Friedberg leistet Nachbarschaftshilfe
Handballer lassen sich gegen Fürstenfeldbruck 2 abschießen
Der bis dahin sieglose Rivale Fürstenfeldbruck 2 kam am Sonntag zum TSV Friedberg. Doch mit einer ganz schwachen Leistung gaben die Handballer die Partie in der Bayernliga fast ohne Gegenwehr her.
Mit ihrer schwächsten Saisonleistung sind die Friedberger Handballer in der Bayernliga gegen den bis dahin sieglosen TuS Fürstenfeldbruck 2 regelrecht untergegangen. Bei der 21:26 (11:16) Heimpleite lief von Beginn an nicht viel zusammen beim TSV.
Fürstenfeldbrucks Zweite hatte bis zum Sonntag erst einen Zähler auf dem Konto. Aber die Herzogstädter hatten keinen guten Tag erwischt und rannten sich bereits in der Anfangsphase mehrmals an der offensiven 3-2-1-Formation der Gäste fest. Die Friedberger machten dabei den Eindruck, als wären sie mit ihren Gedanken nicht ganz bei der Sache. Viele kleine Missverständnisse hemmten den Spielfluss, Schrittfehler und Fehlwürfe aus den besten Lagen ließen Fürstenfeldbruck stets vorne sein.
Die Hereinnahme von Florian Wiesner und Andreas Dittiger für den Mittelblock half danach zumindest, die eigene 6-0-Abwehr zu stabilisieren. Zudem hielt Torwart Felix Dorsch einige der harten, aber oft unplatzierten Abschlüsse der Gäste aus dem Rückraum. Aber die Friedberger konnten aus diesen temporären Vorteilen kein Kapital schlagen: Nach dem 7:8 gewannen sie dreimal nacheinander den Ball und waren frei durch bei einem Konter, aber keiner dieser Abschlüsse führte zu einem Treffer.
Und schließlich hilft auch die beste Abwehrformation nichts, wenn man den Gegner durch zahlreiche einfache Ballverluste zu Gegenstößen einlädt. Nach dem 8:11 verloren die Gastgeber komplett den Faden und waren bis zur Pause bereits mit 11:16 hinten.
Sinnbildich war der Spielverlauf in den ersten 40 Sekunden nach dem Wiederbeginn: Friedberg verlor zunächst den gegnerischen Kreis komplett aus den Augen und kassierte das Tor. Der Gegenangriff endete abrupt, als der zweite Pass von der Mitte zu unpräzise geriet und im Seitenaus landete. Wieder konterte Fürstenfeldbruck, nicht einmal eine Minute war gespielt und der TSV lag bereits mit 11:18 zurück.
Da zumindest Torhüter Benjamin von Petersdorff, der zur Pause in den Kasten gekommen war, einen guten Tag erwischt hatte, bekam der TSV nach dem 14:20 gegen die Gäste nur ein Gegentor in 14 Minuten. Als Stefan Knittl, der bei seinen Siebenmetern eine makellose Quote hatte, nach 47 Minuten auf 19:21 verkürzen konnte, keimte nochmals Hoffnung auf bei den Friedberger Fans.
Die Gäste nahmen danach in Unterzahl den Keeper heraus und versuchten ein Kreisanspiel, das ein Friedberger Abwehrspieler abfing. Anstatt den Ball aber ins leere Tor zu werfen, spielte er dann einen Pass auf Bodenhöhe zum Linksaußen, der zudem gleich von drei Gegenspielern umringt war. Bruck bekam somit den Ball zurück, der Anschluss zum 20:21 fiel nicht, stattdessen kassierte Friedberg im nächsten Angriff eine Zeitstrafe und den Treffer zum 19:22.
Davon erholte sich der TSV nicht mehr, nach einer leblosen Schlussphase ging das Heimspiel mit 21:26 (11:16) verloren. Dementsprechend bedient war Trainerin Christina Seidel: „Das war heute mit Abstand die schwächste Saisonleistung der Mannschaft. Ohne Einsatz und Präzision bei den Abschlüssen machte sie enorm viele einfache Fehler. Ich bin sprachlos angesichts des Lari-Fari-Handballs, den Friedberg heute gezeigt hat.“
Dorsch: v. Petersdorff (1); Häusler; Okyere (2); Knittl (6/5); Tomic (3); Kaulitz (1); Müller; Wiesner; Riesenberger (5); Abstreiter (2); Scholz (1); Prechtl; Dittiger.
Domenico Giannino