Sportbürgermeister Peter Grab
Ab Mitte Februar beginnen die Haushaltsberatungen für die Etats der einzelnen Referate der Stadt Augsburg im Jahr 2013. Naturgemäß werden es die so genannten weichen Standortfaktoren wie Kultur und Sport schwerer haben als die (vor allem durch gesetzliche Vorgaben bedingten) Pflichtaufgaben der Kommune. Andererseits sollte sich schon herumgepsrochen haben, dass die besten harten Standortfaktoren eine Stadt nicht lebens- und liebenswert machen, wenn die weichen nicht ausreichend vorhanden sind.
Die gute Nachricht vorab: Falls der bereits bekannte Haushaltsansatz in Höhe von 1,9 Millionen Euro vom Finanzausschus und später vom Stadtrat bestätigt wird, so ist dies weiterhin deutlich mehr als noch vor ein paar Jahren – 2007 betrug der Gesamtbetrag aller Zuschüsse zur Förderung des Breitensports nch 1,6 Millionen Euro. Trotz dieser Steigerung halte ich es als Sportreferent für unabdingbar, zumindest und insbesondere den Pro-Kopf-Jugendzuschuss zu erhöhen, um damit den Anreiz gerade für die Jugendarbeit zu steigern. Wir wissen alle, dass die Zukunft der Vereine maßgeblich von der Entwicklung des Jugendanteils abhängt – ganz abgesehen vom sozialgesellschaftlich so wichtigen Motto „Jugend weg von der Straße – hinein in die Vereine“! Insofern habe ich eine Erhöhung dieses Zuschusses um 40.000 Euro beantragt und hoffe, dass die politischen Gremien meinem Vorschlag zustimmen.
Wichtige Weichenstellungen könnten für die Augsburger Sportlandschaft erfolgen, falls der Stadtrat zustimmt, dass es in Augsburg endlich einen Masterplan für Sportstätten und einen Sportflächenentwicklungsplan gibt. Die hierfür notwendigen Planungskosten sind jedenfalls angemeldet. Eine baufachliche Analyse des Sanierungsbedarfs der städtischen Sportstätten würde wie schon beim vorangegangenen Bäder-Masterplan nicht nur die notwendigen Kosten ermitteln. Vielmehr könnten je nach spezifizierter Dringlichkeit Prioritätenstufen erstellt werden, so dass effizienter die knappen Haushaltsmittel in die Anlagen investiert würden, die es am nötigsten benötigen. Es entstünde auch für die Nutzer-Sportvereine eine bessere Planungssicherheit, weil sie endlich aufgrund einer Prioritätenliste wüssten, welche Anlagen in welcher Reihenfolge saniert werden. Ein Sportflächenentwicklungsplan wiederum würde, wie in anderen Städten bereits geschehen, den mittelfristigen Bedarf an Sportstätten und -arten eruieren – auch im Hinblick auf demografische Entwicklungen. Auch hierbei könnten gezielter bzw. effektiver die Sanierungsmittel und Investitionszuschüsse eingesetzt werden, also auch bezogen auf vereinseigene Anlagen. Ganz abgesehen davon, dass bei notwendigen räumlichen Veränderungen (wie beispielsweise zur Zeit beim Post SV oder dem SV Hammerschmiede) es zeitnahe Umsetzungsmöglichkeiten gäbe durch bereits ausgewiesene potentielle Sportflächen auf Augsburger Stadtgebiet. Auch eine Analyse nach Stadtteilen und gar im Kontext mit den angrezenden Kommunen ist überfällig – rundet doch diese die Fragen nach Bedarf und/oder Überangebot ab …
In der Hoffnung, dass die notwendigen Mittel für die bereits beschlossene Sanierung des Plärrer-Hallenbads wie geplant in den Haushalt dieses Jahres aufgenommen werden, sind außer der Fertigstellung des ersten Realisierungsabschnitts des Curt-Frenzel-Stadions drei weitere Bauvorhaben besonders dringlich: die Sanierung der Arber-Turnhalle, der Bahn II im CFS sowie der Leichtathletikanlage im Rosenaustadion, insbesondere die (in Augsburg und Umgebung einzige) achtspurige Laufbahn. Die entsprechenden Beträge sind angemeldet, so dass bei deren Bewilligung spätestens 2014 die jeweilige Sanierung realisiert werden könnte. Natürlich gibt es noch viel mehr Sanierungsbedarf, doch ist es unmöglich, in einer einzigen Legislaturperiode alle Probleme aus der langjährigen Vergangenheit abzuarbeiten. Schließlich können wir stolz sein, dass trotz aller haushaltsnot neben vielen anderen Investitionsmaßnahmen beispielsweise die Eissporthalle Haunstetten, das Dach der Sporthalle und der Karl-Mögele-Anlage, das Irische Dampfbad im Alten Stadtbad, drei Kinderplanschbecken im Bärenkeller-, Familien- und Spickelbad, die Tartanbahn im Ernst-Lehner-Stadion, die Zwölf-Apostel-Halle in Hochzoll saniert sowie die Sporthalle der TSG Hochzoll und das Kanu-Bundesleistungszentrum gebaut werden konnten!
In diesem Sinne wäre es großartig, in diesem Tempo weitermachen zu können – mit der Unterstützung der Politik bzw. des Stadtrats, des Sportbeirats und der Sportvereine schaffen wir das! Packen wir’s weiterhin und dauerhaft tatkräftig und zielstrebig an.
Ihr
Peter Grab
Sportbürgermeister