Kangaroos siegreich im schwäbischen Derby

Verfasst am Sonntag, 24. November 2013 von Thorsten Franzisi

Die BG TOPSTAR Leitershofen / Stadtbergen hat in der 2. Basketball Bundesliga PRO B am Sonntagabend das schwäbischen Derby bei den Weißenhorn Youngstars gewonnen. Vor rund Zuschauern siegte man mit 66:58 beim Farmteam von Erstligist ratiopharm Ulm und brachte dem Lokalrivalen nach drei erfolgreichen Spielen wieder einmal eine Niederlage bei.

Beide Teams mussten auf ihre etatmäßigen Aufbauspieler verzichten, bei Weißenhorn fehlte der Ulmer Doppellizenzspieler Till-Joscha Jönke wegen einer Hüftverletzung, bei der BG weiterhin Alex Bazzell sowie die ebenfalls weiterhin nicht einsatzbereiten Johannes Wießnet und Nico Breuer. Dem zu Folge traten die Stadtberger auch nur zu acht an. Die Partie in der Weißenhorner Dreifachturnhalle begann äußerst vielversprechend für die Kangaroos. Besonders Nedim Hadzovic zeigte sich gut aufgelegt und brachte gleich einmal seine ersten vier Wurfversuche in der Reuse unter. Die BG ging von der ersten Minute an in Führung, die Westschwaben glichen allerdings zunächst den Rückstand immer wieder aus. Ab der fünften Spielminute setzten sich die Kangaroos dann langsam aber sicher ab und lagen nach den ersten zehn Minuten vor allem auch Dank einer guten Offensivleistung mit 25:18 in Front. Im zweiten Viertel ging es munter für die Gäste weiter, der Vorsprung wuchs bis zur 13. Spielminute sogar auf 32:18 an, noch dazu hatte zu diesem Zeitpunkt Weißenhorns neuer US-Amerikaner Dustin Ware bereits drei Fouls auf seinem Konto. Sieben gegnerische Punkte in Folge zwangen BG-Headcoach Stefan Goschenhofer allerdings dann zu einer ersten Auszeit, beim 32:37 (18.Minute) folgte dann kurz darauf deren Zweite, da die Youngstars nun doch deutlich besser ins Spiel gefunden hatten und die Leitershofer Treffsicherheit sich parallel dazu deutlich verringert hatte. Vor allem von der Freiwurflinie gelang dem Team um Kapitän Alexander Chalusiak bis dahin gerade einmal eine Quote von rund 50%, ansonsten wäre die letztendliche 39:35 Halbzeitführung für die Kangaroos wohl doch etwas deutlicher ausgefallen.

Die Partie war somit auch nach dem Seitenwechsel also wieder völlig offen. Und wieder kamen die Leitershofer etwas besser aus den Startlöchern und bauten die Führung wieder auf 48:37 aus (26. Spielminute). Aufgrund einer sehr guten Verteidigungsleistung ließ man im dritten Abschnitt nur neun Weißenhorner Punkte zu und nahm eine 54:44 Führung mit in das Schlussviertel. Fünf Minuten vor dem Ende lagen die Leitershofer noch immer mit 64:52 in Front, der zweite Saisonsieg war nun schon in Sichtweite. Allerdings wuchs aufgrund der kleinen Spielerrotation nun auch die Foulbelastung der Kangaroos an, mehrere Spieler hatten jetzt drei Fouls auf ihrem Konto. Trotzdem hielt die BG weiter mit voller Kraft dagegen und es war weiterhin die harte Arbeit in der Defensive, die den Vorsprung zunächst absicherte. Jetzt lief es auch von der Freiwurflinie, Josh Nofflett erhöhte mit zwei Treffern auf 66:52 (38. Spielminute). Doch die Westschwaben gaben noch nicht auf, verkürzten bis zu Beginn der letzten beiden Spielminuten durch drei Körbe in Folge wieder auf 58:66. Zwei Minuten auf der Spieluht, eine unfassbar lange Zeit normalerweise bei einem Basketballspiel. Erstaunlicherweise passierte nun aber nicht mehr allzu viel aus jeder Menge Fehlwürfe und mit Glück und Geschick brachten die Kangaroos exakt dieses Ergebnis ins Ziel. Der Jubel unter den Leitershofern Spielern, Trainern sowie den mitgereisten Fans war natürlich entsprechend groß.

