Abindenring Fight Night im Open Air Stil beim Boxclub Haan
Zu einer festen Institution haben sich die Boxevents von „Ab in den Ring“ in der Region gemausert. Dabei wurden die Kämpfe hochklassiger und nun gab es die Premiere unter freiem Himmel.
Es war wieder soweit: „Let’s get ready to rumble“ hieß es bei bei der ersten Open-Air Abindenring Fightnight. Dieses Mal fand die Veranstaltung vor dem Boxclub Haan statt und zahlreiche Fans und Zuschauer kamen zum Boxspektakel. Angesetzt waren sechs Kämpfe. Den Hauptkampf hatte wie schon im Februar Fatih Dübüs. Sein Gegner Robin Zamora war extra aus Nicaragua angereist.
Ringsprecher Marcel Ciss führte wie immer gekonnt durch die Veranstaltung. Er begrüßte zum Start das Publikum, den BDB (Bund Deutscher Berufsboxer) mit seinem Vizepräsidenten Sport Volker Grill, Ringrichter Goran Filipovic sowie die Punktrichter. Außerdem mit dabei war Boxweltmeisterin Tina Rupprecht, die die Veranstaltung live auf YouTube und Twitch kommentierte.
Äußerst beachtlich sind immer die Kämpfe mit Andreas Klein, für den Boxverband Osthessen, fand der 39jährige sein Boxformat bei Ab in den Ring. Nach einem ersten Kampf 2016 in Königsbrunn. Absolvierte der knapp 40jährige seit Dezember 2022 vier weitere Kämpfe – aber ohne den klassischen Weg der Aufbaugegner einzuschlagen. Stets waren die Kontrahenten im Ring wesentlich jünger, hatten größere Reichweite und gute Kampfbilanzen. Aber auch im fünften Kampf siegte der pure Wille. Andreas Klein schaffte es schon in vergangenen Kämpfen die ganze Halle mit dem Publikum in seinen Bann zu ziehen, nicht mit lauten Jubelschreien, sondern mit purer Stille, da alle Anwesenden sich vom Geschehen im Ring vereinnahmen ließen. Auch der letzte Kampf gestaltete sich wieder sehr spannend: Tinko Banabakov mit einer Bilanz von fünf Siegen, bei einer Niederlage wirkte zu Beginn des acht Runden langen Kampfes sehr souverän, nutzte seine Schlagreichweite aus und setzte auch gute Treffer, die bei Klein allerdings keinerlei Reaktionen auslösten – was durchaus auch ein Mittel ist, einen Gegner zweifeln zu lassen. In den letzten Runden mit harten Infights musste der Bulgarier immer mehr den Rückwärtsgang einlegen und hatte kaum noch Mittel zur Gegenwehr. Somit ging auch der fünfte Sieg für Andreas Klein absolut in Ordnung.
Mit Jamshid Nooristani stand ein weiterer Kämpfer aus der Region im Ring. Dessen Gegner war Melbyn Hernandez aus Venezuela, der ebenfalls eine positive Kampfbilanz mit sieben Siegen bei fünf Niederlagen aufweisen konnte. Hier entwickelte sich von Beginn an ein spannender Schlagabtausch, der beiden Kontrahenten alles abverlangte. Der Boxkampf ging über die komplette Distanz und endete mit einer Split-Desicion, zwei Kampfrichter werteten den Kampf für Jamshid Nooristani, einer wertete den Kampf Unentschieden. Damit konnte Jamshid den achten Sieg bei nur einer Niederlage einfahren.
Zum Hauptkampf war es endlich so weit, Robin Zamora und der Friedberger Fatih Dübüs stiegen gemeinsam in den Ring. Der Kampf war auf sechs Runde angesetzt und startete direkt intensiv. Dübüs tat sich von Beginn an schwer, kam anders als sein Gegner, der immer wieder gut platzierte Jabs und zum Ende der Runde auch einen starken linken Haken platzierte, kaum in den Kampf. Dieses Bild setzte sich auch in der zweiten Runde fort, Robin Zamora setzte mit einigen Aufwärtshaken weitere Wirkungstreffer beim eigentlich leicht favorisierten Dübüs. In der dritten Runde kam der gebürtige Augsburger dann endlich besser rein und begann selbst aktiver zu werden, stellte seinen Gegner vermehrt vor Probleme. Doch dieser zeigte sich wenig beeindruckt und schickte Dübüs mit einem harten linken Aufwärtshaken auf die Bretter. Dieser sackte sofort bewusstlos zusammen und blieb mehrere Minuten liegen, ehe er wieder in der Lage war aufzustehen. Am unstrittigen K.o. gab es keine Zweifel, somit stand der 25-jährige Zamora als Sieger fest. Dieser freute sich den Kampf gewonnen zu haben, war vom vorzeitigen Ende aber genauso überrascht wie Dübüs. Der von Alexander Haan trainierte 29-Jährige dankte den zahlreichen Zuschauern für ihr Kommen und erklärte: „Ich habe den Schlag nicht kommen sehen.“
Im Nachhinein erläuterte Dübüs, er habe sich in den Tagen vor dem Kampf und am Tag selbst nicht gut gefühlt, aber seinem Gegner, der eine weite Reise unternommen hatte, auf keinen Fall absagen wollen. Dennoch war die Abindenring Fight Night ein großer Erfolg für den Veranstalter. Mehrere Hundert Zuschauerinnen und Zuschauer durften sich über hochklassiges Boxen freuen und erlebten ein spektakuläres K.o. im Hauptkampf. Galerien der weiteren Kämpfe folgen