Super Stimmung auf dem 5. Königscup des TSV Königsbrunn
236 Eiskunstläufer:innen aus 20 Vereinen zeigten großes Können auf dem Eis
Konzentration an der Bande, die letzten Worte mit der Trainerin wechseln, und schon kommt der Start-Aufruf von der Jury. Die Athletin betritt die Eisfläche und nimmt die Startposition ihrer einstudierten Kür ein. Noch ein Moment der Stille und mit dem Einsetzen der Musik gehört die komplette Eisfläche und die Aufmerksamkeit aller Anwesenden für die Dauer der Darbietung ausschließlich ihr. Die fließenden und anmutigen Bewegungen zur Musik, gekonnte Drehungen, starke Sprungeinlagen und das glitzerndende Kostüm, das sich auf der Eisfläche spiegelt, machen die besondere Faszination des Eiskunstlaufens aus.
Bereits zum fünften Mal wurde heuer der beliebte Königscup ausgetragen. 20 Vereine ließen es sich nicht nehmen, mit ihren Schüler:innen an der Veranstaltung in der PHARMPUR Arena in Königsbrunn teilzunehmen. Mit dabei waren der EV Weiden, Bad Wörishofer EKV, EC Bad Tölz, EC Oberstdorf, EC Pfaffenhofen, Eiskristalle Waldkirchen, EKV Holzkirchen, EKV Mittenwald, ERC Ingolstadt, ERC München, ERV Schweinfurt, ESC Ravensburg, ESV Burgau, EV Augsburg, HC Landsberg, Münchener EV, SC Riessersee, SV Pang, TSV 1846 Nürnberg sowie der Gastgeber TSV Königsbrunn. Das Preisrichter-Gespann bestand aus Bettina Bayer, Kristina Kaminski, Julia Kecht, Tanja Luft und Stephanie Schöttl. Die Veranstaltung war in verschiedenste Kategorien der Leistungsklassen und Breitensport eingeteilt. Als Motivation für die jüngeren Eiskunstlauf-Kinder wurde die Kategorie „Sternschnuppen“ mit der U9-Kategorie der bayrischen Nachwuchswettbewerbe ausgeschrieben.
Der Königscup entstand 2017 mit dem 50-jährigen Jubiläum der Stadterhebung Königsbrunn und sollte in den nachfolgenden Jahren im zweijährigen Tonus stattfinden. Doch aufgrund seiner Beliebtheit und dem perfekten Termin der Veranstaltung Ende Januar (keine Kollision mit anderen Wettbewerben im näheren Umfeld und weit genug weg von den Ferien) wurde in der Saison 2019/20 entschieden, den Königscup jährlich zu veranstalten.
Natürlich schüttelt man ein solch großes Turnier nicht einfach aus dem Ärmel: “ Die Vorbereitung beginnt schon im Sommer mit der Planung des Termins, gefolgt von der Ausschreibung im im November/Dezember. Generell funktioniert ein solches Event nur, wenn wirklich alle mithelfen. Am Wettbewerbstag braucht es Helfer bei der Anmeldung, bei Musik und Ansage, bei der Betreuung unserer eigenen Läufer, beim Rechenbüro, den Siegerehrungen und last but not least im Bistroverkauf, das bedeutet zeitgleich zwischen 10 und 20 Personen. Wir haben aktuell gut 140 Mitglieder – da lässt sich leicht ausrechnen, dass wir wirklich jeden brauchen, und mein Dank geht ganz besonders an unsere Mitglieder und deren Eltern. Ansonsten wäre so ein Event gar nicht möglich“, informiert uns Lilian Eisenburger, die Abteilungsleiterin des TSV Königsbrunn Eiskunstlaufen. Weiterhin wurde die Veranstaltung von Sanitätern des BRK Augsburg-Land begleitet, die zum Glück aus dem ein oder anderen Pflaster nichts zu tun hatten.
Lilian Eisenburger zieht ein absolut positives Fazit aus der Veranstaltung: „Für mich ist immer ein Highlight, wenn die Allerjüngsten ihren ersten Wettbewerb laufen und das erste Mal diese Luft schnuppern. Und was ich persönlich auch immer toll finde, sind die Erwachsenen-Kategorien. Denn viele denken ja, dass Eiskunstlaufen etwas für junge Menschen ist. Dem ist nicht so. Natürlich sind Höchstleistungen wie bei Olympia nicht mehr möglich, wenn man erst spät mit dieser Sportart beginnt. Doch ich selbst habe auch erst mit 38 Jahren mit dem Eislaufen begonnen, und daher freue ich mich jedes Mal, wenn diese Läufer zeigen, dass man unseren Sport auch noch im fortgeschrittenen Alter betreiben kann – die älteste Teilnehmerin war über 60 Jahre alt. Rein sportlich war das Highlight natürlich der Sternschnuppen-Wettbewerb. Die Läufer:innen dieser Kategorie – die ja erst im Laufe der Saison oder danach ihren 9. Geburtstag feiern – springen immerhin schon Doppelsprünge, also Sprünge mit 720° Umdrehung. Unsere Abteilung hat in Vergangenheit sehr gute Nachwuchsarbeit geleistet, so dass wir auch in den kommenden Jahren den Königscup weiter ausrichten können.“
Diese gute Nachwuchsarbeit zeichnet sich auch in den Ergebnissen des TSV Königsbrunn ab. So haben die Läufer:innen in 10 der 36 Wettbewerbsgruppen den Sieg davongetragen, und es konnten weitere 25 Podestplätze verbucht werden. In der Trainingsgemeinschaft TSV Königsbrunn / EV Augsburg gab es sogar 15 Siege und 39 zweite und dritte Plätze – im Schnitt jeder zweite Podiumsplatz. Großer Dank gilt dem Trainerteam, die schon sehr viele Läufer zu Landes- und Bundeswettbewerben coachen konnten. Einer der namhaftesten dürfte aktuell Fabian Piontek vom EV Augsburg sein, der momentan in der RTL-Fernsehserie „Alles was zählt“ einen Eiskunstläufer spielt. Aber auch der TSV Königsbrunn hatte mit Christina Beutelrock eine Spitzenläuferin, die es bis zu Platz 3 bei deutschen Meisterschaften gebracht hat.
In den nächsten Wochen geht es für die Eiskunstläuferinnen in vielen Wettbewerben weiter. Quasi im Wochenrhythmus reihen sich die Turniere in der kurzen Eiskunstlauf-Saison ein. Kommenden Samstag 03.02. in Dorfen, 10.02. in Ottobrunn, 18.02. in Holzkirchen, 24.02. in Bad Aibling, 02.03. in Germering, 09.03. in Ingolstadt und 23.03. in Rosenheim. Und zum Saisonabschluss finden Ende März nochmal DEU-Klassenlaufprüfungen statt, das sind die Prüfungen, in denen sich die Athlet:innen für Wettbewerbe auf bayrischer oder nationaler Ebene qualifizieren können.