Die Augsburger Panther, der Joker der Liga
Aber der Reihe nach:
Bei unseren Münchner Nachbarn herrscht die fünfte Jahreszeit – der Oktoberfest-Wahnsinn ist ausgebrochen, ein Besucherrekord steht bevor. Marienplatz und Festzelte voll von Touristen aus aller Herren Länder. Viel Bier wird getrunken. Beim EHC, so wurde jüngst bekannt, hat ein Spieler aber gleich zu noch härterem Doping gegriffen – Bier allein tut es anscheinend nicht und der Red-Bull-Energydrink offensichtlich auch nicht.
München läuft also zur großen Form auf – oder? Die schöne neue Spielstätte SAP-Arena wurde am Freitag eingeweiht mit einem Freundschaftsspiel gegen die Buffalo Sabres. Dafür bekam die Red-Bull-Truppe extra spielfrei im Ligabetrieb. Ganz große Form konnten sie allerdings nicht zeigen beim 0 : 5 gegen das US-Team, an das sie den Nationalspieler Peterka abgegeben haben.
An Michaeli
Augsburg bewegt sich in bescheideneren Dimensionen und begnügt sich mit der Michaelidult. Dort gibt es zwar kein Bierfest, dafür Salben, Soßen und Suppenpulver; Bürsten, Bratpfannen und Bienenhonig; Socken, Schürzen und Staubsauger et cetera – was man halt so braucht im Haushalt. Worauf es eben ankommt im täglichen Leben in den normalen vier Jahreszeiten. Während der Markt noch die Stände aufbaute, rockte der AEV fröhlich die Bundeshauptstadt und schenkte dem Vorjahresmeister Eisbären sechs Tore ein, um einen Sieg nach Hause zu bringen. Worauf es eben ankommt!
Der Erzengel Michael ist nicht nur Schirmherr für den Michaelimarkt, sondern wurde von den Fans auch für das Sonntagsspiel bemüht. Das schien zwar bis ins letzte Drittel nicht ganz zu gelingen. Aber St. Michael mit dem Schwert wäre nicht Erzengel, könnte er nicht auch den Augsburgern Durchschlagskraft verleihen! Wer mit dem Drachen fertig wird, wird auch mit Kölner Haien fertig. Die wähnten die Panther schon als sichere Beute in ihren Fangzähnen, doch da griff St. Michael ein. Bis sich Freund und Feind verwundert die Augen rieben: Aus 3 : 6 mach 7 : 6. Michel sei Dank!
Übrigens: Auf dem Michaelimarkt gibt es natürlich auch etwas zu essen: Rahmfleckerl, Crepes oder Bockwürste etwa. Für eine Suppe (es muss nicht Haifischflossensuppe sein) oder Pizza geht man in ein Lokal. Seit Jahren empfiehlt sich auf dem Info-Würfel das La Commedia. Man fragt sich angesichts der Dauerreklame nur, ob die Pizza dort so gut ist, dass die beiden Stammgäste das Lokal überhaupt nicht mehr verlassen – oder ob sie so schlecht ist, dass Tölzer und Endras sie in zwei Jahren immer noch nicht aufgegessen haben?
Meint Flip-Pass