Erfolgreicher Saisonabschluss des RSV Kissing beim Kunstradfahren

Verfasst am Dienstag, 24. Oktober 2023 von Angela Merten

Neben dem Paartal-Cup, den der RSV Kissing jedes Jahr als festen Termin im Kunstrad-Jahreskalender ausrichtet, hat der schwäbische Verein dieses Jahr auch die Paartalhalle für das Bayern-Cup Finale geöffnet.

Passend dazu haben sich zu diesem Finale übers Jahr auch so viele Kissinger wie noch nie qualifiziert. Auch von der Solidarität
Friedberg haben sich Luisa Zanker und Paulina Mayer die Starterlaubnis im Finale erkämpft. Und das, obwohl es für sie die erste Teilnahme an der Bayern-Cup Turnierserie war.

Gleich in der Früh standen die beiden schon auf der Fahrfläche um noch an ihrem Sattellenkerstand in der Gegen-8 zu feilen. Diese Übung, bei der die beiden je mit einem Fuß auf dem Sattel und einem Fuß auf dem Lenker stehen und entgegengesetzt zu der Teamkollegin eine 8 auf der Fläche fahren, hat den beiden noch ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet. Das ist verständlich, denn was kompliziert klingt ist auch auf der Fläche gar nicht so einfach darzustellen. Doch am Start hat alles geklappt und die Friedbergerinnen konnten das Kampfgericht überzeugen. Mit nur gut drei Punkten Abzug, was aufgeteilt auf die beiden Sportlerinnen des Zweierteams sehr wenig ist, kratzen sie an ihrer persönlichen Bestleistung und holten sich einen guten vierten Platz in der Klasse 2er Kunstrad U15 weiblich.

Den Tag begonnen haben Julia Klein auf Startfläche 1 und Emma Rückert auf Startfläche 2, beide vom RSV Kissing. Da hatten die heimischen Fans und vor allem die Trainerinnen einiges zu tun um die Aufmerksamkeit und die gedrückten Daumen auf beide Flächen zu verteilen. Julia hat den Heimvorteil genutzt und ihre Bestleistung um gute 8 Punkte nach oben geschraubt. Damit kam sie beim 1er Kunstrad U11 weiblich auf den 5 Platz. Und das, obwohl es auch ihr erstes Jahr bei der Bayern-Cup-Serie war.

Emma Rückert zeigte auch eine nahezu fehlerfreie Kür. Sogar der Reitsitzsteiger, die Übung, die vor ein paar Wochen in Elsenfeld noch nicht geklappt hat, war am Sonntag kein Problem. Nur beim Kehrstand, den die Kissingerin normalerweise im Schlaf beherrscht, hat sie plötzlich einmal kurz das Rad verlassen. Doch da sie bis dahin fast keinen Abzug für ihre Darbietung bekommen hat, war das absolut kein Drama. Und Emma hat einen guten 6 Platz in der Klasse 1er Kunstrad U13 weiblich belegt. In der Gesamtwertung kam Emma damit auf Platz 7 von 21.

Direkt danach durfte Vereinskollege Yaron Winkler seine Kür präsentieren. Auch er hatte den Sattellenkerstand in der 8 zum ersten Mal in seinem Programm stehen. Das war allerdings keine Hürde, die Übung perfekt aufs Parkett zu bringen. Auch sonst lief wie am Schnürchen und Yaron holte sich den ersten Platz und damit den Tagessieg. Auch wenn er gerne etwas später gestartet wäre, denn simultan zu ihm zeigten Alexander Brandl und Andreas Steger, die Europameister aus Schleißheim ihre Kür auf Fahrfläche 2. Das hätte sich Yaron sehr gerne auch angesehen, doch darauf muss er bis zum nächsten Turnier
warten.

Den Bayern-Cup-Sieg holte sich in der Klasse 1er Kunstrad 13 männlich allerdings Raphael Krüger vom RKV Dachau. Dieser fuhr, trotz verletztem Fuß, alle Übungen, die er mit seinem Handicap zeigen konnte, und holte sich somit noch die letzten Punkte für seinen Bayern-Cup-Sieg. Yaron wurde in der Gesamtwertung zweiter.

