Am Ende der Sieglos-Serie: FC Augsburg triumphiert in Berlin

Ein Hexenkessel, der keinen Schrecken brachte
Die Atmosphäre im Stadion an der Alten Försterei war elektrisierend, als die Spieler den Rasen betraten. Die Berliner Fans, bekannt für ihre unerschütterliche Unterstützung, füllten die Luft mit Gesängen und Schlachtrufen. Doch es war der FC Augsburg, der das Heft früh in die Hand nahm. Bereits in der 9. Minute brach Alexis Claude-Maurice den Bann: Mit einem präzisen Abschluss aus 16 Metern brachte er die Gäste in Führung. Die Augsburger Bank explodierte vor Freude, und Trainer Jess Thorup ballte die Fäuste – ein seltener Moment des Triumphes in einer schwierigen Saison.
Union bemüht, aber glücklos
Die Hausherren ließen sich jedoch nicht entmutigen und suchten energisch nach einer Antwort. Lucas Tousart hatte in der 10. Minute den Ausgleich auf dem Fuß, doch sein Kopfball flog knapp über die Latte. Wenige Minuten später bot sich David Hollerbach eine weitere Gelegenheit, die jedoch von Augsburger Keeper Finn Dahmen spektakulär vereitelt wurde. Diese verpassten Chancen sollten Union teuer zu stehen kommen.
Augsburg nutzte einen weiteren Fehler in der Defensive der Berliner eiskalt aus: Wieder war es Claude-Maurice, der in der 30. Minute nach einem Konter aus kurzer Distanz einnetzte. Der Franzose avancierte damit zum Mann des Abends und zeigte, warum er ein unverzichtbarer Teil der Augsburger Offensive ist.
Zweikampf statt Spielfluss
Die zweite Halbzeit begann mit einem energischen Union Berlin, doch trotz zahlreicher Bemühungen blieb die Offensive der Gastgeber blass. Stattdessen entwickelte sich ein Kampf um jeden Meter, geprägt von intensiven Zweikämpfen und taktischen Fouls. Augsburg verteidigte mit Leidenschaft und Disziplin. Besonders Maximilian Bauer und Jeffrey Gouweleeuw wuchsen in der Defensive über sich hinaus und ließen keine nennenswerten Chancen zu.
Trainer Steffen Baumgart, erst seit kurzem bei Union im Amt, stand sichtlich frustriert an der Seitenlinie. Sein Versuch, durch Einwechslungen frischen Wind ins Spiel zu bringen, blieb wirkungslos. Das Team agierte ideenlos und offenbarte erneut die Schwächen, die in den vergangenen Wochen zur Negativserie führten.
Ein Abend für die Geschichtsbücher
Mit dem Abpfiff war die Freude auf Augsburger Seite grenzenlos. Der erste Auswärtssieg der Saison war nicht nur ein wichtiger Schritt aus der Abstiegszone, sondern auch ein emotionaler Befreiungsschlag für das Team. „Für uns war das ein Schlüsselspiel. Wir können uns nicht länger verstecken“, betonte Thorup nach dem Spiel.
Für Union Berlin hingegen verschärft sich die Lage dramatisch. Zehn sieglose Spiele in Folge – das ist ein neuer Vereinsnegativrekord. Baumgart fasste die Situation treffend zusammen: „Wir haben im Moment keine Antworten. Das müssen wir schnellstmöglich ändern.“
Fazit und Ausblick
Der FC Augsburg klettert mit diesem Erfolg auf Platz 12 der Tabelle und blickt optimistisch auf das kommende Auswärtsspiel gegen Bremen. Union Berlin hingegen steht nun unter immensem Druck, gegen Mainz 05 endlich die Wende einzuleiten. Ob ihnen das gelingt, bleibt abzuwarten.

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