TSV Friedberg – TSG Söflingen

Verfasst am Montag, 21. Mai 2012 von Thorsten Franzisi

Der Saisonabschluß endete mit einem äußerst unglücklichen Gegentor nach Ablauf der regulären Spielzeit. Somit der TSV Friedberg sein letztes Saisonspiel. Beim 28:29 (12:13) gegen Söflingen knallte der letzte Wurf des Spiels an den Pfosten und sprang vom Fuß des Friedberger Keepers ins Tor.

Friedberg startete schlecht in diese Begegnung, die Handballer waren wohl mit den Gedanken schon bei der Saisonabschlussfeier. In den ersten fünf Minuten produzierten sie einige Fehlwürfe und Ballverluste, Söflingen ging mit 0:4 in Führung. Das schaute sich Trainer Hartmut Mayerhoffer nicht lange an. Er nahm eine Auszeit, um sein Team wachzurütteln. Aber es sollte fast acht Minuten dauern, bis Harald Feuchtmann einen Tempogegenstoß zum 1:4 abschloss.

In der ersten Viertelstunde sah man eine Friedberger Mannschaft, die ungewohnte Konzentrationsschwächen offenbarte. Im Angriff übersahen die Handballer oft den freien Nebenmann, oder sie spielten zwar den Pass, aber so ungenau, dass er nicht ankam. So kam Söflingen zu einigen leichten Toren durch Tempogegenstöße. Die Gäste blieben weiter in Führung. Beim 5:10 nach 18 Minuten waren es erstmals fünf Tore Unterschied. Friedberg zeigte einfach keine gute Leistung.
Im Angriff schlossen die Herzogstädter zu überhastet ab oder trafen einfach die falsche Entscheidung: Als Miro Ilic aus acht Metern hochstieg, glaubten alle an einen Torwurf des Rückraumschützen, auch Kreisläufer Panagiotis Erifopoulos. Daher konnte er nicht mehr rechtzeitig reagieren, als Ilic den Ball zu ihm ablegte.

Kurz vor der Pause waren es beim 8:13 immer noch fünf Tore Abstand. Manuel Vilchez – Moreno, der nach seiner Sperre wieder in den Kader zurückgekehrt war, machte mit einigen Einzelaktionen schöne Tore. In der 27. Minute verkürzte Friedberg durch drei Treffer innerhalb von 40 Sekunden auf 11:13. Und eine Minute vor der Pause fand Ilic seinen Kreisläufer, Erifopoulos verwandelte sicher. Damit trennten sich die beiden Teams mit einem 12:13 nach 30 Minuten.

Nach der Pause blieb Söflingen vorne, aber es war jetzt knapper. Die Partie blieb auf keinem hohen Niveau, beide Teams produzierten immer wieder Fehler im Spielaufbau. Nach 40 Minuten schaffte der TSV eine Premiere: Das 18:18 bedeutete das erste Unentschieden in dieser Partie, zuvor war Friedberg vom Anpfiff weg immer zurückgelegen. Und nach 47 Minuten war es endlich soweit: Thomas Wagenpfeil machte nach einem Tempogegenstoß das 22:21, die erste Führung in dieser Begegnung für den TSV Friedberg. Jetzt war die Partie komplett offen. Friedberg trat jetzt viel konzentrierter auf als noch im ersten Durchgang und kämpfte.

Die Zuschauer sahen in der Friedberger Stadthalle sicherlich nicht die beste Saisonleistung der Herzogstädter, aber es war auf jeden Fall anregender als das etwas schludrige Auftreten in der Anfangsphase. Zehn Minuten vor dem Ende führte Friedberg mit 24:23. Der beste Mann für den TSV war an diesem Tag Manuel Vilchez – Moreno, der seine Torgefährlichkeit und Technik ein ums andere Mal ausspielen konnte.
Das Tor zur Führung zeigte einmal mehr seine ganze Klasse: Moreno sah auf Halb links, dass sich der Torwart bereits wieder aus der kurzen Ecke wegbewegte und ihm sein Gegenspieler ein wenig Platz ließ. Also ließ er einen Wurf aus dem Handgelenk los, der sich scheinbar auf die Mitte des Tores zubewegte, sich dann aber unhaltbar ins kurze Eck drehte. Und das alles aus dem Stand und scheinbar ohne Anstrengung. Sechs Minuten vor dem Abpfiff war Friedberg mit 26:24 vorne, aber Söflingen kam eine Minuten vor Schluss wieder zum 28:28 Ausgleich.

Friedberg ging in Unterzahl in die letzte Minute, war jedoch in Ballbesitz. Aber der letzte Angriff der Saison war nicht von Erfolg gekrönt, Söflingen hatte nochmals die Chance auf den Sieg. Alles schien auf ein Remis hinauszulaufen, die Gäste hatten nach dem Ablauf der Spielzeit noch einen letzten direkten Freiwurf. Und jetzt wurde es kurios: Die Mauer fälschte den Ball an den Innenpfosten ab, von dort sprang der Ball Torwart Willi Seiler an den Fuß und rollte zum Entsetzen der Friedberger ganz langsam über die Linie. Damit endete das letzte Saisonspiel des TSV mit einer 28:29 (12:13) Niederlage. Friedberg beendet diese Dritte Liga mit 30:30 Punkten auf dem achten Platz.

Trainer Hartmut Mayerhoffer war vor allem über das bittere Ende enttäuscht: „Da fliegt uns doch echt noch so ein krummes Ei ins Tor. Das ist schon hart. Nach einem ganz schwachen Beginn haben wir uns langsam in das Spiel reingekämpft und waren kurz vor Schluss sogar mit zwei Toren in Führung. Ein Unentschieden wäre wohl verdient gewesen, aber diesmal war der Handballgott dagegen. So endet eine gute Saison, in der wir trotz großen Verletzungspech zahlreiche tolle Spiele gezeigt und uns endgültig in dieser schweren Dritten Liga etabliert haben.“

Fotos by Bernd Dunstheimer | Fotoanfragen an moc.l1731582600iamel1731582600goog@1731582600remie1731582600htsnu1731582600d.dnr1731582600eb1731582600

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