Panther erkämpfen wichtige drei Punkte
3830 Zuschauer im überraschend gut besetzten Curt Frenzel Stadion wollten sehen, wie die Panther die Derby Blamage von München wiedergutzumachen gedachten. Die Antwort war dabei recht einfach: So wie immer, mit wenig Glanz, dafür aber viel Einsatz. So siegten die Hausherren schlussendlich verdient 3:2 gegen den Vorletzten der Tabelle, die Hannover Scorpions.
Spielanalyse von
Robert Ott
Besserer Start für die Scorpions
Bereits nach 3 Minuten gingen die Gäste aus Hannover erstmals in Führung. T.J. Trevelyan war auf der Strafbank und nach einem Hammer von der Blauen Linie stand Tommi Hannus vor dem Tor goldrichtig, um den Abpraller von Weiman eiskalt ins Tor zu befördern. In Folge dessen zogen sich die Scorpions zunehmend zurück und die Augsburger machten das Spiel, dies war allerdings auch den vielen Strafzeiten gegen die Hannoveraner geschuldet, die allerdings allesamt vertretbar waren. Nach einem schönen Querpass von Trabucco zog Fletcher direkt ab, aber weder sein Schuss noch der Nachschuss von Somma fanden den Weg vorbei an Gästetorhüter Pätzold. Auf der Gegenseite ließen die Gäste nur noch im Powerplay von sich hören, aber Scott King scheiterte aus bester Position am gut aufgelegten Tyler Weiman. In der zehnten Minute hatten die Fans dann schon den Torschrei auf den Lippen, aber der von Trabucco abgefälschte Draxinger-Schuss segelte knapp übers Tor. Anschließend sah sich John Zeiler genötigt ein Zeichen zu setzen und knallte zur Freude der Pantherfans das Augsburger Eigengewächs in Reihen der Scorpions, Patrick Buzas, in die Bande. Die Panther blieben weiter tonangebend, ein weiterer Schuss von Draxinger kullerte knapp am Tor vorbei, der Abpraller von hinter dem Tor streifte Pätzold und rutschte in Zeitlupe wieder durch den Torraum, doch kein Augsburger war zur Stelle, um der Hartgummischeibe eine entscheiden Richtungsänderung zu geben.
Chancenauswertung weiterhin mangelhaft
Die Augsburger übten sich weiter im Chancenvergeben: Boyle, Chartier und Gauthier vergaben in Überzahl mehrmals Möglichkeiten zum Ausgleich. Nach einer schönen Kombination zwischen Gauthier und Roloff verpasste Greg Moore dann um wenige Zentimeter den Ausgleich, da der finale Pass zu ungenau kam. Bein angezeigter Strafe gegen Eric Regan hätte dann der Ausgleich fallen müssen, doch der völlig freistehende Daryl Boyle zog es vor dem leeren Tor vor, nochmals einen Querpass zu spielen. Eben einer zu viel. Auch Justin Fletcher hätte für den Ausgleich sorgen können, aber nachdem er zunächst stark verzögert hatte, fand sein Schlenzer nicht den Weg ins Tor, den Nachschuss konnte Somma nicht verwerten. Mit einem für die Gäste glücklichen 1:0 ging es dann in die Kabine. Die Panther setzten zunächst da an, wo sie aufgehört hatten, doch Somma und Trabucco vergaben gleich zu Drittelbeginn ihre Einschussmöglichkeiten. Nach einem harten, aber fairen Hit von Eric Regan an Florian Schnitzer sprang Peter Flache für seinen Teamkollegen ein: In einem sehenswerten Fight siegte Flache klar nach Punkten, speziell zum Ende musste der Hannoveraner einige Hiebe einstecken. Von dieser kleinen Einlage inspiriert zeigte sich dann T.J. Trevelyan. Einen Boyle Schlenzer fälschte er unhaltbar für Pätzold zum 1:1 Ausgleich ab (28.). Die Hannoveraner hatten sich zu diesem Zeitpunkt gerade ein kleines Übergewicht erarbeitet, ohne dabei aber sonderlich gefährlich zu werden, was sich so den Rest des Drittels fortsetzte. Schiedsrichter Oswald schickte zwischendrin noch Chartier und Hoggan auf die Strafbank, beides Male wusste wohl nur er warum.
