Niederlage vor der Nationalmannschaftspause
Mit einer 2:5 Niederlage vor ausverkauftem Haus (6218 Zuschauer, auch dank Sonderzug aus Mannheim) und damit dem Abrutschen in der Tabelle auf Platz 11 verabschieden sich die Panther in die Nationalmannschaftspause.
Dies sollte einigen als Leistungsträger gedachten Spielern Zeit geben, ihren Akku für die heiße Phase wieder aufzuladen, denn nachdem man bereits am Freitag in Straubing Punkte verschenkte, hätte man auch gegen Mannheim durchaus mehr erreichen können. Einem starken ersten Drittel folgten allerdings schwächere letzte 40 Minuten und während die Mannheimer konsequent ihre Chancen nutzten, versagten den Augsburgern vor dem Gästetor die Nerven.
Starkes erstes Drittel
Bereits in der ersten Spielminute hatten Hecht auf Mannheimer und Ciernik auf Augsburger Seite die ersten guten Gelegenheiten, die zwar beide vergeben wurden, aber auch den Ton für das restliche Drittel vorgeben sollten, denn es sollte eines der ansehnlichsten Drittel der Saison werden. In der ersten Überzahlgelegenheit der Mannheimer hatte Steve Wagner dann die nächste Chance, als er von hinter dem Tor bedient wurde und aus spitzem Winkel glücklicherweise den Puck nicht richtig traf. Besser machte es dann Mirko Höfflin. Als die Augsburger wieder komplett waren stocherte einen Abpraller zum 0:1 über die Linie, vorher hatte sich Rob Brown etwas düpieren lassen. Aber auch die Augsburger hatten ihre Chancen: Adrian Grygiel fälschte einen Schuss von Forrest ab, der aber dennoch am glücklichen Brückmann hängen blieb.
Die Mannheimer waren die ersten zehn Minuten leicht überlegen, nach dem Power-Break kamen die Augsburger aber besser ins Spiel, nachdem Mike Connolly mit einer Bombe gegen Wagner hinter dem Tor ein Ausrufezeichen gesetzt hatte. Doch der nächste Treffer fiel zunächst auf der anderen Seite: Nach einem schönen Querpass setzte Gamache seine Direktabnahme erst noch an den Außenpfosten, von dort prallte der Puck aber hoch zurück, und Gamache verwandelte Volley zum 2:0 (10.). Doch die Führung sollte nicht lange in dieser Höhe bestehen bleiben, direkt die erste Überzahl Gelegenheit nutzte Andy Reiss mit einem flachen Schlenzer aus dem Bullykreis durch den Verkehr zum 1:2 (12.), bedient wurde er dabei mit einem sehr schönen Querpass von Mike Connolly. Und die Augsburger gaben weiter Gas: Trevelyan mit einem Tipp In, nach starker Vorarbeit von Caporusso, und anschließend Woywitka aus spitzem Winkel hätten schon für den Ausgleich sorgen können, aber sie scheiterten am unsicher wirkenden Brückmann oder verzogen, ebenso wie wenig später Andy Reiss nach einem Sololauf.
Trevelyan gleicht aus
Aber obwohl die Augsburger mittlerweile den Ausgleich verdient gehabt hätten, blieben die Mannheimer gefährlich. Nach einem Stellungsfehler in Augsburger Verteidigung lief Buchwieser alleine auf Keller zu, doch Keller konnte klären, hatte dann aber Glück, als Trevelyan, der mit einem Hechtsprung versucht hatte zu retten, in ihn krachte: Doch der Puck blieb am Pfosten und damit Zentimeter vor der Torlinie liegen. Auf der Gegenseite waren es dann wieder Ciernik und Connolly, die bei Großchancen auch einfach mal Pech hatten und nur das Gestänge trafen, ebenso wie Mannheims Vernace, dessen harmloser Schlenzer von der blauen Linie Keller passieren lassen musste, weil ihm die Sicht verdeckt war. In der letzten Spielminute des ersten Drittel war denn die Zeit von T.J. Trevelyan gekommen: Erst bereitete er mustergültig einen Tipp In von Jeff Woywitka vor, der allerdings wieder am Gestänge landete, anschließend stocherte er aber 30 Sekunden vor Drittelende zum mittlerweile hochverdienten 2:2 Ausgleich ein.
Anschließend sollte das Spiel merklich abflachen. Dabei hatten die Augsburger zu Beginn des zweiten Drittels mehr als eine Minute doppelte Überzahl, doch hier merkte man das Fehlen von Stephen Werner (der nach zuletzt schwachen Leistungen als überzähliger Ausländer auf der Tribüne saß), denn die wichtigen Bullys gingen alle an Mannheim und besonders kreativ wurden die Augsburger auch nicht. Eine bessere Chance hatte man dagegen in Unterzahl, nachdem Sifers an der blauen Linie der Puck durchrutschte, doch beim daraus resultierenden Alleingang zielte Grygiel zu ungenau und Brückmann konnte parieren, ebenso wie wenig später bei einer Direktabnahme von T.J. Trevelyan. Als dann Connolly wenig später völlig frei vor dem Tor zu lange verzögerte, nachdem Ciernik vorher mit einem starken Zweikampf hinter dem Tor den Puck eroberte und dann ablegte, zeigten die Mannheimer den Augsburgern, wie Effizienz auszusehen hat: Vor dem Tor schlief die Augsburger Verteidigung und direkt aus dem Slot schoss Buchwieser zur etwas glücklichen 3:2 Führung ein (35). Im Powerplay lief für die Augsburger fortan gar nichts mehr.
Boyle besiegelt Niederlage
Im Gegenteil, nachdem J.D. Forrest den Puck vertändelte vergaben die Mannheimer sogar einen Alleingang, gefährlich wurde Augsburg nur, als durch einen Bandenfehler der Puck frei vor dem Tor auf Connollys Kelle sprang, der aber verzog. Fast noch schwächer im Abschluss war wenige Sekunden später Ryan Bayda, der von einem Mannheimer mit einem Riesenbock im Aufbau bedient wurde, aber alleine vor dem Tor Brückmann in den Bauch schoss, den Abpraller holte sich Breitkreuz und hätte nochmal Bayda frei vor dem Tor bedienen können, doch der Pass landete in dessen Rücken. Als die Augsburger dann kurz vor Ende des zweiten Drittels nochmals in Überzahl waren, tauchte plötzlich Daryl Boyle völlig frei zentral vier Meter vor dem Tor von Brückmann auf, anstatt allerdings trocken zum Ausgleich einzuschießen, spielte Boyle völlig unnötig einem Mannheimer den Puck in die Schlittschuhe: Das Resultat: Ein Konter und vier Sekunden vor Drittelende die 4:2 Führung durch Buchwieser.
Irgendwie war der Wille der Augsburger damit gebrochen. Im letzten Drittel kam von den Augsburgern gar nichts mehr. Die Mannheimer spielten äußerst clever das Spiel nach Hause und hatten dabei sogar noch gute Chancen. Bei der einzigen Chance der Augsburger hätte Connolly aber den Anschluss machen müssen, als er völlig frei vor dem leeren Tor es fertig brachte, den Puck irgendwie nicht im Tor unterzubringen, obwohl Brückmann bereits geschlagen war. Die Mannheimer bedankten sich artig und schossen im direkten Gegenzug per Alleingang zum 5:2 Endstand in Person von Mirko Höfflin ein, ein Sieg, der dann dank dem letzten Drittel auch in Ordnung ging.