Die Augsburger Panther und der Doppel-Hattrick
Die neue Eishockey-Kolumne des Flip-Pass ist online und beschäftigt sich mit dem Doppel-Hattrick vom Spiel gegen München
Aus gegebenem Anlass soll uns diesmal ein auf den Spielfeldern des Sports eher seltenes Phänomen beschäftigen. Weil sich ein solches am 24. November gleich doppelt ereignet hat, gehen wir ihm hier auf den Grund: dem Hattrick!
Es dürfte allgemein bekannt sein, dass der Hattrick etwas mit drei Toren zu tun hat. Diese müssen in ein und demselben Spiel erzielt werden. Was aber hat es genau auf sich mit dem Hattrick? Ist das ursprünglich:
1. Ein Zaubertrick?
2. Der Name eines torgefährlichen Fußballspielers?
3. Sowas wie ein Salto mortale, ein einfacher Lutz, Doppel-Axel oder Dreifach-Rittberger?
4. Ein wirksames Mittel, um Red Bull München den Zahn zu ziehen?
Etwas verzaubert war man ja schon, als man im CFS Zeuge dieses Ereignisses wurde, das wie ein Sternenregen vom Himmel fiel. So wie der Magier als klassische Nummer ein Kaninchen aus dem Hut zaubert, haben unsere Panther mehrfach die Scheibe ins Tor hineingezaubert. Simsalabim, der Puck ist drin!
Anders als man vermuten möchte, stammt der Begriff Hattrick aber nicht aus dem Fußball-, sondern aus dem Cricketsport. 1858 hat der Spieler Heathfield Harman Stephenson in einem Match mit drei Bällen getroffen. Zur Anerkennung wurde ihm dafür ein Hut (hat) überreicht für sein Kunststück (trick). Der Hat-trick war geboren.
Heathfield, ein heute eher selten gehörter Name, erinnert uns an den leidenschaftlichen Heathcliff in dem berühmten Roman Wuthering Heights, der „Sturmhöhe“. Für den EHC München war allerdings keine Sturmhöhe zu erklimmen, sondern er ist auf Augsburger Eis eher in ein Sturmtief geraten. Dieses Sturmtief erreichte auch die Münchner Fans, denen der Gegenwind etwas auf die Stimme schlug. Anschließend wurde gar spekuliert, ob Trainer Söderholm daraufhin seinen Hut nehmen würde.
Ein toller Abend
Der mortale Salto für München beruhte auf einem Dreifach-Hakulinen, verschränkt mit einem Dreifach-Trevelyan, dem noch ein Einfach-Oblinger draufgesetzt wurde. Ein Hattrick ist an sich schon eine Seltenheit – aber gleich zwei davon am gleichen Abend sind absolut ungewöhnlich. Das staunende Publikum, das dem Schauspiel beiwohnte, kam unerwartet in den Genuss eines Spiels der Superlative. Zwei Hattricks garantieren schonmal sechs Tore, ein siebtes möbelte die Torbilanz noch weiter auf. Hinzu kam ein „Altersrekord“, den T. J. Trevelyan als Hattrick-Schütze mit 39 Jahren aufstellte. 39 – drei und dreimal drei – ein hattrickverdächtiges Alter eben!
Anrei Hakulinen ist 33 – die Zahl 3 scheint auch ihm gut zu liegen, und vielleicht hatte er im Vorfeld seine Sauna dreifach geheizt. So konnte er in Minute 12 den Torreigen eröffnen.
Übrigens: Der Fußballspieler Gregoritsch hat jüngst in der Europa League gegen Olympiakos Piräus in Minute 3., 8. und 36. einen lupenreinen Hattrick erzielt. Man fragt sich, wie der FCA diesen Mann an den Sportclub Freiburg abgeben konnte! Wir jedenfalls wollen T. J. nicht abgeben und auch Anrei Hakulinen gerne behalten! Hut ab vor ihrer tollen Leistung.
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