Hannover geht wieder in Führung
In der 33. Spielminute musste dann Tyler Weiman zweimal spektakulär klären. Zuerst machte er nach einem katastrophalen Fehler von Fletcher im Spielaufbau ein Break gegen Wilhelm zu Nichte, anschließend parierte er einen Schlenzer von Fauser überragend mit seiner Fanghand. Wenig später war er allerdings machtlos, ein Schlagschuss von Wilhelm wurde unhaltbar abgefälscht und schlug zum 1:2 im Augsburger Gehäuse ein. Irgendwie waren dieses Drittel aber die Panther kaltschnäuziger, aus einer ihrer wenigen Möglichkeiten glichen sie wenig später aus: Gauthier brachte die Scheibe ins gegnerische Drittel, legte auf Bassen ab und zog sofort zum Tor. Den folgenden Schuss von Bassen fälschte er unhaltbar zum Ausgleich ab, da waren 36:39 Minuten gespielt. Wenig später wären die Panther sogar fast in Führung gegangen, aber Daschner schlug den von Pätzold abgefälschten Roloff Schuss Volley aus dem Torraum. Mit einem bis dahin leistungsgerechten 2:2 ging es damit ins Schlussdrittel. Und jetzt wurden die Panther wieder besser. Somma und Trevelyan gaben gleich zu Beginn die Richtung vor, konnten den Führungstreffer, teils auch durch Unfähigkeit, aber nicht markieren. Auf der Gegenseite hatte Fauser eine gute Chance, nachdem der Puck unglücklich von der Bande abprallte, vergab er aber ebenso. In der 47. Spielminute durfte dann Eric Regan wieder einmal auf der Strafbank Platz nehmen, sein Hit an Tobias Draxinger schien allerdings sauber.
Siegtreffer durch Helms
Während im Überzahlspiel John Zeiler noch den Führungstreffer verpasste, machte es Kyle Helms bei numerischer Gleichheit wenig später besser: Bassen brachte den Puck zuerst nicht raus, aber Helms spitzelte diesen Sekundenbruchteile vor dem Hannoveraner Verteidiger doch noch über die Blaue Linie, im daraus entstehenden 2 auf 1 machte der verbliebene Hannoveraner Verteidiger den Passweg lehrbuchmäßig zu, Torhüter Dimitri Pätzold spekulierte aber trotzdem auf den Pass und ließ dem etwas verdatterten Helms somit das kurze Eck offen, der sich die Chance nicht entgehen ließ und zum vielumjubelten Führungstreffer einschoß (50.). Wenig später war Pätzold bei einem Bauerntrick von Szwez allerdings wieder auf dem Posten. Die Panther kämpften sich nun die Seele aus dem Leib, bei einer fragwürdigen Strafe blockten Zeiler und Trevelyan im nachfolgenden Powerplay mehrere Schüsse, irgendwie merkte man den Hannoveraner aber auch das Fehlen von Sascha Goc an, der ab dem zweiten Drittel nicht mehr aufs Eis kam und normalerweise für seinen harten Schlagschuss gefürchtet ist. Steffen Tölzer hätte 3 Minuten vor Schluss alles klar machen können, sein Schuss aus bester Position war allerdings keine besonders große Probe für Pätzold. Die Panther kämpften die restlichen Minuten von der Uhr, so dass alle drei Punkte schlussendlich in Augsburg blieben.
Fazit
Man war über das gesamte Spiel gesehen die bessere und aktivere Mannschaft und hat sich die Punkte damit auch verdient. Besonders T.J. Trevelyan, der trotz seines Tores zwar wieder einige Chancen liegen ließ, verdiente sich Bestnoten, da er mehrere Male gefährliche Schüsse der Hannoveraner blockte. Die Panther arbeiten sich damit in der Tabelle wieder auf Platz 10 hoch und sind somit weiterhin absolut im Rennen um die Pre-Playoff-Plätze. Nur sollte so langsam mal der Auswärtsfluch besiegt werden…