Panther stürzen Tabellenführer
Glück hat bekanntlich nur der Tüchtige. Und tüchtig waren die Augsburger Panther gestern, und so störte es keinen, dass in einem hochklassigen Eishockeyspiel für die Augsburger noch etwas Glück hinzu kam und am Ende 4385 Zuschauer einen 2:1 Sieg gegen den Tabellenführer aus Krefeld bejubeln durften. Dabei zeigten die Krefelder, warum sie so weit oben in der Tabelle stehen und waren speziell im zweiten Drittel eigentlich die spielbestimmendere Mannschaft, doch mit viel Einsatz schaukelten die Mannen um Larry Mitchell ihre frühe Führung nach Hause.
Augsburg legt los wie die Feuerwehr
Dabei waren zunächst die Panther das bessere Team. In einer enorm starken Druckphase zu Spielbeginn zeigten sie von Beginn an, dass sie die drei Punkte in Augsburg behalten wollten. Auch ein Unterzahlspiel (ein Krefelder rutschte auf dem Puck aus, was aber die einzige Fehlentscheidung des ansonsten sehr guten Schirigespanns war) konnte den AEV nicht aus dem Konzept bringen und so zeichnete sich zuerst Conti zweimal aus: Nach eine starken Querpass scheiterte zunächst Vasiljews aus nächster Nähe, ebenso wie wenig später Driendl mit einem abgefälschten Schuss. Und es kam noch besser. Nachdem Josh Meyers an der blauen Linie den Puck vertändelte und anschließend auch noch das Laufduell gegen Whitmore verlor, schoss eben jener beim daraus resultierenden Break eiskalt zum 1:0 in Unterzahl mit einem platzierten Handgelenksschuss in den Winkel ein (7.). Keine fünf Minuten später durften sich die Gastgeber dann auch in Überzahl üben, dass sie ungewohnt druckvoll aufzogen. Teilweise auch in doppelter Überzahl hatten die Krefelder erst noch Glück, als Stephen Werner einen schönen Querpass von MacArthur nicht verwerten konnte und am Tor vorbeischoss und wenig später Langkow nur mit Glück einen vom starken Trevelyan abgefälschten Brown-Schuss entschärfte.
Als die Krefelder gerade wieder zu viert waren, klingelte es aber. Wieder war es Brown der abzog, diesmal kam Trevelyan zwar nicht an den Puck, nahm Langkow aber die Sicht und es stand 2:0 (12.). Und die Panther waren weiter gefährlich: Sergio Somma – wieder in Überzahl – hätte auf 3:0 hochschrauben können, doch sein Tipp In Versuch direkt vor dem Tor konnte Langkow parieren, den Nachschuss setzte er Millimeter am Pfosten vorbei, kaum erwähnenswert dass im Überzahlspiel auch Trevelyan wieder einen Schuss gefährlich abfälschte, der diesmal aber knapp am Tor vorbeiflog. Aber in dem temporeichen Spiel war nicht nur Augsburg gefährlich. Nachdem Michi Bakos seinen Schläger verloren hatte stimmte kurz in der Verteidigung die Zuordnung nicht und plätzlich stand Courchaine völlig frei vor Conti, sein Schuss entschärfte Conti, wenn auch mit Glück, da der Puck anschließend knapp am Tor vorbeitrudelte. Wenig später behielt Conti auch gegen Verwey aus kurzer Distanz die Oberhand und hatte anschließend Glück, als Driendl bei einer 2 auf 1 Situation übers Tor schoss, so dass es mit einer 2:0 Führung in die erste Pause ging, die soweit auch verdient war, wenn auch vielleicht ein Tor zu hoch.
