Die Augsburger Panther und der Regensburger Bärendienst
Eine neue Kolumne des Flip-Pass über den Klassenerhalt der Augsburger Panther und das Länderspiel Deutschland – Slowakei im CFS.
Die Saison 2023/24 ging für die Panther am 8. März zu Ende. Ein Sieg in München als versöhnlicher Abschluss konnte die Mannschaft aber nicht mehr vor dem letzten Tabellenplatz retten. Es begann die Zeit der Ungewissheit, in der die Liga 2 über unser Schicksal bestimmte, das wir nicht mehr selber in der Hand hatten. Man war mal wieder zwischen Hoffen und Bangen hin- und hergeschleudert.
Am 17. März wurde zum Saisonabschluss eingeladen. Es gab freies Eislaufen im Stadion und Autogramme von der ganzen Mannschaft. Den Umständen entsprechend wurde auf ein Begleitprogramm mit Interviews und dergleichen verzichtet. Die leidgeprüften Fans machten sich dennoch auf und stellten sich in die Schlange; die durchschnittliche Verweildauer dort betrug ungefähr 2 Stunden. Wir stellen also eine ungebrochene Treue fest und raten im Übrigen allen, die an Volkes Stimme interessiert sind, sich immer mal in so eine Schlange zu stellen und Ohren auf! Ist jedesmal aufschlussreich, was da so untereinander verhandelt wird.
Am seidenen Faden
Die DEL 2 trug unterdessen ihre Playoffspiele aus. Mit wachsendem Unbehagen war mitzuverfolgen, wie Krefeld sich recht tapfer schlug, ehe es in letzter Minute dann doch noch von Crimmitschau aus dem Rennen bugsiert wurde. Augsburg zückte die Taschenrechner und rechnete nach, um wieviel Prozent dadurch die Chance auf den Klassenerhalt stieg. Aber da war ja noch Kassel im Rennen. Kassel gegen Regensburg, beide mit konstanter Heimstärke.
Was tun? In Regensburg gibt’s einen hl. Emmeram und einen hl. Wolfgang, die man um Fürsprache bitten kann. Ein Heiliger mit primärer Zuständigkeit für seidene Fäden ist leider nicht bekannt. Sankt Eustachius als Nothelfer in schwierigen Lebenslagen anrufen? Den Abstieg vor Augen, ist jeder Strohhalm recht!
Intermezzo Länderspiel
Inzwischen fand am 20. April im CFS ein Testspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Slowakei statt. Im ausverkauften Stadion ein flottes Spiel zu erleben, tat mal wirklich gut! Sam Soramies von den Panthern war mit dabei. Zudem war es Kapitän Moritz Müllers 200. Länderspiel, in dem er sich als echter Leitwolf und umsichtiger Gestalter präsentierte. Dafür wurde er auch zum besten Spieler des Matchs gekürt, das in der Verlängerung mit 4 : 5 knapp verloren ging. Und Harold Kreis, das muss gesagt werden, füllt seine Rolle als Bundestrainer klar besser aus als den Job des Supermarktleiters bei Penny – der Reklamefilm ist nicht unbedingt weltmeisterverdächtig.
Schleudertrauma
Aufgeheitert vom Länderspiel, wurde man sich tags darauf wieder des Damoklesschwertes bewusst, das da über uns hing: Heimstarkes Kassel gegen auswärtsschwache Regensburger. Tod oder Gladiolen? Am Sonntagabend stand es dann immerhin 3 : 2 in der Finalserie – hätte man da nicht gleich aufhören können? Nein, man wurde bis Dienstagabend weiter auf die Folter gespannt. Aber dann mit dem guten Ende.
Für diesen hochwillkommenen Bärendienst sind wir den Regensburger Eisbären unendlich dankbar. Und nun: Larry leg los!
Meint Flip-Pass