FC Augsburg – VfB Stuttgart
Der FC Augsburg hat am 31. Spieltag das schwäbische Derby gegen den VfB Stuttgart 3:0 (0:0) gewonnen. Die Tore für Augsburg erzielten Sascha Mölders (61.), Marcel de Jong (83.) und Dong-Won Ji (85.).
In der Partie gegen den VfB nahm FCA-Cheftrainer Markus Weinzierl im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach vor einer Woche nur eine Änderung an seiner ersten Elf vor. Ragnar Klavan kehrte nach seiner Gelbsperre wieder ins Abwehrzentrum zurück. Nach langer Verletzungspause saß außerdem Ronny Philp wieder auf der Ersatzbank. Ein Wiedersehen gab es auf dem grünen Rasen mit Ibrahima Traore, der von 2009 bis 2011 die Fußballschuhe für den FCA schnürte.
Der FCA begann vor ausverkauftem Haus wie die Feuerwehr: Sascha Mölders hatte bereits in der 1. Minute den Führungstreffer auf dem Fuß, nachdem er von Dong-Won Ji per Kopf bedient worden war. Doch der Augsburger Torjäger brachte im Stuttgarter Strafraum den Ball aber nicht richtig unter Kontrolle, so dass diese Chance vertan war.
Nur zwei Minuten später hatte Mölders das Auge für den startenden Jan Moravek und passte in die Gasse auf den Tschechen, doch diesem versprang das Leder ein wenig, so dass Ulreich vor dem Mittelfeldspieler klären konnte. Aber auch der VfB machte in der temporeichen Anfangsphase Dampf, tauchte ebenfalls einige Male gefährlich im Augsburger Sechzehner auf – die Augsburger Defensive war von Beginn an gefordert.
Nach einer Unaufmerksamkeit von Martin Harnik startete Augsburg zum Gegenangriff, Matthias Ostrzolek bediente auf Höhe des Strafraums Tobias Werner, der in letzter Sekunde von Niedermeier noch am Abschluss gehindert werden konnte (8.). In der 14. Minute war es wieder Werner, der nach einem tollen Pass von Paul Verhaegh in den Rücken der Abwehr erneut in aussichtsreicher Position an den Ball kam. Der Linksaußen wartete aber einen Augenblick zu lange, so dass Gotoku Sakai noch dazwischengrätschen und die Situation bereinigen konnte.
Nach einer Viertelstunde dann die erste Gelegenheit für die Gäste: Der Kopfball von Martin Harnik flog aber deutlich über den Querbalken (16.). Weiter ging es aber auf der Gegenseite mit den guten Chancen für den FCA: Andre Hahn lief alleine auf das gegnerische Tor zu, brachte das Leder aber nicht im Tor unter, Ulreich klärte per Fußabwehr (24.). Es ging jetzt hin und her. In der 29. Minute prüfte Ibrahima Traoré Manninger mit einem Flachschuss aus 16 Metern. Dann kam Vedad Ibisevic nach einer Flanke von Traore von der rechten Seite im Augsburger Sechzehner aus kürzester Distanz volley zum Abschluss. Der Bosnier brachte den Ball aber – noch bedrängt von Ragnar Klavan – nicht im Tor unter.
In der 35. Minute konterte der FCA links über Mathias Ostrzolek, der bediente Mölders in der Mitte, aber der Stürmer zielte unter Bedrängnis gut einen Meter über das Gehäuse. Mit einem 0:0-Unentschieden ging es schließlich in die Kabine.
Der VfB gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit mit einer Riesenchance. Martin Harnik scheiterte aus wenigen Metern am glänzend reagierenden Manninger (49.). Der FCA betrieb weiter viel Aufwand, um den Gegner an einem geordneten Aufbauspiel zu hindern und machte auch nach vorne weiter viel Dampf. Lediglich beim Abschluss fehlte leider oft das nötige Quäntchen Glück. Und weil es aus dem Spiel heraus nicht klappte, musste ein Standard her.
