Basketball Kangaroos überraschen gegen TSV Oberhaching
Einen nicht unbedingt, und in dieser Höhe schon rein gar nicht erwarteten 92:71 (42:35) Sieg konnten die Basketball Kangaroos am Samstagabend gegen den hochgehandelten TSV Oberhaching einfahren. Die Kangaroos stoppten so die zuletzt drei Spiele andauernde Siegesserie des Gegners und schoben sich nach dem 5. Spieltag in der 1. Regionalliga Südost nun selbst auf den hervorragenden fünften Tabellenplatz vor.
Eine Hiobsbotschaft erreichte das Team von Trainer Ian Chadwick bereits vor dem Spiel. Emanuel Richter hatte sich unter der Woche am Ellenbogen verletzt und musste passen. Der Gegner aus dem Münchner Süden hingegen konnte in Bestbesetzung antreten, hatte auch seine drei ausländischen Topspieler John Boyer, Ognjen Zoric und Miljan Grujic an Bord. Die Leitershofer schockte dies aber keinesfalls. Man legte los wie die Feuerwehr, zwang beim Stande von 9:2 den Gegner nach vier Minuten bereits zur ersten Auszeit, nach acht Minuten zu deren Zweiten, da stand es bereits 18:6 für die BG. Die Tropics stellten danach auf Zonenpresse um, waren aber in dieser Verteidigungsform nicht spritzig genug, den Rückstand bis zur Halbzeit zu verkürzen. Leitershofen nahm einen 22:12 Vorsprung mit. Danach lief es aber besser für die Gäste, mit drei Dreiern kämpfte man sich auf 25:26 heran. Der ein oder andere Fan unter den 350 Zuschauern dachte da wohl schon, dass nun die Routine des teams von Trainer Mario Matic zum Zuge kommen würde. Doch weit gefehlt, die Stadtberger hielten mit unglaublichem Kampf und Wille dagegen. Johnny Genck traf zwei Dreier binnen einer Minute und so führten die Kangaroos zur Halbzeit wieder etwas deutlicher mit 42:35.
Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie noch mehr zu einer wahren Schlacht. Die ganz große spielerische Linie fehlte in den dritten zehn Minuten zwar, dafür wurde um jeden Ball, um jeden Rebound und um jeden Wurf mit unglaublicher Intensität auf beiden Seiten gerungen. Die Oberbayern versuchten alles, um den Rückstand zu verringern, kamen durch einen Dreier von Peter Zeis wieder auf 44:48 heran. Mit der Schlusssirene des dritten Viertel gelang Dennis Behnisch, der für Emanuel Richter aus der zweiten Mannschaft aufgerückt war, per Dreier die 57:47 Führung. Und noch besser, der gleiche Spieler netzte von jenseits der 6.25 Meter Linie mit dem ersten Angriff des vierten Viertels erneut per Dreier ein. Entschieden war das Spiel damit noch nicht, denn es blieben ja noch lange 9 Minuten auf der Spieluhr. Die Leitershofer ließen dem Gegner aber weiterhin keinen Zentimeter Platz. Man dominierte die Bretter und zwang die Oberhachinger vermehrt zu schwierigen Dreipunktewürfen. Diese verfehlten nun zumeist ihr Ziel und führten zu der ein oder anderen Frustration bei den Münchenern Akteuren. Zwei technische Fouls waren die Folge. Diese hatten die wütenden Leitershofer Fans von der Tribüne schon lange vorher für den Gästetrainer wegen fortlaufenden Reklamierens von der ersten Minute an gefordert. Bernhard Behnke verwandelte vier Freiwürfe in Folge, der überragende Nico Breuer zwei weitere Stop-Clock Bonuswürfe. Und dann gab es noch ein paar Highlights für die Fans: Erst erzielte Nachwuchsspieler Lewis Londene zwei Körbe, darunter ein sehenswerter Dreier, und zur Krönung netzte Dominik Veney einen Pass von Nico Breuer per krachenden Alley-Oop Dunking zum Endstand ein.
Am kommenden Sonntag geht es für die Kangaroos auswärts beim TTL Bamberg weiter, ehe eine Woche später dann der MTSV Schwabing zu Gast in der Stadtberger Sporthalle sein wird.
BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen: Genck (10/2 Dreier), Breuer (10), Tucker (4), Behnisch (6/2 Dreier), Uhlich (7), Londene (5/1 Dreier), Benke (20), Hadzovic (14), Veney (12/1 Dreier), Tesic (4).
Stimmen zum Spiel:
Ian Chadwick, Headcoach BG: „Der Ausfall von Emanuel hat mir gegen einen solch routinierten Gegner natürlich etwas Sorge bereitet. Aber es kam anders. Jetzt bin ich total stolz auf meine Mannschaft, mit welcher Leidenschaft, Intensität und Freude sie heute gespielt hat. Und dies von wirklich allen zehn Spielern. Ich habe da ein tolles Team. Das Spiel hat mir heute wirklich großen Spaß gemacht, so darf es weiter gehen.“
BG-Co-Trainer Daniel Hamberger: „Respekt, wir haben in 40 Minuten kein einziges Mal die Führung abgegeben und einen großen Fight geliefert. Unter den Körben sind wir eine unglaubliche Macht und dann haben wir auch die Dreier im richtigen Moment gesetzt. Dass wir dann noch die Freiwurfquote voon zuletzt 44% auf 80% gesteigert haben war natürlich auch wichtig“.
BG-Center Nedim Hadzovic: „Es war ein Kampf auf Biegen und Brechen. Leider musste ich dann kurz vor dem Ende verletzt raus, ich denke aber, dass ich maximal ein zwei Trainings aussetzen muss und es dann wieder geht. Trotz dieser Intensität war das Spiel unter den Akteuren zu jeder Zeit sehr fair und alle haben sich danach die Hand gegeben, so soll es sein. Nun wollen wir uns natürlich in den aktuellen Tabellenregionen festsetzen, keine Frage, aber es ist eine enorm ausgeglichene Liga dieses Jahr.“