FC Augsburg verliert gegen den Rekordmeister knapp mit 2:3
Ein mutiger FC Augsburg unterliegt in einer vom Video Assistant Referee geprägten Partie unglücklich.
In der ausverkauften WWK-Arena konnten sich die Gastgeber für eine ansprechende Leistung gegen den Meister aus München nicht belohnen. Der FC Augsburg präsentierte ein Spiel auf Augenhöhe und konnte am Ende doch nichts Zählbares mitnehmen.
Unbeeindruckt und ohne Furcht von der Klasse der Bayern spielte der FCA von Beginn an mutig nach vorne und erarbeite sich durch Kapitän Demirovic direkt den ersten Abschluss. Besser war in der 12. Minute als Elvis Rexhbecaj die vermeintliche Führung für die Gastgeber erzielte. Nach einer Flanke von Iago legte Demirovic quer und Rexhbecaj zimmerte das Leder aus spitzem Winkel an Neuer vorbei in die Maschen. Die Fahne ging sofort hoch, doch bei Betrachtung der Videobilder wurde klar, das Abseits war überaus knapp, aber korrekt.
Die Bayern kamen ihrerseits vor allem nach Standards zu Gelegenheiten. Eric Dier verpasste zunächst noch, nach einer Ecke traf dann aber Aleksander Pavlovic zur Führung für die Gäste. Eine Ecke von Raphaël Guerreiro klärte Phillip Tietz vor die Füße des Youngsters, der aus kurzer Distanz keine Mühe hatte, sein erstes Tor in der Bundesliga zu erzielen. Aber auch dieser Treffer wurde minutenlang vom VAR geprüft, nach ausgiebiger Betrachtung der Bilder, gab es bei aber nichts auszusetzen und die Führung hatte Bestand. Trotzdem gab es nicht nur glückliche Gesichter aufseiten der Bayern, denn Kingsley Coman hatte sich bei Tietz Klärungsaktion verletzt, unter Schmerzen musste der Flügelspieler vom Feld begleitet werden.
Die Gastgeber zeigten sich wenig geschockt von der Führung des FC Bayern und begannen direkt wieder ihr Spiel aufzuziehen. Nach einem langen Ball von Jeffrey Gouweleeuw kam Rexhbecaj in der 31. Minute aus ähnlicher Position wie bei seinem Abseitstreffer wieder zum Abschluss. Dieses Mal landete der Schuß jedoch direkt in den Armen von Manuel Neuer. Die Münchener schalteten trotz des knappen Vorsprungs in den Verwaltungsmodus und suchten nur äußerst selektiert den direkten Weg in die Spitze, wie in der ersten Minute der Nachspielzeit als Harry Kane aus spitzem Winkel zum Abschluss kam. Dieser traf jedoch nur das Außennetz. Ganz anders Alphonso Davies. Der Kanadier besorgte nach einem Steckpass von Goretzka mit einem Rechtsschuss aus der zweiten Reihe Finn Dahmen im Tor des FCA. Der Schuss schlug trocken im Torwarteck ein. So lag der FC Augsburg kurz vor der Pause mit 0:2 zurück.
Wie in der ersten Halbzeit erwischte der FC Augsburg auch besseren Start, die Ansprache von Jess Thorup trug wie in der Vorwoche gegen Gladbach direkt Früchte. Nach einer Ecke kam Kevin Mbabu auf der rechten Seite außerhalb des Strafraums völlig unbedrängt an den Ball und schlug ohne Gegnerdruck eine maßgenaue Flanke auf den Kopf von Demirovic. Dessen Kopfball flog unhaltbar an Neuer vorbei ins linke untere Eck. Der Anschluss zum 1:2 war hergestellt.
Es entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Ein Distanzschuss von Fredrik Jensen rauschte nur knapp über den Querbalken, auf der anderen Seite lag im direkten Gegenzug der Ball erneut im Kasten der Gastgeber. Harry Kane lautete der Toschütze, doch der stand nach zuspiel von Jamal Musiala im Abseits. Nach minutenlangem Check stellte sich heraus, dass das Zuspiel nicht vom Bayernspieler, sondern von Kristijan Jakic kam, der Treffer also regelkonform. Der Videobeweis meinte es nicht gut mit dem FCA an diesem Nachmittag. Thorup reagierte mit einem Dreifachwechsel, Dion Beljo, Arne Engels und Mads Pedersen kamen in die Partie. Raus gingen Jensen, Tietz und Rexhebcaj.
Der Gastgeber drängte danach weiter auf den erneuten Anschluss, doch Neuer entschärfte eine Kopfballchance von Beljo. Die Gäste machten es fortan clever, behielten die Kontrolle über die Partie, ohne selbst wirklich gefährlich zu werden. Der FC Augsburg versuchte vieles und kam ab und an zu Chancen sowie zu einem Elfmeter in der 88. Minute, der wilde Schlussminuten einläuten sollte. Manuel Neuer traf Felix Uduokhai im Strafraum mit dem Arm am Hinterkopf. Nach erneuter minutenlanger VAR-Prüfung bekam der FCA den Strafstoß zugesprochen, Sven Michel trat an, doch scheiterte am glänzend reagierenden Neuer, der seinen Fehler wiedergutmachte und die richtige Ecke erahnte. Doch die Partie war noch nicht zu Ende, die Augsburger bekamen tatsächlich noch einen Elfmeter zugesprochen. Der eingewechselte Müller holte Demirovic im Strafraum von den Beinen. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte trocken ins linke Eck zum 2:3. Die Rot-Grün-Weißen warfen nun noch einmal alles nach vorne, der Ausgleich wollte aber nicht mehr gelingen.
Damit unterlag der FC Augsburg am Ende und zeigte über weite Strecken eine starke Leistung. Für die Augsburger steht am kommenden Wochenende das bedeutsame Auswärtsspiel beim VfL Bochum an. Anpfiff ist Samstag, 15:30 Uhr. Fotocredit: Klaus Rainer Krieger