Der FC Augsburg II hält die Regionalliga in der Relegation

Verfasst am Samstag, 28. Mai 2016 von Thorsten Franzisi

Christian Wörns hielt es nach dem Schlusspfiff nicht mehr auf dem Platz aus. Er verschwand schnell in der Kabine. Wohl auch, um sich zu sammeln und das Erlebte in einem ganz privaten Moment zu verarbeiten. Gerade eben hat der ehemalige Nationalspieler mit dem Nachwuchs des FCA dank eines 1:0-Zittersieg gegen Rosenheim die Klasse in der Regionalliga gehalten.

Während seine Spieler nun ausgiebig feierten, die La-Ola im Rosenaustadion mit über 2000 Zuschauern anstimmten und sich gegenseitig bejubelten, wartete der Trainer der U23 auf jeden einzelnen seiner Akteure im inneren des Stadions und klatschte jeden ab. Er bedankte sich bei Spielern, Co-Trainer und Betreuern. „Der Druck war unglaublich groß“, gab Wörns schließlich zu. Kein Wunder, musste doch der FCAII ein 1:2 aus dem Hinspiel egalisieren. „Jetzt bin ich einfach nur glücklich, dass es geklappt hat.“ Dabei ging Wörns‘ Plan perfekt auf. Weil er gegen Rosenheim auf kopfballstarke Spieler setzten wollte, beförderte er unter anderem Abwehrspieler Kevin Danso, eigentlich Innenverteidiger, ins Sturmzentrum.

Die Taktik ging unter den Augen von FC Bayern-Sportdirektor Matthias Sammer – ein guter Freund von Wörns – auf: Der Österreicher Danso strahlte eine enorme Präsenz im gegenerischen Strafraum aus und erzielte in der 63. Minute nach – na klar – einem Kopfball das viel umjubelte 1:0. „Danach stand das Spiel auf Messers Schneide“, erkannte auch Wörns, aber die Nachwuchsspieler blieben auch in der hektischen Schlussphase cool. Erst nach Abpfiff brachen die Dämme und als sich Christian Wörns wieder erholte und zurück aufs Feld kam, gab es zugleich die obligatorische Bierdusche.

Völlig durchnässt blickte er da in die Zukunft: „Jetzt haben wir viel Arbeit vor uns. Wegen der Relegation galt unsere volle Aufmerksamkeit dem Sportlichen. Jetzt setzen wir uns zusammen, analysieren die Saison und schauen, welche Perspektiven sich ergeben.“ Wörns‘ Vertrag endet im Juni 2016. Angesichts der erfolgreichen Arbeit des Trainers (Wörns kam als der FCA II Tabellenschlusslicht war), gibt es eigentlich keinen Grund, die Zusammenarbeit nun zu beenden. Auch Nachwuchs-Chef Manuel Baum bestätigte, dass man jetzt in Ruhe alles auf sich zukommen lasse. „Wir führen in der nächsten Woche Gespräche und dann sehen wir weiter.“ Genügend Zeit, das Erlebte zu verarbeiten. dam

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