Jennifer Zienert: Auf dem Weg zu Mr. Olympia

Verfasst am Samstag, 05. November 2022 von Angela Merten

Mr. Olympia gilt als der angesehenste Wettbewerb unter den Bodybuildern

Jennifer Zienert ist in der Bodybulding-Community seit vielen Jahren eine feste Größe. Die gebürtige Schweinfurterin, die bereits seit 2017 als Profi in der Klasse Figur / Bodyfitness performt, hat sich mit ihrem letztjährigen Sieg in Rumänien eines der begehrten Tickets für den diesjährigen Mr. Olympia gesichert und damit einen großen Traum erfüllt.

Zusätzlich zu ihrer eigenen erfolgreichen Karriere im Profibereich, vertreibt Jenny gemeinsam mit ihrem Mann Daniel Zienert eine eigene Supplement-Marke mit angegliedertem Onlineshop und Ladengeschäft in Augsburg Hochzoll, ist Creator eines Youtube-Kanals und erfolgreiche Coachin für Athlet:innen aller Altersklassen und Kategorien. Wir trafen Jenny gemeinsam mit ihrem Mann auf der kürzlich stattgefundenen WEIDER CLASSIC, wo die Beiden sieben ihrer Athlet:innen auf dem Weg zur ersten Bühnenshow begleiteten.

Jenny, das alles klingt nach richtig viel Arbeit. Wie kriegt Ihr das alles unter einen Hut?
Ich war schon immer sehr selbstständig. Meine Mama war alleinerziehend, von daher habe ich bereits als Kind schon sehr viel selbst organisiert. Und das hat sich durch mein ganzes Leben gezogen. Ich finde, die Basis von allem ist, das man das was man tut, gerne tut. Und wir sind ja zu zweit. Jeder hat seine Aufgaben. Ich kümmere mich hauptsächlich um das Coaching sowie die Ernährungs-  und Trainingspläne. Zusätzlich fallen kreative Arbeiten wie zum Beispiel der Youtube-Kanal in meinen Bereich. Daniel ist der Kopf in Bezug auf den Shop und die Marke. Er kümmert sich zum Beispiel um alles Organisatorische, um die Kommunikation mit den Kunden, um die Rohstoffe, das Abfüllen, Grafikthemen und die Bestellungen.

Ihr habt Euch mit eurem Shop mitten in der Corona Zeit selbstständig gemacht – ein mutiger Schritt …
Es ist uns immens wichtig, den Menschen mit unseren Produkten einen Mehrwert zu bieten. Ich bin ausgebildetete Krankenschwester und hier in Augsburg fehlte das Angebot von Supplementen in Verbindung mit fachgerechter Aufklärung und medizinischem Hintergrund. Auch hatte ich mir nebenzu schon ein kleines Standbein mit Coaching und Posingtraining aufgebaut, und konnte durch unseren beruflichen Umbruch hier auch noch mehr Zeit investieren, was diesen Part natürlich noch weiter gefestigt hat.

Wie ist Dein sportlicher Werdegang? Wie bist Du zum Bodybuilding gekommen?
Ich habe mich schon immer sehr gerne präsentiert. Und bevor ich zum Bodybuilding kam, habe ich sehr erfolgreich bei Dee´s Danceclub von Deftlef D. Soost getanzt und sogar bei Deutschen Meisterschaften teilgenommen. Doch dann fehlte irgendwann die Zeit für regelmäßiges Training zu festen Zeiten und ich habe mich im Fitnessstudio angemeldet. Als ich mit Freunden eine Bodybuilding-Show wie die heutige besucht habe, hat es Klick gemacht und ich wusste sofort, das möchte ich auch machen.

Wie oft die Woche trainierst Du?
Ich trainiere fünf- bis sechsmal die Woche eine Stunde Krafttraining und je nach Phase, wie viel Körperfett noch weg muss, kommen noch 30 Minuten Ausdauertraining dazu. Im Gegensatz zum Powerlifting, wo es darum geht, soviel Gewicht wie möglich zu stemmen, geht es im Bodybuilding darum, den Körper mit dem Training ästhetisch zu formen – und das möglichst clever. Wenn man beispielsweise sieht, dass die Schultern an sich schon sehr stark sind, setzt man eher seinen Fokus darauf, andere Körperpartien durch das Training stärker raus zu holen.

Woher nimmst Du deine Motivation und was fasziniert Dich am Bodybuilding?
Mich fasziniert, dass man sich im Kopf vorstellt, wie man gerne sein möchte – so unterschiedlich das auch zum derzeitigen Körper sein mag. Mit Struktur und Disziplin, die sich 24/7 durch das Leben zieht, erreicht man sein Ziel. Wenn Du 100 Prozent rein gibst, bekommst Du 100 Prozent raus. Mich motiviert extrem, das alles was ich tue, wie ich schlafe, wie ich mich regeneriere und was ich wann  esse,  sichtbare Erfolge mit sich bringt.

Wie finanzierst Du die Reisen zu den Wettkämpfen? Hast Du einen Sponsor?
Da wir selbst Hersteller von Supplements sind, kommt das Sponsoring einer anderen Marke verständlicherweise für uns nicht in Frage. Die Priorität unseres Lebens und unserer Ausgaben liegt primär im Sport. Das heißt: wir leben auf kleinem Fuß, wir machen keine luxuriösen Urlaube oder geben viel Geld für Klamotten aus. Mit den Supplementen bauen wir aktuell unsere Marke auf, damit wir in Zukunft einen größeren finanziellen Spielraum haben.

Kennst Du eigentlich jeden Muskel deines Körpers mit Namen?
Ich bin Krankenschwester (lacht), wahrscheinlich nicht jeden, doch die meisten. Man beschäftigt sich ja auch mit seinem Körper. Wenn ich zum Beispiel sehe, dass mein Latissimus nicht optimal ausgeprägt ist, muss ich mir eben überlegen, wie ich ihn im Training des Rückens besser treffe.

Wie siehst Du deine sportliche Zukunft und was ist dein großes Ziel?
Mein großes Ziel ist das, was ich seit Beginn meiner Karriere schaffen wollte. Auf dem Mr. Olympia stehen. Das habe ich jetzt erreicht. Ich möchte außerdem für die vielen jungen Mädels, die mit dem Sport gerade erst anfangen, ein Vorbild sein. Damit sie sehen, dass man Bodybulding – mit Geduld – lange und gesund ausüben kann. Ich möchte, dass die Menschen sehen, dass Frauen, gerade auch in meiner Kategorie Figur / Bodyfitness, äußerlich auch Frauen bleiben.

Wie laufen deine Vorbereitungen auf Vegas, bist Du im Plan?
Ja, es läuft gut und ich bin sehr zufrieden mit meinem derzeitigen Trainingsstand. Wir fliegen am 10. Dezember, und die Shows finden vom 15. bis 18. Dezember statt. Ich bin jetzt schon sehr gespannt und freue mich riesig darauf.

 

Bildquelle: Daniel Zienert, Tayfun Ayra

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