FC Augsburg – VFL Wolfsburg

Verfasst am Montag, 21. Oktober 2013 von Thorsten Franzisi

Am neunten Spieltag mußte sich der FC Augsburg gegen die Gäste aus Wolfsburg mit einer 1:2 Niederlage geschlagen geben. Der FCA war dank eines engagierten und kämpferischen Beginns durch Tobi Werner früh in der zehnten Minute in Führung gegangen , Maximilian Arnold und Luiz Gustavo drehten die Partie schließlich jedoch zugunsten der Gäste aus Wolfsburg.

FCA-Trainer Markus Weinzierl brachte nach der 1:4-Niederlage bei Schalke 04 zwei neue Spieler. Für den rotgesperrten Ragnar Klavan feierte Jeong-Ho Hong seine Startelf-Premiere, außerdem kam Jan Moravek für Kevin Vogt im Mittelfeld zum Zug. Für Daniel Baier und Marwin Hitz war es ein Wiedersehen mit alten Bekannten, standen sie doch selbst einst bei den Wölfen unter Vertrag. Vor der Partie marschierte übrigens die legendäre 74er Mannschaft des FCA, in der auch der verstorbene Helmut Haller spielte, gemeinsam mit Kindern des FCA-KidsClubs in die Arena ein.

Der FCA war von Beginn an hellwach und legte gleich den Vorwärtsgang ein. Bereits in der 1. Minute gab es zum ersten Mal Eckball für die Hausherren. Nachdem die Gäste die Situation im Sechzehner nicht bereinigt bekamen, setzte Daniel Baier aus der zweiten Reihe einen ersten Warnschuss ab. Nur zwei Minuten später musste Diego Benaglio erneut für sein Team retten, Halil Altintop war plötzlich allein vor dem Torhüter der Wolfsburger aufgetaucht (4.). Dann die Führung: Nach einem wunderschön und schnell vorgetragenen Angriff des FCA scheiterte André Hahn zunächst an Benaglio, doch der Ball kam wieder ins Spiel und Tobi Werner netzte schließlich im dritten Versuch zum 1:0 ein (10.). Nur vier Minuten später hatte Werner – wieder nach einem Konter – die Riesenchance zum 2:0, aber leider traf der Linksaußen freistehend vor dem Wolfsburger Gehäuse das Leder nicht richtig (14.).

Den ersten Schuss auf das Tor der Gastgeber gab Wolfsburg erst in der 18. Minute ab. Diegos Ball rauschte allerdings über den Querbalken des FCA-Tores, Alex Manninger musste nicht eingreifen. Die Gäste aus der Autostadt mühten sich redlich, ins Spiel zu kommen. Gegen die aufmerksame FCA-Defensive sahen sie zunächst aber kaum Land. Augsburg hingegen glänzte nach Ballverlusten der Gäste mit schnellen Vorstößen, in der 29. Minute rutschte Werner äußerst knapp am Leder vorbei. Nach einer halben Stunde sauste ein Ball von Altintop am rechten Pfosten vorbei ins Aus (31.).

Die Antwort der Gäste auf das Anrennen der Hausherren: Ein Distanzschuss von Maximilian Arnold, der aber zwei Meter rechts am Tor vorbei ging (32.). In der 35. Minute machte es der junge Offensivspieler besser, quasi aus dem Nichts erzielte Arnold den 1:1 Ausgleich – keine Abwehrchance für Manninger. Kurz vor der Pause Freistoß für die Gäste: Ricardo Rodriguez brachte den Ball von der rechten Seite nach innen, wo Luiz Gustavo im Fünfer unbedrängt zum Kopfball hochsteigen konnte und den Führungstreffer für Wolfsburg markierte (42.). Innerhalb von sieben Minuten hatten die Wölfe die Partie in der SGL arena gedreht. Mit einem 1:2-Rückstand ging es für den FCA in die Kabine.

Die Wölfe kamen mit Oberwasser aus der Kabine, der FCA drängte auf den Ausgleich. In der 51. Minute faustete Manninger einen Freistoß von Rodriguez noch ins Toraus. Zwei Minuten später landete auf der anderen Seite der Ball nach einem Freistoß im Fünfer, Jan-Ingwer Callsen-Bracker kam im Duell mit zwei Wolfsburger Spielern zu Fall. Doch die Pfeife von Schiedsrichter Felix Zwayer blieb in dieser Situation stumm (53.).