Ebenfalls einen zweiten Platz und zwar in der Gesamtwertung und am Turniertag holten sich Selina Saygin und Nina Langner. Um ein Haar hätten die beiden auch noch ihre Bestleistung geknackt. Selina, Vereinskollegin von Raphael beim RKV Dachau, und Nina vom RSV Kissing, starten in einer Startgemeinschaft. Daher kennen sich die Dachauer und Kissinger Sportler und Sportlerinnen gut und drücken sich gegenseitig die Daumen. Auch wenn sie, wie Yaron und Raphael, als direkte Konkurrenz an den Start gehen.

Danach gab es für alle außer Nina Langner und Yara Winkler erst einmal Zeit zum Durchatmen während der Mittagspause. Die beiden Kissingerinnen mussten sich, während sich die anderen Kuchen und Gemüsesuppe schmecken ließen, zum Warmfahren anstellen. 3 Minuten darf jeder auf der Fahrfläche die wichtigsten Übungen ausprobieren und den Boden testsen. Dann ist schon die nächste Person an der Reihe. Für Yara und Nina ausreichend Zeit, denn die beiden Kissingerinnen kennen sowohl den Boden als auch die Fahrfläche in und auswendig. Das hat sich auch in ihren Ergebnissen gezeigt. Yara, die im 1er Kunstradfahren U15 weiblich an den Start ging, fuhr ihr Programm so gekonnt und sicher, dass sie am Ende noch 30 Sekunden Zeit übrig hatte. 30 Sekunden,
welche die Trainerinnen jetzt nutzen können, um die Schwierigkeit des Programms für die nächste Saison nach oben zu schrauben. Yara holte sich damit den 5. Platz in der Tages- und der Gesamtwertung und eine neue Bestleistung. Und auch bei Nina Langner klappte auch im 1er Kunstradfahren U19 alles bestens. Nach dem Start beim 2er, auf dem der Hauptaugenmerk lag, war die Einzelkür mehr ein schöner Zusatz für Nina. Man hat gesehen, wie viel Spaß die Abiturientin beim Fahren hatte. Da war die Ermahnung der Trainerin, auf dem Rad nicht zu tanzen, das könnte Abzug wegen etwaiger Haltungsfehler geben, schnell vergessen. Die Freude am Fahren war wichtiger und das Ergebnis kann sich zeigen lassen. Nina holte sich den 5 Platz und in der Gesamtwertung den 4.

Einer, der leider gar nicht zum Zug kam war Jonas Rückert. Ihm hätte der Sieg in der Gesamtwertung bei 1er Kunstradfahren U11 männlich gehören können. In der Liste der Finalteilnehmer stand er auf Platz drei. Doch leider konnte Jonas, auch vom RSV Kissing, erst wegen einer Verletzung und dann wegen Krankheit nicht antreten. Doch er war nicht der einzige, denn aus der gesamten Altersklasse konnte am Sonntag niemand antreten, weshalb die Altersklasse aus der Wertung gestrichen wurde.

Der Tag wurde dann mit der Darbietung von Weltmeisterin Jana Pfann vom RKB Solidarität Bruckmühl in der Klasse 1er Kunstradfahren Elite abgerundet. Da wurde es in der sonst so umtriebigen Halle auf einmal mucksmäuschenstill und alle Augen waren auf Fahrfläche 1 gerichtet. Mit Ablauf der 5 Minuten, denn so viel Zeit hat man im Kunstradfahren um sein Können zu zeigen, kam aber wieder Leben in die Halle. Erst wurden die Sieger geehrt und die Sportlergeschenke verteilt, dann die Halle aufgeräumt. Um 16:08 Uhr wurde der Spielbetrieb in der Halle ausgeschaltet und es konnte niemand mehr sehen, dass kurz vorher noch das Finale der Bayern-Cup-Serie ausgetragen wurde. Die Halle war wieder leer, die Tribünen eingefahren, der Boden gekehrt und der RSV Kissing kann auf eine erfolgreiche Veranstaltung und Schwaben auf ein sehr erfolgreiches Sportjahr im Kunstradfahren zurückblicken. Das Finale war zeitgleich auch der Saisonabschluss für Kunstrad-Schwaben. Zum Wettkampf trifft man sich erst wieder im Februar, wenn die Bezirksmeisterschaft ausgetragen wird. Bis dahin habe alle Zeit, noch an neuen Übungen und höheren Schwierigkeitsgraden zu feilen. Und vielleicht setzt Schwaben dann bei der Anzahl der Finalisten noch einmal einen drauf.

Text: Kathrin Ortlieb – RSV Kissing

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