Friedberger Handballer nach Sieg auf Platz 3

Mit 31:27 (15:13) hat der TSV Friedberg sein Heimspiel gegen den TSV Neuhausen/Filder gewinnen können. Die Handballer fanden nach schwacher Anfangsphase besser ins Spiel und rücken nach dem dritten Erfolg in Serie auf den dritten Platz vor.
Eine Woche nach dem beeindruckenden Sieg bei der SG H2Ku Herrenberg hatte der TSV Friedberg einige Personalprobleme. Mit Willi Seiler, Johannes Luderschmid und Miro Ilic saßen drei angeschlagene Spieler zunächst auf der Bank, Manuel Vilchez – Moreno stand nach seiner Muskelverletzung noch nicht wieder im Aufgebot. Friedberg hatte nur neun Feldspieler auf der Bank. In den ersten Minuten waren die Gäste besser. Friedberg war meist mit einem oder zwei Toren in Rückstand. Die Abwehr vor Keeper Benjamin von Petersdorff stand aber gut, es lag mehr an einer gewissen Behäbigkeit im Angriff, dass der TSV noch kein Lächeln auf die Gesichter seiner Fans zauberte.
Die gut besetzte Halle sah die Gastgeber nach dem 4:5 ein wenig den Faden verlieren. Die Friedberger betrieben einen hohen Aufwand, kamen aber kaum in gute Wurfpositionen. Außerdem passte hinten die Zuordung gegen die starken Halbspieler der Gäste nicht. So konnte Neuhausen/Filder nach elf Minuten mit 4:7 in Führung gehen, jetzt nahm Coach Hartmut Mayerhoffer die Auszeit. Vor allem die fehlende Aggressivität in der Deckungsarbeit wird der Trainer dabei angesprochen haben. Nach der Unterbrechung stand die Abwehr jedenfalls viel besser, Friedberg kam schnell zum 7:7 und übernahm jetzt das Kommando über die Begegnung. Auf einmal hielt die gesamte Halle den Atem an: Jonas Link war bei seinem Tor zum 7:7 hart gefoult worden und liegen geblieben. Gästespieler Timo Flechsenhar sah dafür direkt Rot. Link kam nach einigen Minuten mit bandagiertem Kinn zurück. Die Abwehr stand bei den Herzogstädtern nun sehr sicher. Neuhausen/Filder wusste im Angriff oft nicht mehr weiter und gab mehrmals den Ball her. Obwohl der TSV nicht alle Gegenstöße verwandeln konnte, ging er doch nach 21 Minuten mit 11:9 in Führung. Bemerkenswert dabei ist, dass Friedberg in den elf Minuten nach der Auszeit nur zwei Treffer kassierte, in den elf Minuten zuvor waren es sieben. Bis zur Pause kämpfte Neuhausen/Filder aber wieder mehr.
Nach einer Auszeit in der 21. Minute waren die Gäste beim 14:13 in der 28. Minute wieder dran. Friedberg hatte vorne jetzt wieder ein wenig mehr Probleme, führte aber zum Seitenwechsel dennoch mit 15:13. Nach schwachen ersten elf Minuten hatte sich der TSV gefangen und mit seiner Abwehrstärke die Initiative übernommen. Und nach Wiederanpfiff legte Friedberg los wie die Feuerwehr. Beim 17:13 nach 32 Minuten waren es erstmals vier Tore. Die Gäste wollten sich aber nicht kampflos ergeben und schlugen postwendend zurück: Nur drei Minuten später waren sie beim 18:17 wieder dran. Weil Keeper Willi Seiler, der nach 28 Minuten für von Petersdorff ins Tor gekommen war, zusammen mit seiner Deckung viele Angriffe von Neuhausen/Filder entschärfte, setzte sich Friedberg wieder ab.
Max Segmüller und Jonas Lonk warfen die Tore zum 23:20. Eine Viertelstunde vor dem Ende erhöhte Miro Ilic per Siebenmeter auf 24:20. Nach dem 24:21 schenkte sich der TSV das nächste Gegentor gleich selbst ein, als der erste Pass nach dem Anwurf beim Gegner landete. Doch auch von diesem Missgeschick ließen sich die Herzogstädter nicht vom größtenteils konzentrierten Handballspielen abbringen, das 26:23 zwölf Minuten vor dem Ende brachte sie in eine gute Ausgangsposition für die Schlussphase. In dieser erwies sich die Defensive der Gastgeber als nahezu unüberwindbar. Auch wenn der TSV vorne einige Chancen liegen ließ, hinten kassierten sie nur wenige Tore. Darum versuchte es der Gästetrainer schon fünf Minuten vor dem Ende mit einer riskanten Maßnahme: Er nahm beim Stand von 28:24 seinen Torwart heraus, um so einen Angreifer nehr zur Verfügung zu haben. So kam Friedbergs Benjamin von Petersdorff zu einer für den Torwart seltenen Ehre: Sein Wurf über das ganze Feld landete zum 31:26 im leeren Tor und bescherte Friedberg den achten Saisonsieg im elften Spiel. Das 31:27 (15:13) war harte Arbeit, die Mannschaft hat sich mit einer guten Abwehr diesen Erfolg gesichert.
Trainer Hartmut Mayerhoffer: „Wir haben elf Minuten gebraucht, um gegen einen gefährlichen Gegner in dieses Spiel zu finden. Die Mannschaft hat nach der Auszeit die richtigte Antwort gegeben und ist dann besser hinten gestanden. So konnten wir uns mit einigen erkämpften Bällen absetzen und haben das Ding in der zweiten Halbzeit gut zu Ende gebracht. Jetzt stehen wir auf dem dritten Platz, müssen aber schon im nächsten Spiel wieder an unsere Grenzen gehen.“
Seiler (28. – 57.); v. Petersdorff (1); Ilic (3/3); J. Luderschmid (2); Antony; Maier – Hasselmann (4); Segmüller (5); Link (6); Feuchtmann (2); Scholz (3); Behr (5).