FC Augsburg siegt gegen den 1. FSV Mainz 05
Mit 2:1 gewinnt der FC Augsburg gegen den 1. FSV Mainz 05
Vor dem Spiel gegen Mainz versprach FCA-Trainer Martin Schmidt eine Knaller-Partie. Tatsächlich knallte es zwischen Augsburg und Mainz sehr oft. Allerdings nicht innerhalb der Tore, sondern auf den jeweiligen Stirnen der Augsburger Anhänger. Gerade in der ersten Hälfte der ersten Halbzeit fassten sich die Fans immer wieder an den Kopf oder hauten sich aus Frust gegenseitig, ob der vergebenen Chancen ihres FCA. Tatsächlich fackelten die Augsburger in den ersten Minuten ein wahres Offensivfeuerwerk ab, allerdings fehlten die Tore.
Gleich zu Beginn touchierte der Ball von Fredrik Jensen nur den Pfosten, nach einer scharfen Flanke von Philipp Max verpasste Ruben Vargas knapp, während Marco Richter nur das Außennetz traf. Dann war da noch Vargas‘ Kopfball, der knapp daneben ging und natürlich auch die Mega-Möglichkeit von Richter. Und das alles in den ersten 15 Minuten!
Nach toller Vorarbeit von Vargas musste Richter frei vor dem Tor eigentlich nur noch einschieben, doch er brachte es fertig, den Ball neben das Tor zu platzieren. Eine Szene für jeden Fußball-Jahresrückblick. Und als in der 15. Minute auch noch Levin Öztunalimit quasi der ersten Mainzer Chance ins Augsburger Tor traf, hatten viele der 26.950 Fans die Floskel parat: „Wer sie vorne nicht macht, bekommt sie hinten.“ Dachte sich offenbar auch Daniel Baier: „So ist Fußball“, sagte der Kapitän anschließend. „Aber dann hat man die Moral und das Selbstvertrauen unserer Mannschaft gesehen.
Wir haben konsequent unser Ding durchgezogen und mit das beste Spiel gemacht. “Von einem absolut verdienten Sieg sprach auch Florian Niederlechner. „Das war eine unfassbar gute erste Halbzeit. Denen ging es einfach zu schnell. Wir haben richtig geil gezockt und brutal gegen den Ball gearbeitet. Wir müssen uns aber ankreiden lassen, dass wir zu wenig Tore gemacht haben. Aber das hat richtig Bock gemacht.“ Auch Marco Richter konnte nach seinem Fehlschuss anschließend wieder lachen: „Ich weiß selbst nicht, was da mit mir los war. Ich bin ein Typ, der sich dann auch unter Druck setzt. Das ist vielleicht noch eine Schwäche von mir. Aber die geilen Fans und die geile Mannschaft haben mich wieder aufgebaut. “Von außen bekam Richter nach seinem Fehlschuss immer wieder zu hören, dass der nächste Schuss sitze. Und so kam es ja auch.
Florian Niederlechner legte in der 41. Minute clever auf Richter ab, der nur noch den Fuß hinhalten musste und zum 1:1 ausglich. Auch in der zweiten Halbzeit das gleiche Bild. Augsburg spielte zwar nicht mehr so offensiv, kontrollierte die Partie aber durchgehend. Dennoch benötigte es die Hilfe des Schiedsrichters. Nach einem Rempler zwischen Ruben Vargas und Kunde entschied der Unparteiische Markus Schmidtnach Rücksprache mit dem Videoschiedsrichter auf Elfmeter. Zumindest die Mainzer wollten das nicht wahrhaben. Trainer Achim Beierlorzer beschwerte sich auch nach den 90 Minuten. Florian Niederlechner waren die Diskussionen egal. Er nahm sich den Ball und verwandelte 25 Minuten vor dem Ende eiskalt. „Wenn ich gefoult werde, schieße ich nicht. Das ist schon einmal in meiner Karriere schief gegangen“, erklärte der Angreifer und stellte damit auch klar, warum er gegen Köln nicht zum Strafstoß antrat. Deswegen gab es für ihn keinerlei Überlegung, nicht anzutreten.
„Momentan hilft mir mein Selbstvertrauen, aber bei einem Strafstoß muss man immer entschlossen sein. Den wollte ich aber auch unbedingt. “Die Schlussphase verteidigte Augsburg konsequent, Mainz kam kaum zu gefährlichen Torszenen. Von einem hochverdienten Ergebnis sprach nicht nur Daniel Baier. Mit dem 2:1-Sieg festigt der FCA weiterhin seine gute Form, holte aus den vergangenen vier Partien zehn Punkte. Doch Zurücklehnen ist bei den Augsburgern nicht angesagt: „Das waren vier überragende Spiele, aber jetzt kommt Hoffenheim. Wir zeigen Woche für Woche was wir können, aber da dürfen wir nicht nachlassen“, so der Kapitän. Denn auch in den nächsten Spielen soll es weiter knallen. Und zwar auf dem Feld, nicht auf der Stirn. Wie die Polizei Stunden nach dem Spiel mitteilte, musste ein Zug mit Mainzer Fans bei Otting-Weilheim (bei Donauwörth) gestoppt werden, weil es in den Waggons zu Streit und einer Schlägerei kam. Text Dennis Amedovski / Augsburg Journal / Fotos Alexander Heinle