Panther beißen sich auf Platz 6 fest
Mit einem hart erkämpften 2:1 Erfolg vor 4809 Zuschauern gegen die Kölner Haie haben die Augsburger Panther ihren sechsten Tabellenplatz verteidigt. Dabei sah es zu Beginn alles andere als gut aus, als sich nicht nur Nick Ross und Kyle Helms wegen eines Magen-Darm-Virus abmeldeten, sondern mehrere Spieler vom Selbigen geplagt geschwächt ins Spiel gingen. Mit einer enormen Kraftleistung brachten die Panther die 2:1 Führung aber nach Hause.
Köln geht in Führung
Im ersten Drittel hatten vor allem die Kölner mit dem Schirigespann Bauer und Haupt zu kämpfen, doch sämtliche Strafen waren berechtigt, wenn auch kleinlich. Die beiden Referees zogen ihre enge Linie allerdings bis zum Spielende durch und verdienten sich gute Noten. Da sich die Teams erst auf die harte Linie einstellen musste, gab es im ersten Drittel einiges an Überzahl zu bewundern. So verwunderte es wenig, dass alle drei Tore in Überzahl fielen. Nachdem Brian Roloff die Gelegenheit zum Wechseln verpasste und so im Unterzahlspiel aushelfen musste, verpasste er den Passweg durch die Mitte zuzumachen, Andreas Holmqvist ließ sich nicht lange bitten und bereitete mit einem starken Diagonalpass zu Felix Schütz das 0:1 vor, der völlig frei vor Ehelechner einschob (5.).
Spielanalyse von
Robert Ott
Doch die Augsburger zeigten sich wenig beeindruckt. In Überzahl hatten die Kölner erst zweimal riesiges Glück, als nacheinander Thang und Trabucco jeweils nach Direktschüssen von Daryl Boyle frei vor dem Tor auftauchten, beide aber nicht den springenden Puck zu einem kontrollierten Abschluss verwerten konnten. Im Gegenzug hatten die Kölner die große Chance in Unterzahl zu erhöhen, als Forrest an der blauen Linie patzte und Minard und Gogulla einen 2 auf 1 Konter fuhren, den schönen Querpass von Minard konnte Gogulla aber nicht nutzen, denn Ehelechner parierte mit den Beinschonern. Auf der Gegenseite folgte das nächste Powerplay, als Peter Flache einen Tölzer Schuss erst gefährlich abfälschte und anschließend gefoult wurde. Und diesmal schlugen die Panther zu: Wie so oft dieses Jahr war es T.J. Trevelyan, der vor dem Tor hervorragende Arbeit verrichtete, Brown setzte ihn mit einem gewollten Schuss auf Trevelyans Kelle ins Szene, der den Puck abfälschte und offensichtlich über den Umweg von Stephen Werners Schienbein den Weg zum 1:1 ins Tor fand (8.).
Special Teams machen den Unterschied
Anschließend setzte John Zeiler ein Zeichen und setzte Kevin Lavallee mit einem schönen Open Ice Hit außer Gefecht. Bei gleicher Spieleranzahl egalisierten sich beide Teams in einem intensiven Spiel, die besten Chancen vergaben Somma auf Augsburger Seite (mit einem Handgelenksschuss aus zentraler Position) und Alex Weiß auf Kölner Seite, der aus kürzester Distanz in Patrick Ehelechner, der wie gewohnt ein starkes Spiel zeigte, seinen Meister fand. Als die Panther wenig später wieder in Überzahl waren (Moritz Müller hatte den Puck unbedrängt im eigenen Drittel über das Plexiglass befördert), gingen die Panther in Führung. Trevelyan orienterte sich wieder etwas höher im Slot und bekam einen überlegten Pass von J.D. Forrest, der daraus resultierende Torschuss ging am Tor vorbei, landete aber über den Umweg Bande auf Peter MacArthurs Kelle, der aus kurzer Distanz mit der Rückhand zum 2:1 einschob (17.). Ein weiteres Augsburger Tor von Brian Roloff wurde nach Studium des Videobeweises nicht anerkannt, da es mit dem Schlittschuh erzielt wurde. So blieb es bis zur ersten Pause beim 2:1 da beide Mannschaften ihre zwei einzigen Chancen noch vergaben (Tripp traf vor dem leeren Tor den Puck nicht, Werner scheiterte aus kurzer Distanz an Ziffzer).
