FC Bayern – FC Augsburg
Der FC Augsburg verliert im Auswärtsspiel gegen den FC Bayern München mit 0:3, trotz lautstarker Unterstützung durch rund 7000 mitgereiste Fans . Die Tore für München erzielten Jérôme Boateng (4.), Franck Ribéry (42.) und Thomas Müller per Handelfmeter in der Nachspielzeit (90+5).
In der Auswärtspartie beim amtierenden Meister und Champions-League-Sieger änderte FCA-Cheftrainer Markus Weinzierl im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Mainz seine Mannschaft nur auf einer Position. Für Sascha Mölders rückte Jan Moravek ins Team, Halil Altintop gab in der Allianz Arena zunächst die einzige Spitze.
Bereits in der 2. Minute konnte Franck Ribéry von den Augsburgern Verteidigern vor dem eigenen Strafraum nur durch ein Foul gestoppt werden. Der Franzose trat den Freistoß aus zentraler Position selbst, traf allerdings nur die Mauer. Kurz darauf riskierte Marwin Hitz im FCA-Tor Kopf und Kragen und rettete außerhalb des Sechzehners vor dem allein auf das Tor zulaufenden Mario Mandzukic (4.) mit einem tollen Reflex. Bei der darauffolgenden Ecke verlängerte Dante per Kopf auf Jérôme Boateng, der das Leder mit einem Drehschuss in die Maschen jagte – 1:0 für den FC Bayern. Es hätte aber gar nicht so weit kommen dürfen, denn statt Ecke für Bayern hätte es zuvor Freistoß für den FCA geben müssen, weil Mario Manzukic bei einem Schuss von Javier Martinez im Abseits stand und bei der Rettungstat von Marwin Hitz eingriff.
Das frühe Tor beflügelte die Hausherren, die nachsetzten und durch Ribéry die Führung beinahe auf 2:0 geschraubt hätten. Doch erneut war Hitz im Weg und hielt den FCA in dieser frühen Phase der Partie im Spiel.
Insgesamt waren die Bayern in der Anfangsphase mit deutlich mehr Ballbesitz und Passgenauigkeit besser im Spiel und kamen dem Augsburger Sechzehner immer wieder gefährlich nahe. Danach fing sich der FCA aber und kämpfte sich mit Biss ins Spiel. Die Weinzierl-Elf lauerte auf Konter und hatte in der 30. Minute durch eine schöne Kombination auch die Riesenchance zum Ausgleich: Doch André Hahn konnte den Ball nicht im Tor unterbringen.
Fünf Minuten vor der Pause bekam der FC Bayern nach einem Foul an Ribery an der Strafraumgrenze dann einen Freistoß zugesprochen. Wie zu Beginn des Spiels führte erneut der Franzose den Standard aus. Diesmal zimmerte Europas Fußballer des Jahres das Leder humorlos rechts oben in den Winkel, Hitz war ohne jede Abwehrchance. Mit einem 0:2-Rückstand ging es für den FCA in München-Fröttmanning in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel zeigte der FCA weiter Herz: Matthias Ostrzolek flankte von links nach innen, wo Moravek den Ball direkt nahm – links vorbei (47.). Obwohl der FCA in der zweiten Halbzeit tollen Kampf und eine gute Leistung bot, blieben die Bayern vor heimischer Kulisse weiter gefährlich, vor allem in Person von Ribéry, sein Abschluss in der 53. Minute ging nur knapp am langen Pfosten vorbei. Drei Minuten später versuchte Ostrzolek aus der Ferne sein Glück, das Leder ging jedoch über den Querbalken(57.). Der FCA versuchte nun alles: In der 63. Minute nahm André Hahn im Bayern-Strafraum ein Zuspiel mit der Brust an und zog sofort ab, der Ball flog rechts am Tor vorbei. Auf der Gegenseite kam Arjen Robben in die Partie und hatte gleich eine Riesenchance, doch ein FCA-Bein verhinderte Schlimmeres (68.). Für die Schlussoffensive brachte Weinzierl mit Sascha Mölders zehn Minuten vor Abpfiff einen zweiten Stürmer aufs Feld (79.).
Leider ohne Erfolg. Die Bayern drängten daraufhin nochmals in Richtung FCA-Tor. Hitz reagierte bei den Chancen durch Jan Kirchhoff (87.) und Arjen Robben (89.) jedoch glänzend. In der Nachspielzeit gelang den Hausherren dann doch noch ein Tor: Thomas Müller erhöhte nach einem zweifelhaften Elfmeterpfiff auf 3:0. Ostrzolek hatte bei einer Flanke von Müller von der rechten Seite sein Gesicht nur mit den Händen schützen wollen. Ohne Punkte im Gepäck, aber mit einer insgesamt guten Leistung, trat der FCA nach dem Derby wieder die Heimreise an.
Daniel Baier: „Wir kassieren nach vier Minuten ein Gegentor nach einer Ecke, das nicht hätte fallen dürfen, weil in der Szene, die zur Ecke führt, eine klare Abseitsstellung vorliegt. Statt Ecke hätte es Freistoß für uns geben müssen. Dass es nach einem frühen Rückstand beim FC Bayern schwer wird, ist klar. Dennoch haben wir dann ganz gut ins Spiel gefunden. Wir hätten vor allem in der zweiten Hälfte unsere Kontersituationen besser ausspielen müssen, dann wäre vielleicht noch etwas möglich gewesen.“
Matthias Ostrzolek: „Wir sind die ersten zehn Minuten nicht gut ins Spiel gekommen. Später haben wir uns gesteigert. Leider haben wir vor der Pause noch das zweite Gegentor bekommen, sonst wäre vielleicht mehr drin gewesen.“
Jan-Ingwer Callsen-Bracker: „Es ist sehr ärgerlich, dass wir hier drei Gegentore nach Standardsituationen bekommen, von denen mindestens zwei in der Entstehung sehr fragwürdig sind. Leider ist es uns nicht gelungen, unsere Kontermöglichkeiten so auszuspielen, dass wir für große Torgefahr sorgen konnten. Dabei fehlten uns Kleinigkeiten. Aber auch dieses Spiel zeigt, dass wir auf einem guten Weg und werden unsere nötigen Punkte holen.“
Markus Weinzierl: „Wir wollten mutig verteidigen, uns nicht nur hinten reinstellen. Doch nach dem frühen Rückstand war klar, dass es gegen diese Bayern schwer werden würde. Doch wir haben weiter versucht, unsere Chance zu suchen, konnten uns aber nicht so entscheidend durchsetzen, wie wir das erhofft hatten. Mir hat in zwei, drei Szenen etwas der Mumm in der Umschaltbewegung gefehlt.“
Fotos by Klaus Rainer Krieger | Fotoanfragen an ed.xm1728051929g@gru1728051929bsgua1728051929.rege1728051929irk1728051929