Coburg zu stark für den TSV Friedberg
Absteiger aus Liga 3 festigt Spitzenposition, Herzogstädter fallen zurück auf Rang zehn
Die Friedberger Siegesserie endete am Samstag gegen den HSC 2000 Coburg 2. Beim 24:32 (9:14) zeigte der Drittliga – Absteiger in der Handball – Bayernliga seine Klasse.
Coburg musste zwar auf drei verletzte Stammspieler verzichten, konnte sich aber während des gesamten Spiels auf seinen Shooter Andreas Wolf verlassen. Die ersten drei Treffer für seine Farben erzielte gleich der Halblinke. Friedberg rückte zu spät auf den großgewachsenen Coburger heraus, Torwart Felix Dorsch hatte gegen seine knallharten Würfe keine Chance.
Aber Friedberg lernte diese Lektion schnell, Wolf bekam in der Folge viel weniger Raum. Bis zum 4:5 nach neun Minuten war der TSV in der Partie. Danach vergrößerten sich jedoch die Probleme im Positionsangriff. Kreisanspiele waren ein Mittel der Herzogstädter, das sie oft versuchten. Aber gegen die exzellente 6 – 0 – Abwehr von Coburg gelangen diese kein einziges Mal.
Mehrfach schlossen die Friedberger in den nächsten zwölf Minuten zu überhastet ab, bei zwei Kontern fehlte ihnen zudem die Konzentration. Darum war der Rückstand bis zu Minute 20 auf 5:10 angewachsen, Trainerin Christina Seidel nahm die Auszeit.
Defensiv hatte der TSV in der ersten Hälfte gegen die technisch starken Gäste viel richtig gemacht. Keeper Dorsch hielt außerdem ausgezeichnet. Das Gleiche ließ sich jedoch von seinem Coburger Gegenüber sagen, das 9:14 zur Pause war auch der Ineffizienz der Gastgeber im Positionsangriff geschuldet.
Im zweiten Durchgang hatte Coburg alles im Griff. Nur einmal sollte der TSV den Rückstand auf unter fünf Treffer bringen. Karlo Tomic, der sichere Verwerter von Gegenstößen, schaffte diesen Achtungserfolg mit dem 21:25 in der 49. Minute. Der Rechtsaußen sollte mit sieben Treffern der beste Werfer seiner Farben werden, gefolgt von Stefan Knittl auf der anderen Außenposition mit fünf Toren.
Es spricht für die Friedberger, dass sie bis zum 22:27 sechs Minuten vor dem Ende immer noch um eine Wende kämpften. Erst ganz kurz vor Schluss wurden die Beine schwerer, jetzt musste der TSV doch noch ein wenig abreißen lassen.
Beim 24:32 (9:14) gegen souverän auftretende Gäste aus Coburg waren es zwölf schwache Minuten vor der Pause, welche Friedberg entscheidend in Rückstand geraten ließen. Trotz einer einsatzfreudigen Vorstellung und einer oft guten Abwehr war dies gegen den stark verteidigenden Absteiger genug. Damit ist der TSV auf Rang zehn zurückgefallen, Coburg bleibt ungeschlagen Zweiter in der Bayernliga.
Trainerin Seidel zeigte sich enttäuscht: „Wir können es besser, als wir es heute gezeigt haben. Leider sind wir nicht so mannschaftlich geschlossen aufgetreten wie in den letzten beiden Spielen. Unser Gegner hat sehr gut verteidigt und uns mit seinem wurfstarken Rückraum oft das Leben schwer gemacht. Im Positionsangriff haben wir nicht alles umsetzen können, was wir uns vorgenommen haben.“
Dorsch; v. Petersdorff; Okyere; Knittl (5); Szouszki; Tomic (7); Müller; Riesenberger (4); Tischinger (1); Abstreiter (3); Scholz (3); Prechtl (1).
Domenico Giannino