Am Ende knallt die Peitsche, FC Augsburg mit Schlussspurt
Was für ein filmreifes Ende – und das pünktlich zur Weihnachtsfeier des FC Augsburg! Beim letzten Spiel des Jahres traf der FCA einmal bereits nach 56 Sekunden und zweimal in der Nachspielzeit und rettete so ein 3:3 gegen den SC Freiburg und lehrte damit, dass es sich immer lohnt, bis zum Abpfiff im Stadion zu verweilen.
Alfred Finnbogason sorgte mit seinen drei Toren quasi im Alleingang für einen einigermaßen versöhnlichen Jahresabschluss und auch dafür, dass die anschließende Weihnachtsfeier im Palladio nicht von schlechter Laune getrübt war. „Helden der Jugend“ lautete das Motto. Kurz zuvor hatten die Helden der aktuellen Jugend ein emotionales Auf und Ab auf den Platz gezaubert. „Wir haben eine sehr große Mentalität in der Mannschaft und sind auch gegen Schalke zurückgekommen.
Beim Stand von 1:3 war mir klar, dass es das noch nicht war“, erklärte Rani Khedira. Matchwinner Alfred Finnbogason sprach von einer schlechten Partie, erklärte auch warum: „Die Beine waren
schwer. Es war das typische Spiel am Ende einer englischen Woche. Daher müssen wir mit dem Punkt sehr glücklich sein.“ Tatsächlich verließen bereits vor Spielende einige der 26.345 Zuschauern die WWK-Arena und verpassten eines der kuriosesten Schlussphasen der FCA-Historie. „Gegen Hertha und Hannover haben wir zum Schluss Punkte liegen gelassen, es ist immer schöner, wenn du auf umgekehrte Weise Zähler holst“, führte der Isländer weiter an. Der Isländer bewies einmal mehr seine Kaltschnäuzigkeit: Schon 56 Sekunden nach Anpfiff traf er zum 1:0 – es war bereits der zweite Saionstreffer innerhalb der ersten Minute.
Und dass ihm auch die Tore zum Schluss gelangen, zeigt einmal mehr seine Qualität. Mit nunmehr elf Toren hat Finnbogason mehr Treffer erzielt als die gesamte Kölner Mannschaft und belegt Platz 3 in der Torjägerliste. Und er war auch beteiligt an einer erneuten Diskussion um den Videobeweis. In der 59. Minute leitete der Isländer einen starken Angriff ein, passte zu Raphael Framberger, der im Strafraum Marcel Heller fand. Dieser wurde vom Freiburger Caglar Söyüncü elfmeterreif gefoult und auch Schiedsrichter Christian Dingert zeigte auf den Punkt. Doch dann meldete sich Videoschiedsrichter und ahndete ein Handspiel Finnbogasons vor Beginn der Angriffssequenz. „Den Ball berühre ich mit der Hand, aber der Schiedsrichter pfeift nicht. Es ist also eine Tatsachenentscheidung.
Warum es kein Elfmeter gibt, weiß ich nicht. Die Regeln ändern sich ständig.“ Entsprechend war auch Trainer Manuel Baum aufgebracht, aber auch, weil nur drei Minuten Nachspielzeit angezeigt wurden. „ Freiburg war richtig stark und wir haben uns aus dem Spiel bringen lassen. Dennoch sind wir mit Glück, Können und Teamgeist noch zurück gekommen. Aber am Ende sind wir stolz, auf das, was wir in der Hinrunde geleistet haben.“ Und deswegen hatte auch Baum gute Laune als er als Andre Agassi, dem Held seiner Jugend, zur Weihnachtsfeier aufschlug. Ein filmreifer Auftritt!
Fotos by Alexander Heinle | Fotoanfragen an ed.be1727967305w@eln1727967305iehre1727967305dnaxe1727967305la1727967305