Die vielleicht größten Augsburger Sportler aller Zeiten

Verfasst am Montag, 10. April 2023 von Wilfried Matzke

Neun erfolgreiche Athleten und drei Sportförderer sind auf den Straßenschildern von Augsburg verewigt

Bei der Frage nach den größten Augsburger Sportlern aller Zeiten kann ein Blick auf die Straßenschilder helfen. Acht von derzeit 1961 amtlich benannten Straßen, Wegen und Plätzen im Stadtgebiet erinnern an erfolgreiche Athleten aus der Fuggerstadt. Diese ganz besonderen Ehrungen hatte der Stadtrat nach jeweils gründlicher Überlegung in den letzten sechs Jahrzehnten beschlossen.

Acht Fußballer, Flugsportler, Handballer, Motorradfahrer und Turner aus Augsburg wurden in ihrer Heimatstadt mit einem Straßennamen gewürdigt. Auch den US-amerikanischen Sprinter und Springer Jesse Owens hat man verewigt. Daneben gibt es drei Augsburger Persönlichkeiten, denen wegen ihrer Verdienste um den Sport ebenfalls die ganz besondere Ehre einer Straßenbenennung zuteilwurde. So findet man die Max-Gutmann-Straße nach dem großzügigen Sportmäzen im Prinz-Karl-Viertel, die Apprichstraße nach dem Turnfunktionär im westlichen Göggingen und die Ferdinand-Halbeck-Straße nach dem Tennisfunktionär beim Siebentischpark. Hier nun die neun „Sportlerstraßen“ in alphabetischer Reihenfolge:

Die Anton-Bezler-Straße in Göggingen und die dort im Jahr 1973 eröffnete Sporthalle sind Anton Bezler (1906 bis 1944) gewidmet. Der Turner des TSV Göggingen war mehrfach in der Deutschland-Riege eingesetzt und wurde deutscher Zehnkampf-Turnfestsieger.

Der Uli-Biesinger-Weg erschließt seit 2020 eine Oberhauser Wohnanlage, die auf dem ehemaligen Molkereigelände entstanden ist. Ulrich „Uli“ Biesinger (1933 bis 2011) aus Oberhausen gehörte 1954 zu den „Helden von Bern“, die den Fußball-Weltmeistertitel errangen.

Die Heini-Dittmar-Straße findet man im Univiertel. Heini Dittmar (1911 bis 1960) schrieb Segelflug-Geschichte. In den 1930er Jahren sorgte er für einen Höhenweltrekord mit 4350 Metern, einen Langstreckenweltrekord mit 375 Kilometern und die erste Alpenüberquerung.

Die Werner-Haas-Straße östlich der City-Galerie erinnert an den dreifachen Motorrad-Weltmeister. Im Jahr 1953 wurde Werner Haas (1927 bis 1956) zum deutschen „Sportler des Jahres“ gewählt. Mit seiner Motocross-Maschine fuhr er sogar auf das Nebelhorn.

Der Helmut-Haller-Platz würdigt den 33-fachen Fußball-Nationalspieler und Vizeweltmeister von 1966. Helmut Haller (1939 bis 2012) wuchs an diesem 2014 benannten Platz vor dem Oberhauser Bahnhof auf. Er spielte auch für den FC Bologna und Juventus Turin.

Die Ernst-Lehner-Straße im Prinz-Karl-Viertel und das im Jahr 1996 eingeweihte Stadion an der Sportanlage Süd heißen nach Ernst Lehner (1912 bis 1986). Seine Fußball-Karriere als 65-facher Nationalspieler und Rekordtorschütze begann beim TSV Schwaben.

Die Jesse-Owens-Straße befindet sich auf dem einstigen US-Kasernengelände südlich der Bürgermeister-Ackermann-Straße. Der US-amerikanische Sprinter und Springer Jesse Owens (1913 bis 1980) holte vier Goldmedaillen bei der Olympiade 1936 in Berlin.

Die Willi-Stör-Straße wurde, wie die meisten Straßen im Univiertel, nach einem Flieger benannt. Willi Stör (1893 bis 1977) gehörte in den 1930er Jahren zur Elite der deutschen Motorkunstflieger und wurde zweimal deutscher Meister sowie dreimal deutscher Vizemeister.

Die Erhard-Wunderlich-Allee führt im Antonsviertel zur Erhard-Wunderlich-Sporthalle. Die zuvor namenlose Straße heißt seit 2019 nach Erhard Wunderlich (1956 bis 2012). Der 140-malige Nationalspieler wurde 1978 Weltmeister und 1999 „Handballer des Jahrhunderts“.

Text: Wilfried Matzke / WM

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