TSV Gersthofen Basketball schlägt sich wacker
Die Ansage des TSV Gersthofen war klar: „Siegen oder Fliegen“.
K.O.-Rundensysteme wie im Bayern-Pokal bieten sowohl das größte Risiko als auch die größte Chance für Mannschaften abseits der Favoritenrolle, aus der Deckung zu kommen.
Was es bedeutet gegen den Zweitplatzierten der Bayernliga Süd in Runde 2 zu spielen, dessen waren sich die Gersthofener Aufsteiger durchaus bewusst, an der Zielsetzung Pokalgeschichte zu schreiben änderte das jedoch nichts.
In der ersten Halbzeit wurde deutlich, auf welchem Fundament diese Ziele geschrieben wurden:
Die Gersthofenener erwiesen sich als kampfstark und zäher als die Favoriten aus Wasserburg es erwartet hatten: Jeder Fehler der Wasserburger Basketballer wurde unbarmherzig genutzt, kein Fehlpass, keine Ungeduld bei den Positionsagriffen verziehen und jede Chance für den TSV Gersthofen zu Punkten durchgespielt.
Die Spielhoheit wechselte im Minutentakt und endet in einem knappen und verdienten Gleichstand mit 37:37.
In der zweiten Halbzeit zollten die Wasserburger Favoriten diesem Siegeswillen ihren Respekt, indem sie ihrerseits ein Spiel ablieferten, dass nur gegen die standhaftesten Gegner aufgefahren wird: Durch allgemein bedächtigeres Spiel, einer um jeden Zentimeter kämpfende Defensive und dem einen oder anderen Fastbreak zeichnete sich im dritten Viertel mit 27:8 ab, wieso der TSV Wasserburg sich in der Bayernliga Süd nur hinter den Rosenheimern anstellen muss.
Dieses dritte Viertel sollte auch das Spielentscheidende werden, denn im Letzten zeigten die Gersthofener erneut ihr unerschrockenes Gesicht, stellten sich auf die neu aufgefahrenen Spielzüge der Gegner ein und zwängten die klar in Führung liegenden Wasserburger wieder in die Defensive, was sich in 18:17 Punkten im Vierten auch abzeichnete.
Der Traum vom Pokal ist damit unter einem Endstand von 82:62 und einem verheerenden dritten Viertel begraben, doch allemal hat die Truppe von Trainer Michael Reithmeir bewiesen, warum sie sich den Platz in der Bayernliga verdient hat.
Text: Jan Gehlert