Premiere des Eiskanal Films „Boot und Spiele“
50 Jahre Augsburger Eiskanal
Am 29.03.2023 fand die Premiere des Films „Boot und Spiele“ – 50 Jahre Augsburger Eiskanal“ statt. Veranstalter war die Stadt Augsburg und Michael Neumann / Kanu Schwaben – über 100 geladene Gäste kamen zur Premiere ins Liliom Kino in Augsburg.
Wir konnten den „Filmmacher“ Michael Neumann zum Interview einfangen und ihn befragen, was seine Beweggründe waren, einen Film über 50 Jahre Eiskanal zu machen?
Michael: Eigentlich bin ich ein Wildwasser Fahrer, aber meine drei Kinder üben aktiv den Kanuslalom aus und so habe ich den Slalomsport näher kennengelernt. Ich hatte zwar zuvor nie so ganz verstanden was daran so schwierig ist , habe aber durch meinen Film erkannt, was für ein Aufwand hinter dieser Sportart steckt und wollte dies filmisch darstellen. Geplant war zuerst ein Film über die Kanuslalom Weltmeisterschaft 2022, jedoch bei der Arbeit dabei festgestellt, da ist soviel Historie und Beeindruckendes passiert, deshalb entschloss ich mich, dass der Rückblick „50 Jahre Eiskanal“ mit in den Film hinein muss. Nicht nur die Olympiade 1972 sollte im Film vorkommen, es ging ja schon viel früher los, die 1957 erste Kanuslalom Weltmeisterschaft in Augsburg.
Übrigens wurde ich am Ruhetag des Kanuslaloms (olympische Spiele) das war der 29.8.1972 geboren und das hat meinen Weg anscheinend beeinflusst mit dem Kanusport. Da ich später fast nur extreme Sachen fuhr – ich bin der klassische Wildwasser Fahrer, der sogenannte „Bongofahrer“ und fuhr Jahrzehnte lang schwere Flüsse und Wasserfälle hinunter. Mit 35 Jahren fuhr ich dann das erste Mal Kanuslalom und war total überrascht. Deshalb wollte ich mit diesem Film dem Geheimnis auf die Spur kommen, was sich hinter dieser Sportart eigentlich alles verbirgt.
Es ist schon enorm, was die Kanusportlerinnen und Sportler alles leisten müssen, sie müssen unter 100 Sekunden um alles kämpfen, müssen sich bewegen mit den Elementen, man glaubt gar nicht, wie unglaublich schwierig das ist. Als Außenstehender sieht man es nicht, durch meine Film kann man das erst richtig erfassen. Die Streif des Kanusports ist der Olympiakanal in Augsburg.
Deshalb war mir der Film so wichtig und ich hatte das große Anliegen den Leuten, welche in dem Film vorkommen und ihre Eltern, Geschwister und Freunden, das alles zu zeigen.
Anschließend ging es – nach einem gemütlichen Beisammensein im Foyer – in den Kinosaal und der Sportreferent der Stadt Augsburg Jürgen K. Enninger begrüßte das Publikum und bedankte sich nochmals für die großartige Mitarbeit bei der Kanuslalom WM 2022 und Michael Neumann konnte nach seiner Ansprache den tollen Film präsentieren.
Der Film ist absolut spitze, es kamen Fachleute zu Worte, die das ganze faktisch unterlegten.
DKV Bundestrainer Klaus Pohlen, er konnte anschaulich aufzeigen, was für Anforderungen an die Sportler im Kanuslalom gestellt werden und wer es noch nicht wusste, war schwer beeindruckt – was alles hinter dem olympischen Slalomsport für ein Aufwand steckt.
Karlheinz Englet berichtete von den Anfängen und dem Bau der Olympia Anlage, Horst Woppowa steuerte diesem Thema noch viel Interessantes bei. Bernhard Heinemann konnte seine Erfahrungen als Olympiateilnehmer 1972 schildern. Jürgen Köhler / Ex DKV Bundestrainer gab Einblicke in seine Erfahrungen mit dem Team aus der ehemaligen DDR. Helga Scheppach als jahrzehntelange Schüler- und Jugendtrainerin hatte auch von ihrer nicht möglichen Olympiateilnahme erzählt und von ihrem Sportler Hannes Aigner.
Jan Kellner – dies war besonders interessant, von den Anfängen des Rodeo, dann Freestyle auf dem Eiskanal. Zu den besonders noch präsenten Themen der WM 2022 wurden Fabian Dörfler, Johannes Heiss und Jürgen K. Enniger interviewt. Die Olympiasieger Thomas Schmidt und Elisabeth Micheler-Jones hatten Interessantes zu berichten über ihre Zeiten am Eiskanal und die Topathleten*innen wie Ricarda Funk, Elena Lilik, Hannes Aigner, Noah Hegge und Sideris Tasiadis konnten in diesem hervorragend gemachten Film viele Slalom Eindrücke dem Publikum darbieten.
Ganz zum Schluss kamen alle, welche im Film mitwirkten, auf die Bühne zum Gruppenfoto.
Ein wunderbarer Film, sehr anschaulich und topaktuell präsentiert. Die Zeit, welche Michael Neumann hier aufbringen musste, ist vermutlich sehr sehr lange. Man muss ihn sicher noch weiterem Publikum zeigen, am Folgetag konnten das bereits viele weitere Mitglieder der beiden Kanuvereine AKV und Kanu Schwaben.
Man kann nur sagen „Chapeau“ und „Merci beaucoup“.
Text: Marianne Stenglein / Kanu Schwaben Augsburg / Presse/Medien 30.03.2023