Wann hat auch Augsburg seinen Parkrun?
Der Parkrun ist ein wöchentlicher Fünf-Kilometer-Lauf, der jeden Samstagmorgen weltweit an rund 2.200 Standorten angeboten wird.
Bei den Parkruns steht das Gemeinschaftserlebnis im Vordergrund. Es sind Fünf-Kilometer-Läufe mit Zeitnahme, was sie von Lauftreffs abgrenzt. Die Parkruns finden wöchentlich statt und sind kostenlos, was sie von Volksläufen unterscheidet. Die Organisation liegt in der Hand von Freiwilligen, welche sich aus der Teilnehmerschaft des jeweiligen Standorts rekrutieren.
Jeden Samstag um 9 Uhr ist jeder Jogger und Walker auf einer markierten Fünf-Kilometer-Strecke willkommen: Diese Einheitlichkeit kennzeichnet das Parkrun-Konzept. Man muss sich nur einmal online registrieren, erhält dann einen Barcode und kann weltweit an rund 2.200 Standorten kostenlos starten. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer bekommt im Ziel einen mit der Platzierung kodierten Token, den er anschließend zusammen mit seinem Barcode von einem Helfer scannen lässt. Und schon ist die Teilnahme mit Namen, Platz und Zeit registriert. Wer möchte, kann nach dem Lauf noch mit Teilnehmern und Helfern ein nahe gelegenes Café besuchen. Auch das ist eine bewährte Parkrun-Tradition. Mittlerweile hat sich sogar ein Parkrun-Tourismus entwickelt. Manch einer plant bei seinen Städtereisen einen Parkrun-Start am Samstagmorgen mit ein. Wenn Teilnehmer oder Helfer eine bestimmte Anzahl von Parkruns erreicht haben, bekommen sie eine sogenannte Meilenstein-Urkunde.
Los ging diese weltweite Bewegung im Jahr 2004 mit 13 Teilnehmenden im Londoner Bushy-Park. Die ersten Standorte in Deutschland waren 2017 der Georgengarten in Hannover, das Küchenholz in Leipzig sowie die Neckarau in Mannheim. Mittlerweile gibt es bundesweit 54 Parkruns, darunter in München, Ulm und Ingolstadt. Bayerisch-Schwaben ist noch ein weißer Fleck auf der Parkrun-Weltkarte. Als charakteristisch für die Parkruns gilt auch die Herzlichkeit, mit der Neulinge wohl an allen Standorten aufgenommen werden. Wie zum Beispiel in Ingolstadt, wo allwöchentlich 30 bis 60 Jogger und Walker auf den drei kurzweiligen Runden im Luitpoldpark unterwegs sind. Es bleibt zu hoffen, dass sich bald auch in Augsburg einige Freiwillige für die Organisation eines Parkruns finden. Eine geeignete Strecke sollte kein Problem sein, zum Beispiel im kultigen Wittelsbacher Park oder im altehrwürdigen Siebentischpark. Jedoch kann ein Parkrun genauso durch Wälder, Wiesen oder Felder führen.
Hinter der weltweiten Bewegung steht übrigens eine gemeinnützige Organisation im Londoner Stadtteil Richmond. Diese finanziert sich durch Sponsoren, Spenden und den Verkauf von Merchandising-Artikeln. So sponsort der US-amerikanische Laufschuhhersteller Brooks die Ausstattung der deutschen Parkrun-Standorte.
> Parkrun in Deutschland: www.parkrun.com.de
Text: Wilfried Matzke / WM
Foto (von Wilfried Matzke): Start zum Parkrun im Ingolstädter Luitpoldpark
Foto (von Wilfried Matzke): Start zum Parkrun im Ingolstädter Luitpoldpark