Wir haben heute eine extrem starke Teamleistung gezeigt und uns auch durch die Entscheidungen des Schiedsrichters nicht aus der Ruhe bringen lassen. Damit haben wir uns hoffentlich aus dem Abstiegsrennen verabschieden können.“