In der 61. Minute brachte Werner eine Ecke nach innen, Mölders stand goldrichtig und köpfte das Leder mit Saisontreffer Nummer zehn zum 1:0 für den FCA in die Maschen. Der FCA durch den Führungstreffer mit Oberwasser, versuchte sogleich das zweite Tor nachzulegen. Daniel Baier zog nach Kopfball-Vorarbeit von Arthur Boka aus 22 Metern direkt ab, der Ball landete aber genau in den Armen von Ulreich (68.). In der 72. Minute brachte Werner einen Freistoß aus dem linken Halbfeld in den Strafraum, dort stieg Ji zum Kopfball hoch setzte diesen aus 14 Metern aber nur auf das Tornetz. Nur eine Minute später lief Werner nach Vorarbeit von Mölders alleine auf das Stuttgarter Tor zu, legte sich den Ball aber zu weit vor, so dass der herausstürmende Ulreich klären konnte (73.).
Glück für den FCA in der 77. Minute: Niedermeier köpfte nach einer Ecke aufs Tor, Manninger war bereits geschlagen, doch ein FCA-Spieler köpfte das Leder noch vor der Linie weg. Auf der anderen Seite hatte Ji in der 81. Minute die große Gelegenheit, die Partie zu entscheiden. Doch der Südkoreaner scheiterte aus kurzer Entfernung an Ulreich, der mit den Fäusten parieren konnte.
In der 81. Minute brachte Weinzierl für den offensiven Werner in Marcel de Jong einen Defensivmann aufs Feld. Der Kanadier gleich mit einem Super-Einstand, ließ mit einem gefühlvollen Lupfer Ulreich keine Chance: Traumtor und 2:0 für den FCA. Kurz darauf machte Ji nach einem Konter alles klar und erzielte das Tor zum 3:0-Endstand für Augsburg. Stuttgart leistete in den letzten Minuten keine Gegenwehr mehr und hatte Glück, dass der kurz zuvor eingewechselte Dominik Reinhardt in der 89. Minute aus 14 Metern das Tor nur um wenige Zentimeter verfehlte.
Stimmen zum Spiel:
Alexander Manninger: „Wir haben von Anfang an gezeigt was wir wollen: die drei Punkte. In der ersten Hälfte haben wir leider einiges liegen lassen und auch die Stuttgarter haben oft Gefahr ausgestrahlt. Trotzdem haben wir weiter unser Ding gemacht und letztlich verdient gewonnen. Der Treffer zum 2:0 von Marcel war eine wahnsinnige Befreiung.“
Marcel de Jong: „Ich habe den Ball einfach mitgenommen, ganz kurz überlegt und den Ball dann einfach reingelupft. Im Training versuche ich das auch ab und zu, aber da klappt es nicht immer. Umso schöner, dass es heute funktioniert hat.“
Ragnar Klavan: „Uns war bewusst, dass Stuttgart insbesondere im Sturm viel Qualität hat. Es freut mich aber sehr, dass wir mit dem ganzen Team verteidigt und nur wenig Torchancen zugelassen haben. Das erste Tor hat es dann im Spiel viel einfacher für uns gemacht. Der Sieg war heute sicherlicher hoch verdient.“
Sascha Mölders: „An der Art und Weise wie wir heute aufgetreten sind hat man gesehen, dass wir unbedingt gewinnen wollten. Wir glauben an uns und haben das wieder durch eien gute Leistung bewiesen. Doch wir können uns jetzt nicht ausruhen, sondern haben noch drei Spiele vor der Brust, in denen alles möglich ist.“
Bruno Labbadia: „Der FCA wollte einfach mehr. Sie hatten den stärken Willen. Wir haben es nicht geschafft, die Spielkontrolle zu übernehmen. Man muss einfach anerkennen, dass Augsburg heute mehr investiert und mehr Siegeswillen an den Tag gelegt hat.“
Markus Weinzierl: „In der Halbzeitpause haben wir an das Hannover-Spiel gedacht und gewarnt, dass wir aufpassen müssen, nicht in Rückstand zu geraten. Denn wir haben wieder viele Chancen vergeben. Auch nach der Pause wäre ein Rückstand möglich gewese, doch Alex Manninger hat uns davor bewahrt. Der Führungstreffer war der Türöffner für diesen wichtigen Sieg. Ich bin froh, dass wir in der Schlussphase auch noch die weiteren Tore gemacht haben, denn am Ende kann auch die Tordifferenz noch entscheidend sein.“
(Quelle:www.fcaugsburg.de)