Mit diesem Erfolg wahren die Stadtberger den Anschluss in der Tabelle. Mit nunmehr vier Punkten liegt man nur jeweils zwei Zähler hinter dem Trio aus Baunach, Lich und Speyer, weitere vier Teams haben acht Punkte auf ihrem Konto und sind somit ebenfalls noch in Sichtweite. Am kommenden Samstag steht nun bereits das nächste Auswärtsspiel auf dem Programm, zu den BIS Baskets Speyer fährt man nun sicherlich mit stark gewachsenem Selbstvertrauen.

BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen spielte mit: Provost (17/2 Dreier), Braun (2),Chalusiak (3), Petersen, Woelki(1), Nofflet (15/2 Dreier), Hoffmann (14/2 Dreier), Hadzovic (14)

Beste Werfer Weißenhorn: Ware (12), Maier (10), Shtein (10)

Stimmen zum Spiel:
BG-Headcoach Stefan Goschenhofer: „Bei uns herrscht natürlich heute Abend ein wenig Aufatmen, das war ein super wichtiger Sieg. Ein Derby gewinnt man natürlich immer gerne. Am Ende haben wir die 24 Sekunden auf der Uhr sehr gut ausgespielt und so dem Gegner kaum noch Wurfchancen gegeben. Das hat die Mannschaft hervorragend umgesetzt. Dazu sind wir auch sehr spät in Foulbelastungen gekommen, was auch sehr wichtig war wenn man nur zu acht spielt. Ich bin stolz auf mein Team, das heute die richtige Reaktion auf das Hanau Spiel gezeigt hat.“

BG Co-Trainer Adnan Badnjevic: „Es war nicht gerade eine korbreiche Partie. Wir haben aber in den entscheidenden Phasen offensiv gepunktet, während die Youngstars wenig Trefferglück hatten. Und in den Minuten, als vorne nicht viel lief, haben wir eine herausragende Verteidigung gespielt, vor allem gegen den Amerikaner Ware, den insbesondere Brandon super gedeckt hat. Gut, dass wir nun auch auswärts einen Sieg gelandet haben. Vielleicht können wir in Speyer nächsten Samstag nachlegen“.

BG-Powerforward Michael Hoffmann: „Nach den Ergebnissen vom Samstag mussten wir heute fast gewinnen, um den Abstand in der Tabelle zu wahren. Toll, dass dies gelungen ist. Jetzt müssen in den vier Spielen bis Weihnachten aber weitere Siege folgen.“

BG-Kapitän Alexander Chalusiak: „Unter dem Strich war das ein verdienter Sieg. Wir haben die schlechtere Leistung gegen Hanau weggesteckt und an die Vorstellung der Spiele davor angeknüpft. Schade eigentlich, dass die Busheimfahrt heute so kurz ist, aber für ein Siegesbier für jeden sollte es reichen“.

Kangaroo-Abteilungsleiter Hans Kiesling: „Gratulation an das Team zu einer tollen kämpferischen Leistung. Natürlich hatten die Youngstars Pech, dass Jönke ausgefallen war. Allerdings spielen auch wir seit Wochen jedes Spiel ohne drei bis vier verletzte Spieler, das war dann heute mal ein wenig ausgleichende Gerechtigkeit, auch wenn man natürlich keinem Gegner einen Ausfall wünscht. Man hat aber auf jeden Fall gesehen, dass die Jungs noch an sich glauben, hierfür großen Respekt an Trainer und Mannschaft, die jede Woche wirklich sehr hart daran arbeiten, um die Situation zu verbessern“.

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