FCA verliert gegen Tabellenführer RB Leipzig

Verfasst am Samstag, 21. Dezember 2019 von Thorsten Franzisi

„Ich verstehe den Schmarrn nicht mehr!“ Nach 1:3-Niederlage: FCA-Spieler kritisieren das Schiedsrichtergespann

Schade! Der FC Augsburg hat sein letztes Spiel des Jahres mit 1:3 gegen RB Leipzig verloren. Kurz vor Weihnachten konnte der FCA lange beim Tabellenführer und neuen Herbstmeister dagegen halten, doch zwei Gegentore in der Schlussphase beendeten die zuvor erfolgreiche FCASerie von sechs Spielen ohne Niederlage.

Für Aufregung sorgte neben 15 Eckbällen und zehn Abseitsstellungen auch Schiedsrichter Daniel Siebert mit seinem Gespann. Vor allem Florian Niederlechner ärgerte sich besonders über eine Entscheidung des Berliners.

 

Der Angreifer, der in der 8. Minute für Augsburg nach einer starken Vorlage von Marco Richter sehenswert zum 1:0 traf, sprach zwar von einem verdienten Sieg für Leipzig, doch die Szene in der 68. Minute brachte ihn in Rage. Was war geschehen? Leipzigs Verteidiger Dayot Upamecano traf Ruben Vargas im Mittelfeld, der verlor daraufhin den Ball, 16 Sekunden später schaffte Leipzig nach einer weiteren Balleroberung den Ausgleich. Der Treffer wurde anschließend vom Videoschiedsrichter überprüft, ein Foulspiel, welches abzupfeifen gewesen wäre, wurde aber nicht entdeckt.

 

Unverständlich für Niederlechner, der nun an 14 der vergangenen 17 Tore beteiligt war. Auf sky sagte er: „Das war aus unserer Sicht ein Foul an Ruben Vargas. Ich glaube, der Schiedsrichter hatte die Pfeife schon im Mund gehabt. Der Verteidiger erwischt ihn unten, dann ist es ein Foul. Dann muss ich ehrlich sagen, verstehe ich den Schmarrn überhaupt nicht mehr. Es ist ein klares Foul. Wir haben eine Schulung gekriegt, wenn der Ball nicht im Aus ist oder keine Unterbrechung war, dann muss der Videoassistent eingreifen. Es war keine Unterbrechung, dann ist es ein Foul. Das ist die Szene, in der das Tor passiert. Unfassbar, dass diese Szene nicht abgepfiffen worden ist. Da weiß ich nicht, was die gemacht haben“, wiederholte er wenig später in der Sportschau seine Kritik.

 

16 Sekunden später gewann Konrad Laimer gegen Jan Moravek den Ball und zog im Anschluss unhaltbar für Torhüter Tomas Koubek ab. „Es hat schon Sachen gegeben, in denen 20 Sekunden später ein Tor passiert, dann schaut es der Videoassistent an. Wenn ich das sehe, dann muss ich lachen und wir müssen ernsthaft darüber diskutieren, ob es Sinn macht“, ärgerte sich Niederlechner weiter.

 

Trainer Martin Schmidt verlor in der anschließenden Pressekonferenz über den Ablauf des umstrittenen Gegentreffers kein Wort. Stattdessen sagte der Schweizer: „Das Tor war der Knackpunkt. Davor haben wir mit Händen und Füßen verteidigt. Aber ab dann war der Mut weg. Das Stadion wurde lauter, die Leipziger schneller und irgendwann war es nicht mehr zu verteidigen. Insgesamt ein verdienter Sieg.“

 

Das musste auch Marco Richter anerkennen, der von einer „extrem geilen Mannschaft“ sprach, gegen die der FCA da gerade eben verloren hatte: „Am Ende haben bei uns die Kräfte nachgelassen. Das 3:1 war aber zu hoch, weil bis zur Pause das Glück auf unserer Seite war, es uns dann aber verließ.“

 

Von einem auf beiden Seiten hartem Spiel sprach Felix Uduokhai: „Leipzig hat große Qualität. Da hatten wir viel zu verteidigen. Schade, dass durch einen Standard das 1:2 fällt. Das war bitter, aber in der Summe ein verdienter Sieg für Leipzig. Dennoch, von uns war es ein guter Kampf.“

 

Tatsächlich wäre mit etwas mehr (Schiedsrichter-)Glück mindestens ein Punkt drin gewesen, doch während der FCA nach der anstrengenden englischen Woche personell bei Weitem nicht aus dem Vollen schöpfen konnte (vor der Partie meldete sich Philipp Max wegen Halsschmerzen ab und auch Rani Khedira fehlte wegen seiner fünften gelben Karte) und im weiteren Spielverlauf sowohl Tin Jedvaj wie auch Florian Niederlechner aufgrund von Ermüdungserscheinungen auswechseln musste, konnte Leipzig in der Schlussphase personell nachlegen.

 

Kurz vor dem 1:1-Ausgleich kam Marcel Sabitzer, in der Schlussphase legte der in Landsberg am Lech geborene Julian Nagelsmann mit Nordi Mukiele und Yussuf Poulsen nach. Letzterer machte mit einem Kontertor in der 89. Minute das 3:1, nachdem zuvor Patrik Schick nach einem Eckball frei zum Kopfball kam und traf (80.).

 

Augsburg hatte zwar seinen gesamten Kader dabei, allerdings nur, weil es noch am Abend zurück in die Fuggerstadt ging und hier noch abschließende Jahresendegespräche anstanden.

 

Schlusswort Schmidt: „Wir haben in vielen Dingen Fortschritte gemacht. Wir nehmen viele Dinge mit, an denen wir uns verbessern können, um auch gegen Top-Teams einen Sieg landen zu können.“

 

Text Dennis Amedowski – Augsburg Journal / Fotos Carmen Dammasche-Gerstmeyr

Werbepartner & Sponsoren
Werbepartner & Sponsoren
Werbepartner & Sponsoren
Werbepartner & Sponsoren
Werbepartner & Sponsoren
Werbepartner & Sponsoren
Werbepartner & Sponsoren