Boater Cross

Verfasst am Montag, 04. Januar 2021 von Angela Merten

die spektakuläre Kanu Extrem Sportart

Start war in Augsburg auf dem Olympiakanal beim ICF Kanuslalom-Weltcup 2009.
Auf Wunsch des damaligen langjährigen Vorsitzenden und Organisationsleiter Horst Woppowa wurde im Rahmenprogramm des ICF Kanuslalom Weltcups 2009 der Boater Cross zum ersten Mal dem Augsburger Publikum vorgestellt. Erst im Jahr 2013 wurde die junge Kanu- Disziplin beim ICF Weltcup in Augsburg dann offiziell ins Programm aufgenommen. Wir erinnern uns an den ersten Boater Cross auf dem Eiskanal in Augsburg.

Am Samstag, den 11. Juli 2009, ging es spektakulär auf der Olympia Strecke von 1972 zur Sache. Im Rahmen des ICF Slalom World Cup veranstaltet Kanu Schwaben Augsburg den ersten Boater Cross.

Das Konzept dieser bis dahin noch jungen Disziplin ist recht einfach. Gruppen von jeweils 4 Paddler(innen) bewältigen gleichzeitig eine kurze und extrem schwere Strecke auf dem Eiskanal, wobei am Ende jeweils die nur ersten Zwei von jedem “Heat” in die nächste Runde weiterkommen. Der Kurs ist so gesteckt, dass viele Möglichkeiten zum gegenseitigen Überholen gegeben sind – von Start bis Ziel garantierte Action für Athleten und Zuschauer. Spektakuläre Positionskämpfe und eine hochkarätige Besetzung machen diese Disziplin so spannend.

Das Teilnehmerfeld war damals sensationell besetzt: 16 Herren und acht Frauen, alle zu den Weltbesten Wildwasserpaddlern zählend, hatten ihre Teilnahme zugesagt. So zum Beispiel Thilo Schmidt (D), der amtierende Extremkajak Weltmeister, Dejan Kraly (SLO), Gewinner der Teva Extreme Outdoorgames 2009, Mike Dawson (NZL) Gewinner des 2009 Homestake Rennens in USA und Jakobus Stenglein (D), Gewinner des Boater-X im Rahmen der Teva Extreme Outdoorgames 2009 in Italien.

Folgende drei Extrem Wildwasser-Schwabenkanuten, Lukas Kalkbrenner, Jacobus Stenglein und Fabian Dörfler konnten bis dahin die meisten Erfahrungen in dieser neuen Sportart bieten und waren federführend in der Umsetzung des ersten Wettkampfs im Rahmen des ICF-Weltcups am Eiskanal beteiligt.  Zusammen mit dem Moderator Arnd Schäftlein stellten sie ein spannendes Programm auf die Beine. Das Publikum und die Medien waren begeistert.

Alle Drei erinnern sich gerne an diese mitreißende Debutveranstaltung zurück und sind sehr stolz darauf, dass das Boater-Cross im Dezember 2020 nun als olympische Disziplin anerkannt wurde. 

Lukas Kalkbrenner

„Vor gut zehn Jahren hätte ich nicht gedacht, dass es die Disziplin Boater Cross einmal ins olympische Programm schaffen wird. Damals, als wir in Augsburg damit anfingen, Boater Cross ins Rahmenprogramm beim Slalom-Weltcup aufzunehmen, war alles noch recht unprofessionell: selbstgebaute Startrampe, wenig Regeln, Chaos auf dem Wasser – aber ein Riesenspaß und Zuschauermagnet! Ich bin gespannt, wer von den Athleten sich im Boater Cross durchsetzen wird, denn erfahrungsgemäß sind hier etwas andere Qualitäten gefragt als beim Kanuslalom. Während ein Slalomlauf paddelschlaggenau geplant werden kann, ist beim Boater Cross aufgrund seiner Unvorhersehbarkeit maximale Spontanität und Flexibilität gefragt.“

Fabian Dörfler

„Beim Boater Cross kann alles passieren. Den Ausgang eines Rennens vorherzusagen, ist fast unmöglich. Der Boater Cross am Augsburger Eiskanal ist Jahr für Jahr ein echter Publikumsmagnet. Besonders die spektakuläre Startrampe zieht jede Menge Zuschauer an. Es ist schön zu sehen, dass es der Boater Cross nun als Extreme Slalom bei den olympischen Spielen auf die größte Bühne des Sports schafft. Für mich bleibt es spannend, ob die Disziplin ihre Identität behält. Der Ursprung einer solchen Fun-Sportart liegt schließlich im Breitensport.“

