Augsburger Abendsportfest 12. Juni
Augsburg war mit dem Rosenaustadion in Bayern und Deutschland lange
Zeit eine richtig gute Adresse für Leichtathletik. War! Die Rede ist
von einer Vergangenheit, die schon etwas zurück liegt. In den 1950er
und 1960er Jahren wurden nationale und internationale
Großveranstaltungen in der Fuggerstadt ausgetragen, viele Stars waren
zugegen, wie etwa Ludwig Müller, der mit seinem Doppelsieg über 5000
und 10000 Meter beim Länderkampf vor ausverkauftem Haus zum „Held von
Augsburg“ wurde.
Auch in den 1970er und 1980er Jahren war die Rührigkeit im
Rosenaustadion ungebrochen, neben Deutschen Meisterschaften gab es
unzählige weitere Veranstaltungen. Für die Athleten aus der Region
waren die Abensportfeste und Stadtmeisterschaften sehr beliebt, die
früheren Aktiven schwärmen heute noch davon. Erst als die achtspurige
Kunststoffrundbahn im Eigentum der Stadt Augsburg löchrig und
gefährlich wurde und kein Sanierung folgte, endete diese besondere Ära
in Augsburg. Die großen Meisterschaften fanden fortan in München, Ulm
oder Stuttgart statt, die Abensportfeste und regionalen
Leichtathletikmeisterschaften in Neusäß, Stadtbergen, Gersthofen,
Dasing, Horgau, Friedberg, Aichach, Königsbrunn und Schwabmünchen.
In der Folge wurde die Bedeutung von Augsburgs Leichtathletik immer
geringer. Hier und da verirrte sich mal ein Talent in die Bayerische
oder auch deutsche Spitze, aber die Rahmenbedingungen wurden nicht
besser, die schwäbischen Talente zogen weiter zur LAC Quelle
Fürth-München, LG Regensburg oder gleich zu den Hochburgen Leverkusen
oder Mainz. Denn es gibt hier nach wie vor keine Leichtathletikhalle
für die kalten Wintermonate und im Rosenaustadion ist das Training auf
der Rundbahn aus Verkehrssicherheitsgründen verboten. Die vorhandenen
Vereine wurden personell kleiner und Nachwuchssorgen bei den
Sprintern, Werfern und Springern aus genannten Gründen taten ihr
Übriges im sportlichen Bereich.
Doch ans Aufgeben wurde nicht gedacht. Nicht von den alten und nicht
von den neuen Vereinsfunktionären. Immer stärker wurde daher in den
letzten zwei Jahrzehnten in Augsburg auf den Ausdauerbereich und die
Breitensportebene, wie etwa Sportschecklauf, Jakobuslauf,
Winterlaufserie, Treppenläufe, Halbmarathon im Siebentischwald oder
ganz neu auf den Firmenlauf oder Friedensmarathon gesetzt. Für die
technisch anspruchsvollere und aufwändigere Bahnleichtathletik konnte
nur ein Zusammenschluss der entsprechenden Vereine eine Lösung
darstellen, wozu aber mehrere Anläufe nötig waren.
Die neue Vereinsgeneration zog vor zwei Jahren die Reisleine und
gründeten die längst überfällige Leichtathletikgemeinschaft (LG)
Augsburg, um den Abwärtstrend zu stoppen und ein Comeback zu starten.
Eines der definierten Ziele war auch die Wiederausrichtung von
Bahnsportfesten. Das Rosenaustadion ist zwar immer noch nicht saniert,
auch wenn aktuell Bestrebungen in Gang gesetzt wurden. Verfügbar ist
aber das Ernst-Lehner-Stadion, allerdings mit nur sechs Rundbahnen.
Nun ist es endlich wieder soweit, am 12. Juni 2012 bieten die sechs
Vereine der LG Augsburg (TSV Göggingen, TSV Schwaben Augsburg, TV
Augsburg, TSG Augsburg, TSV Haunstetten, TSV Inningen) zusammen mit
der noch selbständigen TG Viktoria Augsburg ein gemeinsames
Abendsportfest an, sowohl für Leistungs- als auch Breitensportler.
Von 17:00 bis 21:00 Uhr wird im Ernst-Lehner-Stadion gesprungen,
gesprintet, gelaufen und geworfen, von den Altersklassen U 14, U 16, U
18 bis zu den Erwachsenen. Regionale Nachwuchshoffnungen wie
beispielsweise Hiob Gebisso, Kim-Dominik Seyfried, Elias Enache,
Maximilian Frisch oder Fabian Böck werden dabei erstmals ein Heimspiel
geben können.
Die Disziplinen stellen die 100 Meter, 400m, 1500, 5000m, Weitsprung,
Hochsprung und Speerwurf dar. Die Jugendlichen laufen nur 75m/100m und
die 800m, die technischen Disziplinen sind identisch.
Meldeschluss ist der 09. Juni 2012, Nachmeldungen sind möglich, der
Eintritt für Zuschauer ist frei. Für Verpflegung ist gesorgt.
Detailierte Infos gibt es hier
