Haunstetten besticht mit kämpferischen Zweitliga-Handball
Vor der Saison schienen die Rollen klar verteilt. Die Handballerinnen des TSV Haunstetten würden in der Zweiten Bundesliga wie letzte Saison gegen den Abstieg kämpfen. Ihr nächster Gegner jedoch, die HSG Bensheim Auerbach, galt als klarer Favorit auf den Aufstieg. Sensationell setzte sich dann aber der TSV mit packenden Zweitliga-Handball mit 22:21 (11:8) durch.
Nach acht Spieltagen, also mehr als einem Viertel der Saison, stehen Haunstetten und Bensheim Auerbach punktgleich auf den Rängen drei und vier. Beide Teams haben erst zwei Niederlagen kassiert, eine für die Augsburger sensationelle Bilanz. Kämpfte man in der vergangenen Spielzeit lange gegen den Abstieg, so verläuft das zweite Jahr in Liga zwei bislang wie ein Traum: Der TSV liegt momentan nur zwei Zähler hinter den Aufstiegsrängen.
Bensheim ging als klarer Favorit in die Begegnung. Das schien die 500 Zuschauer in der Albert – Loderer – Sporthalle in Haunstetten aber nicht zu stören, sie feuerten ihr Team bedingungslos an. Der TSV wollte den Gegner mit einer offensiven Abwehr überraschen, und dies gelang perfekt. Bensheim schenkte die Anfangsphase einfach ab, die Gäste waren noch nicht richtig im Spiel und lagen schnell mit 3:0 hinten.
Danach stockte der Spielfluss der Gastgeberinnen aber etwas, die HSG kam wieder bis auf ein Tor heran. Defensiv steigerte sich Haunstetten danach wieder, die Damen kassierten sechs Minuten lang keinen Treffer und setzten sich von einem 4:3 bis Mitte des ersten Durchgangs auf 6:3 ab. Bei diesem Abstand blieb es auch bis zur Pause. Bensheim kam nie näher heran, Haunstetten nur beim 9:5 kurzzeitig weiter weg. Mit einem 11:8 für den TSV ging es in die Kabinen.
Dem Favoriten gelang im Angriff weiterhin wenig. Nur elf Tore standen für Bensheim nach 40 Minuten auf der Anzeigentafel, ein Beleg für die herausragende Defensive der Gastgeberinnen. Sie selbst hatten offensiv nicht immer das beste Schussglück, führten aber dennoch 15:11. Erst eine schwächere Phase des TSV sollte die Partie nochmals richtig spannend machen.
Acht Minuten dauerte es zwischen Tor Nummer 17 und Nummer 18, jetzt kam Bensheim nochmals auf. Stand es Mitte der zweiten Hälfte noch 17:13, so war eine spannende Schlussphase nach dem Anschluss zum 18:17 garantiert. Haunstetten gingen jetzt etwas die Kräfte aus, die laufintensive Abwehrarbeit hinterließ ihre Spuren.
Nochmals stellte der TSV auf 20:18, aber die Gäste konnten zwei Minuten vor dem Ende ausgleichen. Nach dem 21:21 ging der TSV mit Ballbesitz in die letzte Minute, 30 Sekunden vor dem Ende nahmen die Gastgeberinnen die letzte Auszeit. Es sollte Torjägerin Sabrina Duschner vorbehalten bleiben, ihren Farben zum hart erkämpften Sieg zu verhelfen.
Ihr Treffer zum 22:21 (11:8) neun Sekunden vor der Sirene verwandelte die Albert – Loderer – Halle in ein Tollhaus. Die Spielerinnen lagen sich jubelnd in den Armen, die Zuschauer schrien ihre Freude hinaus. Haunstetten hatte den großen Favoriten geschlagen und blieb in der Spitzengruppe der Zweiten Bundesliga.
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