Krefeld dominiert
Im zweiten Drittel dann umgedrehtes Bild. Nun kamen die Krefelder mit wehenden Fahnen aus der Kabine, einen Zustand, den sie das gesamte zweite Drittel nicht ablegen sollten. Aus dem Dauerdruck resultierend hätte John Zeiler fast einen scharfen Querpass ins eigene Tor abgefälscht, wenig später hatte Conti seine beste Tat, als er nach einem Querpass gerade noch mit den Beinschonern den Direktschuss von Courchaine entschärfen konnte. Die einzige nennenswerte Augsburger Aktion war ein schön herausgespieltes 3 auf 2 über Stephen Werner, bei dem aber der Abschluss von Sergio Somma geblockt wurde. Ansonsten spielte hauptsächlich Krefeld und so kamen sie in der 27. Spielminute auch folgerichtig zum 1:2 Anschlusstreffer. Courchaine hatte direkt von der blauen Linie abgezogen und belohnte die Krefelder Bemühungen. Und die Krefelder machten weiter Dampf. Nach einem Stellungsfehler von Bakos entschärfte Conti einen Schlagschuss von Schymainski aus spitzem Winkel, wenig später zielte Boris Blank aus zentraler Position zu ungenau, wobei der Abpraller von der Bande Driendl vor die Kelle sprang, der es aber schaffte am leeren Tor vorbeizuschießen und dies selbst kaum glauben konnte, als er schon zum verfrühten Torjubel ansetzte. Auch Herberts Vasiljevs folgte dem Krefelder Muster und schoss aus bester Position am Augsburger Gehäuse vorbei. In der 35. Spielminute konnte dann John Zeiler bei einem Krefelder Konter in letzter Sekunde noch den Querpass abfangen, sonst hätte Pavlikovsky aus nächster Nähe das leere Tor vor sich gehabt, was an diesem Abend aber wohl auch kein sicheres Tor bedeutet hätte, denn die Krefelder spielten zwar teilweise überragend, hatten aber offensichtlich kein Zielwasser getrunken. Und wenn doch etwas aufs Tor kam war dann eben Conti da, der so zum Beispiel einen Schlagschuss von Robar entschärfte und generell auch eine starke Leistung bot, wenn ihm teilweise aber auch das Glück etwas nachhalf.
Das letzte Drittel war dann etwas ausgeglichener, doch die besseren Chancen hatten zu Beginn wieder die Krefelder, die beste vergab zunächst einmal Voakes per Nachschuss, der an Conti scheiterte. Als die Augsburger nach langer Zeit wieder in Überzahl spielen durften, war es wieder einmal Trevelyan, der mächtig Verkehr vor dem Tor machte, die zwei obligatorischen abgefälschten Schüsse fanden aber wieder nicht den Weg ins Tor, einmal sprang der Puck knapp am Pfosten vorbei (wo auch noch Werner verpasste), den zweiten parierte Langkow mit Glück. Auch ein Direktschuss von Trevelyan aus zentraler Position fand nicht den Weg ins Tor, sondern ging am selbigen vorbei. Dem druckvollen Powerplay wollten die Krefelder anschließend in nichts nachstehen und nach einer Strafe gegen Tölzer hatte Courchaine bei einer Direktabnahme nach einem schönen Querpass schon den Jubelschrei auf den Lippen, als der Puck über Contis Fanghand in Richtung Tor sprang, doch einer der beiden Augsburger Verteidiger (Draxinger, Bakos), die beide nach dem Puck schlugen, hämmerte die Hartgummischeibe Volley ans Hallendach. Während Conti hier noch Glück hatte, parierte er wenig später einen abgefälschten Ehrhoff-Schuss mit Bravour, bevor Vasiljews wenig später aus bester Position am eigentlich freien Tor vorbeischoss.
Die Zeit rannte den Krefeldern langsam davon, auf der Gegenseite hätte MacArthur nach starkem Einsatz von Trevelyan an der Band und anschließendem Querpass alles klar machen können, doch er vergab diese Chance. In der 58. Spielminute dann doch noch einmal tiefes Durchatmen im Curt Frenzel Stadion, als Conti einen Schlenzer von Pavlikovsky durchrutschen ließ, dieser seinen Weg an die Latte fand und in den Torraum fiel, wo Derek Whitmore mit einer artistischen Einlage gerade noch befreien konnte. Als John Zeiler wenig später eine Strafe „zog“, war das Spiel dann aber entschieden. Mit einem Mann mehr brachten die Augsburger das Spiel über die Runden und hätten sogar noch erhöhen können, doch Trevelyan scheiterte nach tollem Pass von Werner aus bester Position an Langkow und wenig später hatte sich Peter MacArthur zu viel vom Krefelder Angriffswirbel abgeschaut, als er am verlassenen leeren Tor vorbeischoss. Alles in allem ein glücklicher Sieg der Panther gegen extrem starke Krefelder, den sie sich allerdings mit Einsatz verdienten.