Die „Coming-Out Party“ des Greg Moore
3375 hochzufriedene Zuschauer waren Zeuge, als die Panther unter Federführung vom überragenden Greg Moore die hoch eingeschätzten Iserlohn Roosters mit 5:1 zurück ins Sauerland schickten. Dabei fiel das Ergebnis vielleicht etwas zu hoch aus, der Sieg war auf die gesamte Spielzeit gesehen jedoch verdient. In einem sehr guten Spiel gab sich auch Schiedsrichter Jablukov keine Blöße und passte sich dem Niveau an.
Robert Ott
Offener Schlagabtausch im ersten Drittel
Den besseren Start ins Spiel erwischten die Panther: Der mit enormem Zug zum Tor ausgestattet Sergio Somma konnte allerdings nicht genug Druck auf die Rückhand bringen und Gästetorhüter Caron konnte abwehren. Im Gegenzug war es dann Ex-NHL Spieler Mike York, der Weiman gleich zweimal testete. Dem Führungstreffer sehr nahe waren die Gäste auch wenig später, erst aber rettete der Pfosten, anschließend blieb Weiman Sieger gegen Spina und Cowan. Die kleine Druckphase der Iserlohner wurde allerdings durch eine Strafe gegen Colton Fretter unterbrochen, allerdings lief das Augsburger Powerplay noch nicht auf Hochtouren. Die Panther wirkten nun aber aufgeweckter und der sehr starke Jeffrey Szwez hatte den Führungstreffer auf der Kelle, scheiterte aber an Caron. Besser machten es die Gäste, die ihr erstes Powerplay (Kapitän O’Connor befand sich auf der Strafbank) zum 1:0 nutzten, Wörle hatte unhaltbar für Weiman abgefälscht. In der 14. Spielminute musste dann Steffen Tölzer vom Eis, Gegenspieler Giuliano hob dabei allerdings arg theatralisch ab. Doch die Strafe sollte folgen, nach einem Fehler von Skinner konnte sich selbiger gegen Chad Bassen nur mit einem Foul retten, Schiedsrichter Jablukov entschied folgerichtig auf Penalty. Diesen verwandelte Bassen souverän durch die Hosenträger vom Iserlohner Goalie. Anschließend kam von den geschockten Iserlohnern im Powerplay nichts mehr, nur der am Ausgleichstreffer beteiligte Skinner hatte kurz vor Drittelende nach schönem Solo nochmals eine Chance, zielte aber am Tor vorbei. Auf der Gegenseite brachten nach einem Schuss von Steffen Tölzer Somma und Roloff die Scheibe nicht am stark parierenden Torhüter Caron vorbei, so dass es mit einem leistungsgerechten Unentschieden in die erste Pause ging.
Iserlohn leicht überlegen, Augsburg macht das Tor
Während die Iserlohner optisch das leicht überlegene Team gaben, waren es die Panther, die ihre Chance zur Führung nutzten. Nach einem langen Wechsel der Iserlohner setzte sich TJ Trevelyan gegen den erschöpften Iserlohner Verteidiger im Zweikampf durch und legt vor dem Tor quer auf den mitgelaufenen Moore, der die Scheibe an Caron vorbei zur 2:1 Führung ins Tor schob. Anschließend hatte Somma sogar noch die Chance zu erhöhen, scheiterte aber am gut aufgelegt Caron. Die Iserlohner antworteten mit wütenden Angriffen, aber weder Wörle, noch Wolf oder Skinner im Powerplay konnten den wieder einmal starken Weiman überwinden. Die Panther hatten allerdings ebenfalls gute Phasen, erst setzte sich die kämpferische wieder einmal überragende Reihe um Moore, Zeiler und Trevelyan im Drittel der Iserlohner fest, anschließend verpassten Helms und Bassen nach schöner Vorarbeit von Szwez die Führung. Beide Torhüter hatten ihre Hände voll zu tun, lösten diese Aufgabe aber prächtig. Roloff und Boyle testeten Caron, auf der Gegenseite fälschte Giuliano einen Skinner Hammer zwei Sekunden vor Drittelende ab und der Puck verfehlte das Tor nur um Millimeter.
