Nunmehr fünf Schwabenkanut:innen in Paris am Start

Freitag, 03. Mai 2024, 09:06 Uhr Angela Merten

Amir Rezanejad wird für das IOC Flüchtlingsteam antreten

Amir kam 2021 in Deutschland an. Fließend in Farsi, Türkisch, Englisch und Deutsch, trainiert er heute mit dem Kanu Schwaben Verein in Augsburg. Amir wuchs im Iran auf und begann im jungen Alter von 7 Jahren mit dem Kanusport. Er begann zunächst mit flachem Wasser-Kanu, wechselte aber schnell zum Kanuslalom, als er Slalom entdeckte.

Er sagt, dass der Kanuclub zu einer Familie geworden ist, die ihm Trainingsunterstützung und die Motivation gibt, seinen Weg weiterzugehen.
Amir ist seit der Weltmeisterschaft 2022 bei den Kanu Schwaben. Er spricht sehr gut Deutsch und macht derzeit eine Ausbildung und er ist zudem Trainer im Schülerbereich der Schwabenkanuten und das bereits seit Herbst 2022. Nun kann er bei den olympischen Spielen im Canadier Einer Herren starten. Die Veröffentlichung fand heute durch Thomas Bach statt. Amir startet für das IOC Flüchtlingsteam und ist somit der fünfte Schwabenkanute, welcher in Paris 2024 an den Start gehen wird.

Nunmehr sind also „fünf“ Schwabenkanutinnen und Kanuten in Paris am Start - sensationell.

Es ist offiziell: 36 Athletinnen und Athleten werden das IOC-Flüchtlingsteam Paris 2024 bilden und die weltweit vertriebene Bevölkerung von über 100 Millionen Menschen bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 in diesem Sommer repräsentieren.

Die 36 Mitglieder des Teams kommen aus 11 verschiedenen Herkunftsländern und werden derzeit von 15 verschiedenen Nationalen Olympischen Komitees beherbergt. In Paris werden sie in 12 verschiedenen Sportarten antreten: Schwimmen, Leichtathletik, Badminton, Boxen, Breaking, Kanu (Slalom und Rennsport), Radfahren (Straße), Judo, Schießen, Taekwondo, Gewichtheben und Ringen (Freistil und Griechisch-Römisch).

Dies gab der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, am Donnerstag (2. Mai) im Rahmen einer Zeremonie im Olympischen Haus in Lausanne, Schweiz, bekannt. Er sagte: „Wir heißen Sie alle mit offenen Armen willkommen. Sie sind eine Bereicherung für unsere Olympische Gemeinschaft und unsere Gesellschaften. Mit Ihrer Teilnahme an den Olympischen Spielen demonstrieren Sie das menschliche Potenzial an Widerstandsfähigkeit und Exzellenz. Dies wird eine Botschaft der Hoffnung an die mehr als 100 Millionen Vertriebenen auf der ganzen Welt senden.“

Das IOC-Flüchtlingsteam nimmt nach früheren Auftritten in Rio 2016 und Tokio 2020 zum dritten Mal an den Olympischen Spielen teil. Chef de Mission wird in diesem Jahr Masomah Ali Zada sein, die als Mitglied des IOC-Flüchtlingsteam in Tokio 2020 an den Start ging.

Die vom DOSB betreuten Athletinnen und Athleten im IOC-Flüchtlingsteam:
Alaa Maso (Herkunftsland: Syrien/Sportart: Schwimmen/Trainingsstätte: OSP Hannover/in Deutschland seit: 2015)
Kasra Mehdipournejad (Iran/Taekwondo/TCC Friedrichshafen/2017)
Yekta Jamali (Iran/Gewichtheben/OSP Heidelberg/2022)
Omid Ahmadisafa (Iran/Boxen/OSP Berlin/2021)
Mohammad Amin Alsalami (Syrien/Leichtathletik/OSP Berlin bzw. SCC Berlin/2015)
Adnan Khankan (Syrien/Judo/OSP Köln/2015)
Mahboubeh Barbari Yharfi (Iran/Judo/Bayreuth/2019)
Saeid Fazloula (Iran/Kanu-Rennsport/Rheinbrüder Karlsruhe/2015)
Arab Sibghatullah  (Afghanistan/Judo/Mönchengladbach/2023)

Ein zehnter Athlet des Refugee Olympic Team Paris 2024 lebt und trainiert ebenfalls in Deutschland, wird jedoch direkt vom Internationalen Kanu-Verband (ICF) betreut: Amir Rezanejad Hassanjani (Iran/Kanu-Slalom/Augsburg/2021).

Die Athletinnen und Athleten des Refugee Olympic Team werden anhand ihrer sportlichen Leistungen sowie ihres persönlichen Hintergrundes ausgewählt. Voraussetzung für die Aufnahme ist ein vom UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) anerkannter Status als Flüchtling. 2016 in Rio war es noch ein zehnköpfiges Aufgebot, in Tokio waren es bereits 29 Athletinnen und Athleten, damals wurden sechs vom DOSB betreut.
Nachzulesen auf olympics.com

Text und Bildquelle: Marianne Stenglein / Kanu Schwaben Augsburg


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