Leichte Spielvorteile für den AEV
Die Augsburger hatten anschließend erst einmal mehr Spielanteile und waren auch verdient in Führung, wenn sie sich auch nur kleinere Chancen erspielten (Trevelyan aus der Drehung). Erst als die Augsburger in Überzahl waren, wurde es wieder brenzlig: Zweimal hatte Ziffzer Glück, als Trevelyan Brown Schüsse abfälschte, die einmal knapp neben dem Tor einschlugen und das andere mal an Ziffzers Schulter hängen blieben. Zu dem reagierte Werner einmal zu langsam auf einen scharfen Querpass von Trevelyan, sonst hätte er das leere Tor vor sich gehabt. Auch Somma und Trabucco scheiterten mit guten Schussmöglichkeiten an Ziffzer, so dass sich die Fans im Stadion fragten, ob sich das nicht noch rächen wird. Nach einem Fehler von Björn Krupp fand sich auf auf einmal Peter MacArthur völlig frei vor Ziffzer und entschied sich für einen Pass auf Stephen Werner, der leider um Zentimeter sein Ziel verfehlte. Nach 35 Spielminuten übernahmen dann erstmals die Kölner das Spiel etwas, doch die Augsburger verteidigten gut und wenn doch etwas durchkam, war Patrick Ehelechner da, als er z.B. einen abgefälschte Schuss von Moritz Müller entschärfte, so dass es beim verdienten 2:1 blieb.
Panther kämpfen Spiel nach Hause
Zu Beginn des Schlussabschnittes durften sich die Augsburger nochmals in numerischer Überlegenheit üben, als Felix Schütz einen 2 auf 1 Konter nur durch ein Foul unterbinden konnte. Und dort hatten die Panther die große Chance auf 3:1 zu erhöhen, doch den Nachschuss nach einem Hammer von Forrest, bei dem Ziffzer von Trevelyan die Sicht verdeckt war, konnte Werner freistehend nicht verwerten. Nachdem mittleweile auch noch Steffen Tölzer dem Virus Tribut zollen musste und nicht mehr auf dem Eis zu sehen war, schwanden den Augsburgern insbesondere in der Defensive merklich die Kräfte, doch sie hatten ja noch Patrick Ehelechner. Dieser entschärfte zwischen der 45. und 47. Spielminuten dreimal hintereinander gefährliche Schüsse mit der Fanghand (Claaßen, Stephens, Weiss), der gefährlichste davon von Stephens, der nach einem Fehler von Bakos mehr oder weniger alleine vor dem Augsburger Gehäuse auftauchte. Auf der Gegenseite zeigte aber auch Ziffzer bei den Augsburger Kontern sein Können gegen Trabucco und Werner.
Nachdem sich die Panther etwas Luft verschaffen konnten, brannte es in der 54. Spielminute wieder lichterloh vor dem Kasten: Daryl Boyle brachte den Puck nicht weg, Nathan Robinson reagierte am schnellsten und setzte Stephens mit einem Diagonalpass in Szene, der direkt vor dem Tor per Tipp In zur Stelle war, aber Ehelechner entschärfte auch diese Chance. Larry Mitchell nahm seine Auszeit, um seinen Jungs noch eine Verschnaufpause geben zu können und dies wirkte. Nach einem ziemlich dummen Foul von Gogulla hatten die Panther sogar noch zwei Minuten Überzahl, bei dem aber nicht viele Chancen raussprangen, dennoch gingen weitere zwei Minuten ins Land. Es waren aber noch zwei Minuten zu spielen und die Kölner machten nochmals Druck und nahmen den Torhüter aus dem Kasten. Die merklich am Ende ihre Kräfte angekommene Augsburger Verteidigung tat ihr Bestes, hatte aber mehrmals Glück: Chris Minard per Direktabnahme fand aber erst in Ehelechner seinen Meister, wenig später hatte er allerdings eher Glück, als ein Schuss von eben jenem Minard von Ticar abgefälscht wurde und ihm an die Schulter sprang. Mehrere Schlagschüsse der Kölner schlugen knapp neben dem Tor ein, doch gute 50 Sekunden vor Spielende konnten die Augsburger nach eineinhalb Minuten Dauerdruck befreien und ließen die Kölner bis zum Spielende nicht mehr ins eigene Drittel kommen und fuhren so drei wichtige Punkte im Kamp um die Playoffs ein.