Sein 100. Marathon führte über 2420 Stufen

Verfasst am Donnerstag, 13. November 2014 von Thorsten Franzisi

Martin Schöll begann als Schwergewicht mit dem Laufen

Eine ganz besondere Veranstaltung hatte sich Martin Schöll für sein 100. Rennen über die 42,195 Kilometer ausgesucht. Es war der weltweit einmalige Indoor-Marathon in Nürnberg, ausgetragen im weitläufigen Gebäudekomplex der ehemaligen Landesgewerbeanstalt. Der 42-jährige Schöll brauchte nur 3:47 Stunden für die 55 Runden mit insgesamt 2420 Treppenstufen. Seine Laufkarriere begann im Jahr 1999 nach einer Wette unter Freunden. „Ich brachte damals 104 Kilogramm auf die Waage“, erinnert sich der Augsburger.

Die ersten Laufversuche gingen über wenige hundert Meter. Aber bereits eineinhalb Jahre später schaffte der Business-Manager beim Computerhersteller Fujitsu seinen ersten Marathon. Bald wurde die legendäre Laufdistanz zu seiner Leidenschaft. Schöll absolviert mittlerweile rund ein Dutzend Marathons pro Jahr, darunter die Klassiker in New York, Boston, London und Berlin. Seine Bestzeit für die 42,195 Kilometer liegt bei enormen 2:58 Stunden. Auch einige Ultrawettkämpfe kann er vorweisen, wie die „100 Kilometer von Biel“ in 9:38 Stunden.

„Der Etappenlauf in der marokkanischen Sahara war zweifellos am härtesten“, erfährt man. Bei Seminaren für seinen Verein TG Viktoria Augsburg oder an der Volkshochschule gibt Martin „Magic“ Schöll seine große Lauferfahrung weiter. „Fast jeder kann einen Marathon schaffen“, lautet sein Motto. Außerdem wird er gerne von den Marathon-Veranstaltern als sogenannter Pacemaker für eine Laufzeit von unter vier Stunden engagiert. Beim München-Marathon im Oktober blieb der Routinier aus Haunstetten genau 30 Sekunden unter dieser Schallmauer, begleitet von zahlreichen Hobbyathleten. Auf die Frage, wie viele Marathons er noch laufen möchte, antwortet der dreifache Vater: „So lange, wie es mir Spaß macht und meine Familie dafür Verständnis aufbringt.“

Schwäbische Läufer unter den 248 Mitgliedern im „100 Marathon Club Deutschland“
1. Udo Pitsch (TG Viktoria Augsburg) aus Wehringen (139 Rennen)
2. Karlheinz Schormeier (TG Viktoria Augsburg) aus Untermeitingen (121 Rennen)
3. Michael Huber (TG Viktoria Augsburg) aus Augsburg (105 Rennen)
4. Martin Schöll (TG Viktoria Augsburg) aus Augsburg (100 Rennen)

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