Jakobus Stenglein

„Dies ist eine gute Nachricht für den Kanusport. Es ist auf alle Fälle zukunftsweisend und es rechtfertigt hier mit einer zusätzlichen Sportart – die übrigens schon immer sehr gut beim Zuschauer ankommt – dass die teuren Kanuslalom Anlagen damit zusätzlich genutzt werden können. Über die einzelnen Regularien kann man verschiedener Meinung sein (Bsp. Rolle), oder ob die Sportler,innen, die sich bereits für die Kanusportdisziplin für Olympia qualifiziert haben, noch eine eigene Boater Cross Qualifikation benötigen. Stark ist jedenfalls die Entscheidung, dass der Extreme Slalom Boater Cross in das olympische Programm aufgenommen wird.“

Dezember 2020 – jetzt ist es geschafft!

Der Exekutivausschuss des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hat Änderungen am Kanu-Programm für die Olympischen Spiele 2024 in Paris formell akzeptiert und damit anerkannt, dass das ICF Änderungen einführt, die in die Olympische Agenda 2020 passen.

Das ICF schlug vor, den Kanu-Extrem-Slalom für Männer und Frauen einzuführen, der am bestehenden Kanu-Slalom-Austragungsort ausgetragen würde und keine zusätzlichen Athletenquoten erfordern würde.

Während der ursprüngliche Antrag auf zwei zusätzliche Medaillen lautete, entschied das IOC, dass keine neuen Medaillen zur Verfügung stehen würden, und informierte die ICF auch darüber, dass es 12 Athletenquoten für Paris verlieren würde. Dies zwang das ICF, nach kreativen Wegen zu suchen, um die Kriterien der Olympischen Agenda 2020 des IOC zu erfüllen und gleichzeitig die Marke Kanu zu schützen.

Die ICF ist der Ansicht, dass der Verlust von zwölf Quoten das bestehende Kanu-Rennsport Programm schwächen würde. Der K1 200m der Männer und Frauen wird in Paris nicht ausgetragen. Das neue Programm sollte es aber mehreren Athleten ermöglichen, die bestehenden Disziplinen zu verstärken.

IOC-Präsident Thomas Bach sagte, die Zukunft der Olympischen Spiele liege in der Einführung neuer, spannender Veranstaltungen. „Dies ist eines der Ergebnisse der Olympischen Agenda 2020“, sagte IOC-Präsident Bach. „Wir haben eine klare Priorität – die Einführung neuer Sportarten, die bei den jüngeren Generationen beliebt sind. Wir waren sehr glücklich über diese Vorschläge von Tokio 2020 und nun Paris 2024, denn sie stehen voll und ganz im Einklang mit diesen Empfehlungen und versprechen einen großen Erfolg, wie wir bereits jetzt von den Athleten, aber auch von den Verbänden und der breiten Öffentlichkeit hören und sehen können.“

Der Extrem-Slalom war eine von nur einer Handvoll neuer Sportarten, die 2024 in Paris zugelassen wurden, konnte aber erst nach dem vereinbarten Tausch von zwei Kanu-Rennsport Medaillen genehmigt werden.

Fazit: Durch das permanente Anbieten des Boater Cross Wettkampfes im Rahmenprogramm bei ICF Weltcups, schaffte es diese neue Sportart 2013 offiziell in die Weltcups, 2017 gab es dann die erste Weltmeisterschaft im Boater Cross, nun offiziell Boater-X genannt, in Pau / Frankreich. Hier holte sich die Deutsche Caroline Trompeter den ersten Weltmeister Titel. Nun folgt die Krönung, die olympischen Sommerspiele 2024 in Paris werden den Boater-X anbieten. Der Kanu-Rennsport wird also zwei Medaillen zu Gunsten des Boater-X abgeben müssen. 

Bei uns im Verein Kanu Schwaben hat nach der offiziellen Einführung Schorsch Oberrieser, Breiten- und Wildwassersportwart die Organisation der Boater-X Wettkämpfe federführend übernommen. Dank dem Engagement von Horst Woppowa, der Kanu Schwaben Extremsportler und Schorsch Oberrieser ist es gelungen, hier in Augsburg wieder einmal im Kanusport zukunftsweisend zu sein.

 

Text und fotocredit: Marianne Stenglein, Referentin für Presse, Kanu Schwaben, 31.12.2020

 

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