Doppelschlag von Moore bringt die Entscheidung
Mit einer 2:1 Führung ging es in den Schlussabschnitt und es war keine Minute gespielt, als Michael Wolf die Chance zum Ausgleich auf dem Schläger hatte, diese aber nicht nutzen konnte. Und wer die Chancen vorne nicht macht, wird hinten bekanntlich bestraft. Greg Moore visierte eigentlich eher den Mitspieler an, der Puck wurde allerdings von einem Iserlohner Verteidiger abgefälscht und fand den Weg zum 3:1 ins Tor von Caron. Der Jubel der Fans war noch kaum verklungen, da tauchte Moore nach schönem Pass wieder frei vor Caron auf und ließ sich die Chance zum Hattrick nicht entgehen. Damit war der Wille der Roosters natürlich gebrochen. Die Augsburger leisteten gute Arbeit und setzten die Roosters unter Druck, diese machten ihrerseits aber nun auch den ein oder anderen Fehler, so dass die Augsburger absolut überlegen waren. Nach einem Stockschlag von Skinner, dem Chad Bassen an diesem Abend bereits zum Dritten mal enteilt war, bekamen die Panther nochmals die Chance, ihr Überzahlspiel zu üben. Nach schönem Pass von Greg Moore verpasste Trevelyan vor dem Tor allerdings um wenige Zentimeter, anschließend prüften Somma (vor dem Tor), Trabucco (mit einem Hammer von der Blauen) und wiederum Somma (vom Bullykreis) Caron, der aber alle Chancen zu Nichte machte. Wenig später sah er allerdings nicht ganz so gut aus, als Daryl Boyle den Hammer auspackte und von der blauen Linie mit einem Schlagschuss zum 5:1 vollstreckte. Die Augsburger spielten – bis auf einen Konter, bei dem Wolf nur das Gestänge traf – das Spiel ohne große Probleme nach Hause und gingen unter dem Strich als verdienter Sieger vom Eis.
Fazit
Im Gegensatz zu letzter Woche, als die Thomas Sabo Ice Tigers keinen wirklich Prüfstein darstellten, waren die Roosters der erwartet schwere Brocken. Umso bemerkenswerter ist der Sieg der Panther. Während die Young-Gun Reihe um Roloff, Somma und Trabucco ein gutes, aber unauffäligeres Spiel machten, stachen dieses mal zwei andere Reihen hervor. Angeführt vom starken Szwez machten auch der nimmermüde Bassen und Kyle Helms ein starkes Spiel, zudem hatte die Kampf-Reihe um Trevelyan, Zeiler und Moore ihr bestes Spiel des Jahres. Gerade Greg Moore, der seit Saisonbeginn durchgehend starkes Eishockey spielt, waren die 3 Tore zu vergönnen, dabei profitiert er natürlich auch von ebenfalls starken Leistung von John Zeiler und T.J. Trevelyan, der nach langer Anlaufphase endlich in Augsburg angekommen scheint. Diese Ausgeglichenheit im Sturm gebündelt mit einer grundsoliden Verteidigung und einem bärenstarken Torhüter bilden zur Zeit das Erfolgsrezept der Panther. Auf Iserlohner Seite hat sich Torhüter Caron ein Extralob verdient, Verteidiger Skinner wurde seinem Ruf gerecht, in der Offensive genauso eine Gefahr für das gegnerische Tor zu sein, wie in der Defensive für das eigene. Ansonsten boten auch die Roosters über 40 Minuten durchaus gutes Eishockey, konnten sich aber vom psychischen Knacks des Doppelschlags zu Beginn des letzten Drittels nie mehr erholen.