TSV Friedberg Handballer unterliegen HC Bad Neustadt

Verfasst am Sonntag, 03. Februar 2019 von Thorsten Franzisi

Das Spitzenspiel zwischen dem Dritten, dem TSV Friedberg und dem Tabellenführer aus Bad Neustadt bot großartige Handball–Unterhaltung in einem hochklassigen Spiel. Doch die 22:25 (11:12) Niederlage für die Herzogstädter wird ein Nachspiel haben: Der TSV hat Protest eingelegt.

Der Grund dafür ist in einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung nach gut 20 Minuten zu finden: Beim Stand von 9:7 unterbrachen die Referees nämlich das Spiel und überstimmten schließlich nach mehrminütiger Diskussion das Kampfgericht, um den Gästen einen zusätzlichen Treffer zum 9:8 zu gewähren. Ihrer Meinung nach war die Torfolge falsch gezählt worden. Abteilungsleiter Dirk Kreutzburg nahm dies zum Anlass für den Einspruch: „Wir haben das gesamte Spiel auf Video und möchten, dass dies von einer unabhängigen Seite überprüft wird. Denn wir denken, dass diese Entscheidung falsch war.“ Überhaupt waren die Referees für viele der Zuschauer in der sehr gut besuchten TSV – Halle ein Anlass zur Unzufriedenheit. Denn nachdem der TSV fünf Minuten vor dem Ende einen 15:19 Rückstand aufgeholt hatte, gab es nach dem 21:21 bei gleich drei Friedberger Angriffen in Folge umstrittene Entscheidungen. Zweimal zählte ein Treffer nicht nach einem Offensivfoul, und als Paul Thiel frei vom Kreis zum Wurf kam und dabei ziemlich eindeutig von hinten gefoult wurde, entschieden die Unparteiischen zum Unmut aller Friedberger Fans auf Abwurf.

Bad Neustadt hingegen konnte sich nicht nur in dieser Phase auf seinen starken Halbrechten Maximilian Drude verlassen, der selbst unter dem größten Druck nervenstark blieb und drei wichtige Treffer für die Gäste schaffte. Mit dem 21:24 für den HSC war kurz vor Schluss denn auch eine Vorentscheidung gefallen. Drude war mit zwölf Treffern der beste Werfer der Gäste, er schaffte einem mehr als Fabian Abstreiter.

Aber in den ersten 20 Minuten war Friedberg die bessere Mannschaft. Der TSV verteidigte bärenstark und hatte in seinem Keeper Benjamin von Petersdorff einen sicheren Rückhalt. Nach dem 9:6 verlor Friedberg aber etwas den Faden, in diese Phase fiel auch die Kontroverse um das den Gästen zugesprochene Tor, was den Friedberger Protest ausgelöst hatte. Zur Pause war der Tabellenführer mit 12:11 vorne. Nach 45 Minuten sah alles nach einem deutlichen Sieg für die Gäste aus, sie waren bis auf 19:15 weggezogen und hatten scheinbar die Partie fest im Griff. Aber Coach Kqiku stellte seine Defensive jetzt auf eine 5 – 1 – Formation um und der TSV schaffte so mit fünf Minuten auf der Uhr den Ausgleich zum 21:21. Dann begann eine Schlussphase, über die man in Friedberg noch lange sprechen wird.

Kqiku war enttäuscht über die 22:25 (11:12) Niederlage: „Wir haben Bad Neustadt alles abverlangt und waren nah dran, dem Tabellenführer Punkte abzunehmen. Darum bin ich extrem stolz auf die Mannschaft, sie hat toll gekämpft und die vielen Kranken und Verletzten vergessen lassen. In den letzten Minuten gab es aber drei Entscheidungen gegen uns, die niemand versteht. Das waren schließlich die Situationen, die dem Gegner, der wirklich stark gespielt hat, den Sieg gebracht haben.“

Für den TSV Friedberg spielten:
Dorsch; v. Petersdorff; Okyere (2); Thiel; Loris (2); Wiesner; Müller; Riesenberger (1); Tischinger (1); Dittiger (4); Abstreiter (11/3); Schneider (1); Prechtl.

Text: Domenico Giannino (gia)

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