Zahlen lügen nicht, oder doch? FCA verliert in Bremen

Verfasst am Sonntag, 18. August 2013 von Thorsten Franzisi

Zahlen lügen nicht: Gerade in dieser digitalen Generation, in einer Zeit die von Banken und Zahlenspielen geprägt wird, scheint dieser Spruch so wahr wie selten. Dass es sich aber doch nur um einen volkstümlichen Spruch handelt, kann der FC Augsburg seit seinem heutigen Spiel beim SV Werder Bremen belegen. 20:5 Torschüsse, 54% Ballbesitz, 71%:64 angekommene Pässe, 94:90 gewonnene Zweikämpfe, 7:3 Ecken. Wirklich alle relevanten Zahlen dieser Partie sprachen für die Fuggerstädter, bis auf eine: Die Anzahl der erzielten Treffer. In dieser einzigen Statistik lagen die grün-weißen Hausherren vor der Weinzierl-Truppe und gewannen dieses Spiel mit 1:0.

Ein Ergebnis, das so sicherlich nicht notwendig war. Von Beginn an knüpfte der FCA an die gute erste Stunde aus dem Eröffnungspiel gegen den Vizemeister Borussia Dortmund an. Die Schwaben waren in den ersten zwanzig Minuten die klar bessere Mannschaft im Weserstadion. Nachdem Werder in den ersten Minuten zu ein, zwei kleineren Gelegenheiten kam, wurde dies schnell durch ein frühes Pressing der Augsburger weniger.

So hatte der FCA in der 14. Minute nach einer sehenswerten Aktion über Altintop und Mölders die Chance zur Führung. Auch in den nächsten Minuten brannte es immer wieder im Bremer Strafraum. Der nicht immer sicher wirkende SVW-Schlussmann Mielitz konnte aber die Gästeführung verhindern.

So kam es wie es kommen musste. Augsburg vergab teils hochkarätige Chancen kläglich, Bremen machte mit seiner ersten richtigen Chance das Tor. Ekici läuft durch die Mitte, zieht einfach ab und erzielt die Führung für die Hanseaten. Dass Torhüter Mohamed Amsif dabei nicht wirklich gut aussah, lässt die Rufe nach Stammtorhüter Alexander Manninger sicherlich nicht leiser werden. In den folgenden Minuten entwickelte sich jetzt ein offeneres Spiel, da Augsburg vorsichtiger und Bremen, durch die Führung gestärkt, offensiver agieren. Kurz vor dem Seitenwechsel dann noch ein Treffer, doch Lukimya stand im Abseits.

Eine höhere Führung wäre gegen engagierte Augsburger aber auch zu viel des Guten gewesen. Auch nach dem Seitenwechsel zeigten die Schwaben an sich eine ordentliche Leistung, doch Bremen hielt, angetrieben von einem tollen Publikum, dagegen. Chance um Chance ließ die Augsburger Offensivabteilung ungenutzt verstreichen.

Dominik Mesch

Spielanalyse von
Dominik Mesch | www.presse-augsburg.de

Als in der 57. Minute Neuzugang Bobadilla für Holzhauser auf den Rasen kam, erhöhte FCA-Coach Weinzierl den Druck sogar noch und agierte mit zwei Stürmern. In der Folge erspielten sich die Rot-grün-Weißen noch zahlreiche Torgelegenheiten. Doch vor dem Kasten agierten sie, wie bereits in der vergangenen Saison, viel zu harmlos. Am Ende mussten sie sogar noch froh sein, dass die Niederlage nicht höher ausfiel.

Aron Hunt zog kurz vor dem Ende aus 10 Metern trocken ab und ließ Amsif dabei keine Gelegenheit noch an den Ball zu kommen. Doch er stand dabei im Abseits.

Zu diesem Zeitpunkt war Raul Bobadilla schon nicht mehr auf dem Feld. In der zweiten Halbzeit erst eingewechselt, musste er in der Nachspielzeit mit dem Verdacht auf eine Innenbandverletzung vorzeitig wieder raus.
Eigentlich kann man dem Weinzierl-Team keinen Vorwurf machen. Die Gäste waren das ganze Spiel über die spielbestimmende Mannschaft, einzig die Chancenverwertung und die Aktion des Torwarts beim Gegentor sind kritikwürdig.

„Wir sind heute für einen einzigen Fehler bestraft worden. Wenn man so überlegen spielt, muss man sich eigentlich belohnen.“, so der FCA-Trainer. Jetzt muss das Ziel am kommenden Sonntag gegen den VfB Stuttgart, heißen die statistische Überlegenheit endlich in einen Sieg zu verwandeln. Dem Augsburger Anhang wäre es wohl egal, wenn der FCA nach dem kommenden Spiel nur eine Statistik anführen würde: Die der erzielten Treffer.

Werder Bremen: Mielitz – Gebre Selassie, Prödl, Lukimya, Caldirola (84. Ignjovski) – Makiadi- Ekici (67. Kroos), Junuzovic, Petersen, Elia (72. Yildirim), Hunt

FC Augsburg: Amsif – Verhaegh (83. Philp), Callsen-Bracker, Klavan, Ostrzolek – Baier – Hahn, Moravek, Altintop (70. Werner), Holzhauser (57. Bobadilla) – Mölders

Tore: 0:1 Ekici (23.)

Schiedsrichter: Siebert (Berlin),

Gelbe Karten: Prödl, Lukimya, Ekici – Verhaegh, Callsen-Bracker, Hahn, Moravek

Zuschauer: 40.112

Fotos by Carmen Dammaschke-Gerstmeyr | Fotoanfragen an ed.cr1728052841amrac1728052841@nemr1728052841ac1728052841

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