Sportakrobatik Augsburg – Ab zur Weltmeisterschaft
Geschafft! Endlich geschafft!
Geschafft! Endlich geschafft! Lilly Maresch (SAV Augsburg-Hochzoll) und Jana Semenchenko (TSV Friedberg) sind zum zweiten Mal in Folge zur Weltmeisterschaft der Sportakrobatik in der Schweiz nominiert.
Augsburg Für jeden Sportler wird ein Lebenstraum wahr, wenn er die Nominierung zur Weltmeisterschaft schwarz auf weiß in den Händen hält. Normalerweise! Denn letztes Jahr war die Freude schon einmal groß bei den beiden Sportakrobatinnen als sie endlich alt genug für ihren ersten internationalen Einsatz mit der Nationalmannschaft waren und die Qualifikation bereits in der Tasche hatten – wenn da nicht dieses verflixte Virus namens Corona gewesen wäre!
Aus der Traum von der WM! Zerplatzt wie eine Seifenblase! Die ersten Tage und Wochen waren hart. Sehr hart! Denn neben den Kontaktbeschränkungen und wochenlangem Trainingsverbot war die Enttäuschung über die abgesagte WM riesengroß! Schließlich wurde allen Athletinnen und Athleten das genommen, worauf sie jahrelang hintrainiert haben. Ein Traum, für den sie in vielen Bereichen zurückgesteckt haben. Leistungssport bedeutet Prioritäten setzen und zielorientiert und konzentriert zu arbeiten. Doch schnell war klar: Aufgeben ist keine Option! So nahmen Semenchenko/Maresch die Herausforderung, sich den neuen Gegebenheiten zu stellen, an. Sie erlernten allein zu Hause mit viel Disziplin und diversen Trainingsplänen sogar neue, schwierigere Elemente. Als die Halle für Kadersportler nach wochenlanger Abstinenz wieder freigegeben wurde, entschieden sich die Mädchen für zusätzliche Trainingseinheiten, um die ausgefallenen Monate möglichst wieder aufzuholen – und das gelang ihnen, trotz des immensen Größenwachstums von Maresch, erstaunlich gut!
Ende Oktober wurden sie vom Bundestrainer Igor Blintsov zu einem Bundeskaderlehrgang nach Wilhelmshaven eingeladen, bei welchem sie zeigen konnten, was sie trotz der schwierigen Zeit alles dazugelernt haben. Leider zog sich Semenchenko gleich in der Woche darauf eine nicht unerhebliche Verletzung zu, die ein gemeinsames Partnertraining zur weiteren Vorbereitung auf die erneute WM-Qualifikation für mehrere Wochen unmöglich machte. Der Wiedereinstieg im neuen Jahr ging nur sehr langsam und schleppend voran, weil neben dem noch schmerzenden Handgelenk von Semenchenko ständige Wachstumsschmerzen von Maresch hinzukamen. Umso erstaunlicher mit welchem Willen und welcher Anstrengung die beiden Bundeskadersportlerinnen weitergearbeitet haben, um ihren Traum von der WM nicht aufgeben zu müssen. Sie standen dafür regelmäßig sechsmal die Woche, meist gleich für vier Stunden, in der Turnhalle.
Weitestgehend wiederhergestellt und mit dem guten Gefühl eines gerade gewonnenen Onlinewettkampfes mit Traumwertung, reisten Semenchenko/Maresch Mitte März diesen Jahres voller Hoffnung und Zuversicht zum Qualifikations-Lehrgang nach Hoyerswerda, um ihren Traum von der WM noch einmal wahr werden zu lassen. Die beiden gaben das ganze Wochenende über ihr Bestes und stellten sich jeder Herausforderung, die ihnen auferlegt wurde, mit Bravour. Anschließend hieß es eine Woche warten, ob die gezeigten Leistungen für eine erneute Nominierung ausreichen würden?!
Und endlich kam vom Deutschen Sportakrobatikbund die erlösende Nachricht mit der Liste der Qualifizierten auf welcher Semenchenko/Maresch ihre Namen gleich zuoberst fanden. Die Freude war riesengroß! Sie hatten es wirklich erneut geschafft! Nun bleibt nur noch Eines: Die Hoffnung, dass die WM 2021 in Genf dieses Mal tatsächlich stattfinden kann und die beiden erstmals die deutschen Farben mit der Nationalmannschaft vertreten dürfen!
Herzlichen Glückwunsch, eine verletzungsfreie Vorbereitungszeit und viel Erfolg wünschen wir unseren beiden Sportlerinnen und ihrer Trainerin Sandra Maresch, die ebenfalls zur WM nominiert wurde. Sie reist als eine von zwei Trainern für den DSAB mit in die Schweiz um die Nationalmannschaft der 11- bis 17-jährigen zu betreuen. Das ist eine große Ehre für sie und ihren Verein.
Das Foto ist von Felix Kuntoro.
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