Haunstetter Damen beglücken Trainer
Was kann es wohl Schöneres geben für Haunstettens Handball-Trainer Herbert Vornehm zu seinem 55.Geburtstag? Am Samstagabend schenkten ihm seine Zweitliga-Frauen einen ziemlich unerwarteten 28:27 (15:13)-Auswärtssieg beim starken Mitaufsteiger TV Beyeröhde und damit auch zwei wichtige Zähler im Kampf um den Klassenverbleib.
Acht Stunden Anfahrt hatte der TSV-Tross hinter sich gebracht, ehe man im Wuppertaler Stadtteil die Schuhe schnürte und sich den hoch entschlossenen Gastgebern entgegen stellte. So richtig in die Gänge kam man im ersten Viertel dann allerdings nicht, da sich gerade in der Offensive zahlreiche Nachlässigkeiten im TSV-Spiel einschlichen, was zur Folge hatte, dass Vornehm beim 6:10 nach vierzehn Minuten bereits zum ersten Time-Out griff. Um einiges zwingender waren seine Schützlinge danach unterwegs und Beyeröhde verlor jetzt zusehends den Faden. Die plötzliche Haunstetter Führung schockte die Gastgeber sichtlich und hätten die Rot-Weißen kurz vor der Pause beim 15:12 nicht noch einmal den Ball aus den Händen gegeben, wäre vielleicht bis dato schon die Tendenz zum Auswärtssieg gegeben. Danach sah es eine weitere Viertelstunde später jedoch überhaupt nicht mehr aus: Beyeröhde hatte hier wieder das Kommando übernommen und konnte nach dem 23:21 bis zur 53.Minute sogar auf 27:22 stellen. Ein Heimsieg schien greifbar nahe, aber Haustetten kam tatsächlich noch einmal zurück. Die Abwehr leistete schier Unglaubliches und mit phantastischem Willen hatte man das Geschehen kurz vor Spielende gedreht. Als Sabrina Müller auch noch den entscheidenden Siebenmeter bei noch 40 Sekunden Restzeit parierte, war der dritte Auswärtssieg greifbar nahe und tatsächlich behielten die Rot-Weißen die Nerven und gaben das Spielgerät nicht mehr aus der Hand. Am Sonntagmorgen um sechs Uhr waren Team und Anhänger wieder an der Albert-Loderer-Halle angelangt und Vornehm hatte die Geburtstagsparty im Bus gut überstanden: „Mit so einem grandiosen Sieg fährst Du auch locker mal zehn Stunden zurück.“
Für den TSV Haunsteten Damen spielte: Müller, Wengenmeir (Tor), Schimid (12/6), Horner, Duschner (je 5), Frank (3), Drasovean I. (2), Irmler (1), Bohnet, Niebert, Kurstedt A., Hänsel, Knöpfle
Weitaus geringere Anstrengungen hatten die Bayernliga-Männer hinter sich gebracht, nachdem sie vom TSV Ismaning mit einem 33:24 (16:12).Auswärtssieg zurückgekehrt waren. Der Vorletzte der Tabelle hatte gegenüber den Rot-Weißen in puncto Spielanlage deutliche Defizite, so dass es von Beginn an nur die Frage war, ob Haunstetten die nötige Konzentration aufbringen würde. Aber gerade im ersten Durchgang wollte dies nicht so recht gelingen, so dass schon eine starke Leistung von Torsteher Rothfischer nötig war, um die Gastgeber auf Distanz zu halten. Nach abgesessener Rotsperre bügelte der 21-jährige mehrere Aussetzer der TSV-Defensive aus und war so hauptverantwortlich für die Vier-Tore-Führung zur Pause. Um einiges engagierter kam man aus der Kabine, und nachdem Ismaning zusehends Kräfte und Möglichkeiten verließen, konnte das Team von Udo Mesch dank des treffsicheren Horner seinen Vorsprung kontinuierlich ausbauen. Zum Abschluß der Vorrunde steht man nun bei 14:12 Zählern auf dem 7.Rang mit dem Ziel ab Januar vielleicht noch den ein oder anderen Platz hochzuklettern. Der Coach zeigt sich jedenfalls mit dem aktuellen Zwischenstand zufrieden: „Nach dem unglücklichen Saisonauftakt haben wir uns jetzt mit fünf Siegen aus den letzten sechs Partien gut stabilisiert und wollen das natürlich in der Rückserie bestätigen.“
Für die Herren des TSV Haunstetten spielte: Rothfischer, Fischer (Tor); Horner (12/4), Tischinger (5), Volmering, Schnitzlein, Smotzek, Wiesner (je 3), Bause, Elsinger (je 2), Dachser, Zimmer