FC Augsburg: Wenn das Runde nicht mehr ins Eckige will
Die FCA Kolumne von Moritz Winkler
Der FC Augsburg hat am vergangenen Samstag mit einem 0:0 gegen Frankfurt seinen ersten Zähler in der neuen Bundesligasaison eingefahren. Dennoch bleibt gerade in der Offensive ein Problem für die bayerischen Schwaben bestehen.
Zwei Spieltage in der neuen Saison sind nun absolviert und der FC Augsburg hat am vergangenen Samstag mit einem 0:0 gegen Eintracht Frankfurt das erste Mal gepunktet. Diesen einen Zähler hatte man jedoch in erster Linie einer herausragenden Abwehrarbeit zu verdanken, in der Offensive blieb die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl erneut weitestgehend harmlos. Die bayerischen Schwaben sind damit als einziges Team in der aktuellen Spielzeit noch ohne eigenen Treffer, was unter anderem auch daran liegt, dass seit über einem Jahr ein echter Goalgetter in der Fuggerstadt schmerzlich vermisst wird.
Dabei war das einst die Kernkompetenz von Alfred Finnbogason. Nicht umsonst ist der Isländer mit 35 Treffern Bundesligarekordtorschütze bei den Augsburgern. Doch etliche Verletzungen warfen den 32-Jährigen in den letzten beiden Jahren immer wieder zurück. In der abgelaufenen Spielzeit absolvierte Finnbogason gerade einmal die Hälfte aller Bundesligapartien und stand dabei kein einziges Mal über 90 Minuten auf dem Platz. Kein Wunder also, dass dementsprechend mau auch die Torausbeute für den Routinier ausfiel. In der letzten Spielzeit konnte der Stürmer keinen einzigen Treffer erzielen, in der Saison 2019/2020 waren es gerade einmal drei. Auch jetzt hat Finnbogason den Saisonauftakt aufgrund einer Innenbandverletzung erneut verpasst.
Dass die verletzungsbedingte Torflaute von Finnbogason für den FCA nicht schon vor zwei Jahren zum Problem wurde, lag vor allem an Florian Niederlechner. 2019 kam der gebürtige Oberbayer vom SC Freiburg nach Augsburg und schlug voll ein. Insgesamt 13 Tore schoss der Stürmer in seiner ersten Spielzeit für den neuen Arbeitgeber und war somit eine tragende Säule für den Klassenerhalt. Den Schwung aus seiner Debütsaison konnte Niederlechner jedoch nicht so richtig in die vergangene Spielzeit mitnehmen. Gerade einmal fünf Tore standen am Ende zu Buche, zu wenig für die Ansprüche des Angreifers.
Vor der letzten Partie gegen Eintracht Frankfurt erklärte der 30-Jährige daher: „Das war nicht meine Saison, das darf auch mal passieren. Es sollte aber nicht nochmal vorkommen.“ Niederlechner gibt sich also wie gewohnt kämpferisch, blieb in den ersten beiden Spielen jedoch glücklos. Gegen Hoffenheim rieb sich der 30-Jährige an der Defensive auf und gegen Frankfurt musste ernach 15 Minuten mit einer Kopfverletzung vom Platz. Ob sein Einsatz am Samstag gegen Bayer 04 Leverkusen möglich ist, steht noch nicht fest.
Somit wäre es eigentlich die ideale Chance für Michael Gregoritsch, sich beim FCA wieder in den Vordergrund zu spielen. Dass auch der Österreicher das Potential zu einem echten Torjäger hat, hatte er in der Saison 2017/18 eindrucksvoll bewiesen. Wie auch Niederlechner zwei Jahre später wurde er damals ebenfalls mit 13 Treffern zum besten Augsburger Torschützen. Seit der umstrittenen Leihe zum FC Schalke 04 im Winter 2019 scheint der Angreifer jedoch das Tore schießen verlernt zu haben. Knapp ein Jahr lang wartet der 27-Jährige nun schon auf ein Erfolgserlebnis im Trikot des FC Augsburg. Zuletzt gelang ihm das am ersten Spieltag der letzten Saison gegen Union Berlin.
Angesichts dieser Entwicklung fordern einige Fans in den Sozialen Medien immer wieder, dass auf der Stürmerposition noch in diesem Sommer nachgebessert wird. Zwar ist das Transferfenster noch bis zum 31. August geöffnet, aktuell gibt es jedoch keine Gerüchte über etwaige Neuzugänge. Offensichtlich sind die Verantwortlichen davon überzeugt, dass der Knoten bei allen drei Spielern in nächster Zeit platzen wird. Eine gute Gelegenheit wäre dafür das Spiel am kommenden Samstag gegen Angstgegner Bayer 04 Leverkusen. Schließlich konnte der FCA noch nie in seiner elfjährigen Bundesligageschichte gegen die Werkself gewinnen.