Deutsche holen Gold und Bronze im Kajak beim Weltcup-Auftakt
Riesenjubel für Elena Lilik
Die 24-Jährige von Kanu Schwaben Augsburg paddelt im Kajak-Einer beim Weltcup-Auftakt auf ihrer Heimstrecke in Augsburg am Freitag zu Gold. Zudem sichert sich Hannes Aigner vom Augsburger KV die Bronzemedaille.
Mit 4,29 Sekunden Vorsprung auf die Wahl-Italienerin Stefanie Horn gewinnt Elena Lilik das erste internationale Rennen der Saison. Platz drei ging an die Österreicherin Viktoria Wolffhardt. „Am Ende war ich überrascht über den großen Abstand“, sagte die glückliche Siegerin. Bereits am Vormittag war sie die Qualifikation im Canadier-Einer gefahren, bei der sie sich sicher in das Halbfinale, das am morgigen Samstag ausgetragen wird, gepaddelt hat. Die Belastung spürt sie nach dem langen Wettkampftag. „Ich merke es schon ganz schön in den Armen. Ich hoffe, ich komme heute Abend gut zur Ruhe nach dem ganzen Trubel, auch nach der Siegerehrung.“
Einzig Teamkollegin Ricarda Funk war ihr ganz dicht auf den Fersen. Die Olympiasiegerin und Doppelweltmeisterin vom KSV Bad Kreuznach war vier Tore vor Schluss noch auf Siegkurs, bis ihr eine Walze zum Verhängnis wurde. „Ich habe es verbockt. Ich war ein bisschen zu weit rechts, die Anfahrt hat nicht ganz gesessen und dann war auch noch die Walze relativ klein in dem Moment. Damit hatte ich nicht die beste Voraussetzung, um das noch zu managen“, schätzte die 31-Jährige selbstkritisch ihren Lauf ein. Generell sei sie dennoch mit ihrem Fahren zufrieden, die Leistung stimme. In Summe haben ihre drei Läufe gezeigt, dass sie auf einem guten Weg sei.
Hannes Aigner hat es an diesem Finaltag besonders spannend gemacht. Lange musste der 34-Jährige warten, bis klar war, dass sein Halbfinallauf überhaupt für den Endlauf reicht. Als Zehnter rutschte er gerade noch so hinein. Einmal im Finale, so wusste er, sind alle Chancen offen. Doch so sagte er, „nach meinen Finallauf, in dem ein paar Ecken drinnen waren, war ich ein bisschen skeptisch, ob ich lange in der Leadersbox stehen kann.“ Am Ende durfte er bis zum Schluss dort stehen, lediglich der Italiener Giovanni de Gennaro und der Brite Joseph Clarke waren auf dem schwierigen Kurs schneller als er. Für den zweiten Finalisten, Noah Hegge (KS Augsburg) lief es dagegen nicht ganz nach Wunsch. Mit Platz acht war der 24-Jährige dennoch zufrieden. „Im Halbfinallauf hatte ich einen besseren Start erwischt“, sagte er. Auch insgesamt sei das Rennen deutlich besser gelaufen, doch die Finalteilnahme sei versöhnlich für ihn.
Für zwei Deutsche war bereits das Halbfinale Endstation. So wurde der Kakjakfahrerin Jasmin Schornberg vom KR Hamm ein großer Fahrfehler am Aufwärtstor unter der Bogenbrücke zum Verhängnis. Dort musste sich die 37-Jährige am Rand hochziehen, um nicht den kleinen Wasserfall herunterzurutschen und damit das Tor ganz zu verpassen. Das kostete sie rund zehn Sekunden, die unmöglich wieder aufzuholen waren. Am Ende bedeutete das für sie Rang 24. Ebenfalls im Halbfinale ausgeschieden war Vereinskollege Stefan Hengst. Eine Torstabberührung und einige Schwierigkeiten in der zweiten Hälfte des Stangenparcours kosteten zu viel Zeit. Als Halbfinal-Zwölfter schaffte der 29-Jährige damit den Einzug in den Endlauf der besten Zehn nicht.
Nach den ersten Entscheidungen bei Weltcup-Auftakt zeigte sich Cheftrainer Klaus Pohlen sehr zufrieden. „Wir hatten jeweils zwei Boote in den Finals. Insbesondere freut mich das für den Kajak-Herrenbereich. Da war das eine lange Durststrecke. Jetzt gewinnt der Hannes auch noch trotz der Schwierigkeiten in der nationalen Qualifikation Bronze. Das lässt hoffen. Und auch die Frauen sind eine Bank. Da wäre auch noch mehr drin gewesen, wenn Rici das unten etwas kontrollierter angefahren hätte.“
Text: Uta Büttner – DKV