In der 56. Minute kam Patrick Ochs nach Zuspiel von Diego aus spitzem Winkel im gegnerischen Sechzehner zum Abschluss, das Leder flog aber über das Tor. Zwei Minuten später landete ein Standard von Naldo in den Armen von Manninger (58.).

Markus Weinzierl reagierte auf den Rückstand, nach einer Stunde Spielzeit nahm er Halil Altintop vom Feld und brachte Arek Milik, der schon in der Partie gegen Borussia Mönchengladbach als Joker kurz vor Schluss den Ausgleich besorgt hatte (64.). Doch selbst die Einwechslung von Raphael Holzhauer brachte keine nennenswerten Impulse mehr für das Spiel (78.), stattdessen hatte Wolfsburg in Gestalt von Diego sogar die Chance, auf 3:1 zu erhöhen. Der Brasilianer drang in den Augsburger Strafraum ein, narrte zwei Verteidiger und zog dann aus kurzer Distanz ab, doch Manninger reagierte glänzend (82.). In der 88. Minute dann im Anschluss an einen Freistoß noch einmal eine Kopfball-Gelegenheit für den FCA, aber der Ball kam genau auf Benaglio. Trotz vier Minuten Nachspielzeit musste sich Augsburg letztlich gegen den VfL Wolfsburg mit 1:2 Toren geschlagen geben.

Paul Verhaegh: „Für uns war das eine sehr unglückliche Niederlage. In den ersten 20 bis 30 Minuten waren wir klar überlegen und dann dreht Wolfsburg das Spiel aus dem Nichts. Wir haben vergessen, uns für unser Engagement und die herausgespielten Chancen frühzeitig zu belohnen.“

Daniel Baier: „Wenn wir unsere Torchancen nicht nutzen, ist es klar, dass das Spiel noch dreht. In der zweiten Halbzeit haben wir dann keinen Zugriff mehr auf das Spiel gefunden und uns nur wenige Chancen erarbeitet. Wir müssen weiter an uns arbeiten und dürfen uns auf den bisher erreichten Punkten nicht ausruhen.“

Tobias Werner: „Wir gehen völlig verdient in Führung, nutzen weitere Chancen nicht und geben das Spiel dann aus der Hand. Wir wollten, haben großen Aufwand betrieben, aber die Durchschlagskraft war heute nicht so da, wie es nötig gewesen wäre.“

Jan-Ingwer Callsen-Bracker: „Wir sind enttäuscht, weil wir das zweite Tor nicht gemacht haben. Wolfsburg wäre sicherlich nicht mehr so zurückgekommen. Diese Niederlage tut weh, aber wir haben schon oft Rückschläge weggesteckt und lassen uns auch von dieser Niederlage nicht umwerfen.“

Markus Weinzierl: „Es ist schade, dass wir nach so einem starken Beginn am Ende mit leeren Händen da stehen. In der Anfangsphase waren die Chancen für ein zweites oder drittes Tor da, doch wir haben sie liegen gelassen. Mit den beiden Treffern vor der Pause hat uns Wolfsburg aus dem Rhythmus gebracht. Nach der Pause konnten wir nicht mehr den Druck erzeugen, um noch den Ausgleich zu erzielen.“

Dieter Hecking: „Insgesamt war es ein glücklicher Sieg für uns, denn der FCA hat in der Anfangsphase ein Riesenspiel gemacht. Sie waren nicht zu stoppen. In dieser Phase hätte das Spiel schon zu unseren Ungunsten entschieden sein können. Aber Glück und ein guter Torhüter haben uns im Spiel gehalten. Dann haben wir das Quäntchen Glück bei unseren Toren auf unserer Seite. Nach dem Wechsel haben wir dann kontrolliert und den FCA nicht mehr richtig zur Entfaltung kommen lassen.“

Fotos by Klaus Rainer Krieger | Fotoanfragen an ed.xm1728214848g@gru1728214848bsgua1728214848.rege1728214848irk1728214848

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