Mountainbikesport: Offener Brief

Verfasst am Mittwoch, 30. Juli 2014 von Thorsten Franzisi

der Mountainbikesport ist schon seit längerer Zeit auf dem Vormarsch und gewinnt immer mehr Anhänger. Auch Rund um Augsburg, vor allem in den Regionen Stadtbergen, Deuringen(Westliche Wälder) und in Derching, treffen sich mehrmals die Woche Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen, um ihren Sport auszuüben.

Der Reiz daran ist es kleine Wege, sogenannte Singletrails zu fahren, nicht selten mit der Hand erbaut, schlängeln sich Steilkurven, technische Passagen und kleine Sprünge durch den Wald und lassen das Herz der Biker höher schlagen. Mittlerweile sind es wohl geschätzte 450 aktive Radler(eine Internetgemeinde MTB-Augsburg bringt es auf 850 Mitglieder), die jede Woche mehrmals in den Wälder rund um Augsburg unterwegs sind, dies hat natürlich auch Auswirkungen auf die Flora und Fauna unseres Waldes und stößt nicht selten auf Wiederstand der Förster und einiger Waldbesucher. Es ist schon seit Jahren ein ständiges Wechselspiel zwischen zerstören der Strecken und Wiederaufbau, was aber für beide Seiten sehr anstrengend, ermüdend und Ergebnislos ist.

Neu hinzu kommt, dass nun einige Waldbesucher aktiv versuchen den Bikern das Leben zu erschweren und gezielt Nagelbretter, Stahlseile und Maschendrahtzäune auf den Strecken verteilen, was nicht nur richtig gefährlich ist für die Radler sondern auch für die vorhandene Tierwelt. Aus diesem Grund brauchen wir ihre Hilfe um eine Lösung zu finden. Der Landrat bewirbt den Mountainbikesport in dem Augsburg-Land-Video auf der Internetseite, die Stadt Augsburg bewirbt ich als Fahrradauptstadt, so hoffe ich auf Ihren Zuspruch und vor allem auf den Einsatz auf politischer Ebene. Ich bin schon seit Jahren bemüht um ein legales Gelände bzw. der Legalisierung der Strecken in Stadtbergen. Dies ist nicht nur wegen dem Naturschutz und Haftung schwierig, vor allem das Unverständnis der Politiker stellt sich als das größte Problem dar. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und abgesehen davon gibt es auch gute Argumente, die für ein solches Unterfangen sprechen.

Ich durfte aus beruflichen Gründen einige solcher Bikeparks und Pumptracks in Europa mit gestalten und bauen, und kenne die Tücken, die ein solches Unternehmen mit sich bringt. Nach den Genehmigungen, ist der richtige Aufbau der Strecke für ein gutes Gelingen essentiell, so wird nicht nur darauf geachtet dass alle Könnerstufen gleichermaßen Spass auf dem Trail haben, auch in Sachen Sicherheit muss man einiges beachten. Da diese Strecken meist aus Erde bestehen, muss man sich regelmäßig um diese kümmern, pflegen und verbessern. Ich denke, dies könnte aber über Beiträge der Nutzer, Sponsoren und Spenden finanziert werden. Ein weiteres Thema ist die Haftung, welche geklärt werden muss, allerdings gibt es verschiedene Modelle, die auch in anderen Städten und Kommunen funktionieren. Eine große Sache ist es, die geeignete Location zu finden, so wollen die Ansprüche des Forst und Umweltamtes mit berücksichtigt werden, aber auch auf der anderen Seite muss das Areal für Radfahrer geeignet sein, ohne einen allzu großen Eingriff in die Natur vorzunehmen. Ein solches Gelände gibt es immer wieder, wie z.b. hier in Stadtbergen, neben dem Golfplatz ist ein alter Müllberg(Lehmberg)mit anschließendem kleinem Waldgrundstück, welcher durch den Sturm im letzten Jahr und den „Aufräumarbeiten“ des Forst und durch Harvester stark in Mittleidenschaft gezogen wurde, auf diesem Gelände befinden sich bereits einige Strecken. Dieser kleine Waldabschnitt zwischen Bismarckturm, B300 und Golfplatz ist Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Stadtbergen hat Vorverkaufsrecht.

Als ich 2011 auf einigen Stadtratssitzungen das Projekt vorstellte, war von Seiten der Besitzer, damals zuständig Frau Winkler, eine mündliche Zustimmung vorhanden, gegebenenfalls Stadtbergen unterstütze dieses Projekt und weicht nicht von den Kaufabsichten ab. Es gab auch einigen Zuspruch im Stadtrat, allerdings war der damals amtierende Bürgermeister entschlossen dagegen und brachte den Stadtrat auf seine Seite. Das Projekt schlief ein, durch meine Arbeit als selbstständiger Streckendesigner und passionierter Radfahrer konnte ich mein eigenes Bedürfnis zu radeln zwar stillen, allerdings ist der Wunsch in der eigenen Heimat ein gutes legales Projekt zu realisieren nach wie vor da, außerdem ist es akuter den je, wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt und sich in unseren Wäldern mal umschaut. Mittlerweile will der Bogenschützen Verein Stadtbergen auf diesem Gelände ihren Verein ansiedeln, allerdings stehen diese auch noch vor einigen Hürden, die erst noch genommen werden wollen. Eine Zusammenarbeit zwischen den Bikern und den Bogenschützen gab es früher schon einmal auf dem Gelände der Ziegelei, wo sich jetzt der Bunte Kreis befindet. Auch eine Zusammenarbeit mit dem dort ansässigem Kindergarten ist denkbar, um so mit einem Gelände einen größtmöglichem Nutzen zu erhalten.

Die Vorteile eines Geländes liegen klar auf der Hand, legale Ausführung des Sports, Kanalisierung der Strecken auf einen Ort, dadurch Entlastung der anderen Strecken des Waldes. Des weiteren wäre ein solches Projekt durchaus prestigeträchtig und für die Bürger und die Stadt bzw. Land besonders wertvoll. Know-how, Menpower und Enthusiasmus kann ich für dieses Projekt stellen, der richtige Umgang bzw. dieses auf bürokratischen Weg und der politische Ebene durchzusetzen, daran scheitert es. Den Bürger in und um Augsburg einen Platz im Grünen zu bieten, wo sie Ihrer Leidenschaft nach gehen können, Kindern und Jugendlichen den Radsport und die Natur näher bringen, helfen Sie mir bitte dieses Projekt umzusetzen, ein Mehrwert und die Notwendigkeit ist gegeben. Es ist ein großes, komplexes Thema, welches sicher nicht in einer Email komplett beschrieben werden kann.

Video zum Pumptrack in Solln

Max Haggenmüller

Schulstrasse 7

86391 Stadtbergen

0152 53 77 32 72

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